Cherrybomb
Originaltitel: Cherrybomb – Erscheinungsjahr: 2009 – Regie: Lisa Barros D’Sa, Glenn Leyburn
Darsteller: Rupert Grint, Robert Sheehan, Kimberley Nixon, James Nesbitt, Conor MacNeill, Kathy Kiera Clarke, Lalor Roddy, Niamh Quinn, Paul Kennedy, Paul Garret, Greer Ellison, Kat Kirk
Filmkritik: Malachy (Rupert Grint) arbeitet für Dave (James Nesbitt) im Titanic Leisureplex, einer Art Fitnessstudio. Malachy kommt aus gutem Haus und hat sehr gute Noten; dennoch ist er nicht sehr glücklich mit seiner Familie, die sich für seinen Geschmack zu fürsorglich um ihn kümmert.
Sein bester Freund Luke (Robert Sheehan) hat es da weniger gut erwischt. Er lebt zusammen mit seinem Vater Smiley (Lalor Roddy), einem ständig betrunkenen Drogendealer, der Angst vor Lukes älterem, reichem Bruder Chris (Paul Kennedy) hat, der den beiden eine Wohnung zur Verfügung stellt.
Gemeinsam hängen Malachy und Luke meist in Discos rum, trinken Alkohol, nehmen Drogen, haben wechselnde Frauenbekanntschaften – sie genießen das Leben, ohne sich viele Gedanken über ihr Privatleben oder die Zukunft zu machen.
Doch als Daves Tochter Michelle (Kimberley Nixon) in die Stadt zieht, könnte sich das ändern. Sofort sind die beiden Jungs von ihr fasziniert und es beginnt ein Wettstreit um die Gunst der schönen Michelle….
Was ganz vielversprechend anfängt, verkommt leider schnell in der Belanglosigkeit. Dabei macht die Story eigentlich einen guten Eindruck. Michelle als eine Art Femme-Fatale die die beiden Jungs gegeneinander ausspielt und aufstachelt bis sie sich am Ende gegenseitig an die Gurgel wollen. Das klingt nach Potential und hätte gut umgesetzt ein schöner Brit-Beitrag werden können.
Aber der Film will dann doch zu viel. Es gibt einen ganzen Handlungsstrang um den Vater von Luke, der einem Dealer der zudem sein eigener Sohn ist, Geld schuldet und den ganzen Tag betrunken irgendwo rumliegt. Natürlich soll damit verdeutlicht werden aus welchen Verhältnissen Luke kommt oder wieso er ist wie er ist, allerdings nimmt dieser Teil der Story einfach zu viel Zeit ein und führt am Ende doch irgendwie zu nichts.
Leider kann auch James Nesbitt nur wenig aus dem Film machen. Dabei ist seine Figur erneut sehr interessant angelegt, pflegt er doch eine Affäre mit einem jungen, 16 jährigen Mädchen die zudem auch noch eine Freundin seiner Tochter ist. Allerdings macht er aus der Rolle des rücksichtslosen Vaters der nie zu Hause ist, für seine Verhältnisse eher wenig. Schauspielerisch stellt er aber trotzallem das Highlight dar.
Doch will „Cherrybomb“ oft mehr als nötig, ist er auch genau so oft etwas ziellos unterwegs. Die entstehende Beziehungskiste ist klar das interessanteste am Film, doch in dem Bereich passiert stellenweise einfach zu wenig. Klar, dies ist auch so gewollt und der Film deckt auch nur 3 Tage ab, aber irgendwas fehlt einfach um den Film interessant zu halten.
Das Ende kommt dann plötzlich, wirkt klar aufgesetzt und zu dick aufgetragen. Plötzlich explodieren die Emotionen, kochen die Gemüter über, was abzusehen war, aber nachvollziehbar ist dies nicht unbedingt.
Insgesamt stellt „Cherrybomb“ klar eine verschenkte Chance dar. Aus den guten Darstellern und der spaßigen Story-Idee hätte man mehr machen müssen, und besonders aus Groß Britannien hätte ich auch etwas Besseres erwartet, denn dieser Stoff in einem Film von der Insel hat schon Potential. Leider wurde diese Chance kaum genutzt. Zu wenig Cherry, zu viel Bomb.
Filmbewertung: 5/10
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