Impostor – Der Replikant

Impostor – Der Replikant
Originaltitel: Impostor- Erscheinungsjahr: 2001 – Regie: Gary Fleder

Darsteller: Gary Sinise, Madeleine Stowe, Vincent D’Onofrio, Tony Shalhoub, Tim Guinee, Mekhi Phifer, Gary Dourdan, Lindsay Crouse, Elizabeth Peña, Jason Beck, Judy Jean Berns, Veena Bidasha

Filmkritik: 2044 befindet sich die Erde im erbitterten Krieg mit den "Centauri". Durch gewaltige Energieschilde wird eine Bombardierung der Großstädte zwar noch verhindert, aber die genetisch besser gestellten Centauri forschen bereits an ganz anderen Mitteln die Menschen klein zu kriegen.
Nach Jahren des vergeblichen Versuchs nach Frieden, arbeitet der Wissenschaftler Spencer Olham (Gary Sinise) im Jahr 2079 an der ultimativen Waffe gegen die nicht zu stoppenden Aliens. Doch als er plötzlich selbst in Verdacht gerät einer der Centauri zu sein, flieht er aus der Stadt und versucht mit der Hilfe von zwielichtigen Gestalten seine wahre Identität zu beweisen…

Laut IMDB gibt es 22 Verfilmungen die irgendwie mit dem legendären Sci-Fi Autor Philip K. Dick in Verbindung gebracht werden. So oft wie man aber seinen Namen im Vorspann eines Films erblickt, hätte man vermuteten können, dass es eigentlich viel mehr sein müssen.
Die meisten dieser Filme basieren auf den diversen Kurzgeschichten die der Amerikaner verfasst hat. So haben die Filme in der Regel neben der Aufgabe den Stoff adäquat umzusetzen auch noch die schwierigere Aufgabe die Kurzgeschichte auf eine Filmlaufzeit von mindestens 90 Minuten zu bringen. Mal klappt dies, mal allerdings auch nicht. Bei „Imposter“ ist dieses aufblähen aber gar nicht das Hauptproblem.

„Imposter“ erinnert durch Dicks-Wurzeln nicht ohne Grund des Öfteren an den Schwarzenegger-Classic „Total Recall“. Dick-Typisch wird ein Mann in nicht allzu ferner Zukunft in einer technologisch weiterentwickelten Welt zu Unrecht von einer ganzen Gruppe von Regierungsbeamten verfolgt. Die Parallelen zu „Total Recall“ hören hier aber nicht auf, sogar Figuren wurden praktisch rüberkopiert. Die Rolle von Michael Ironside heißt hier nun Hathaway und wird überraschender Weise ähnlich cool von Vincent D’Onofrio gespielt.

Schnell wird deutlich an welchen Stellen der Film gestreckt wurde. Denn das Ziel des Films wird schnell klar gestellt. Spencer Olham muss zum Krankenhaus, um dort zu beweisen, dass er der echte Olham ist und nicht der Impostor, also der Betrüger ist. Der Weg dahin gestaltet sich arg steinig, denn der Rest des Films wird nun damit gefüllt das sich Olham zum Krankenhaus durchschlagen muss. Er erhält dabei Unterstützung von einer Untergrundorganisation und muss sich in regelmäßigen Abständen gegen Hathaway und sein Gefolge zur Wehr setzen.
Bei dieser Jagd und den damit verbundenen Auseinandersetzungen ist der Film sehr zeigefreudig. Ständig explodieren dicke Blutpakete auf den Körpern der getroffenen und auch Zivilisten werden gerne mal über den Haufen geballert. Dies gibt den Actionszenen eine gelungene Würze, die man im heutigen PG-13 Kino schmerzlich vermisst. Erneut macht sich eine totale Erinnerung beim Zuschauer breit.

Woran krankt „Imposter“ nun? Naja, macht die Story zum einen ständig den Eindruck, dass man das alles irgendwie kennt, verbaut sich der Film auch noch gegen Ende sein komplettes Finale indem er die große Überraschung bereits Minuten vorher enthüllt. Allerdings scheint dies den Machern nicht ganz klar gewesen zu sein, anders ist das peinliche Hinauszögern des unvermeidlichen beim Showdown nicht zu erklären.
Die arge Streckung der ganzen Operation ist gar nicht mal so störend, wird die wilde Hatz doch durch die erwähnten guten Actionszenen und das feine Schauspiel von
D’Onofrio gewürzt. Doch der Film krankt dann ausgerechnet da wo man es nicht erwartet hätte, der eigentlichen Ausgangsidee. „Impostor“ ist einfach keine von Dicks besten Kurzgeschichten. Für Fans des Kurzgeschichten-Genies ist „Impostor“ aber in jedem Fall auch eine Sichtung wert, man sollte nur nicht zu viel erwarten.

Filmbewertung: 6/10