Star Wars – Krieg der Sterne

Krieg der Sterne – Special Edition
Originaltitel: Star Wars – Special Edition – Erscheinungsjahr:1977 – Regie: George Lucas

Darsteller: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, Peter Cushing, Alec Guinness, Anthony Daniels, Kenny Baker, Peter Mayhew, David Prowse, Phil Brown, Shelagh Fraser, Jack Purvis

Filmkritik: „Star Wars“ ist einer der großen Sci-Fi Klassiker unserer Zeit. Oftmals wird dabei allerdings vergessen, dass es sich bei „Star Wars“ wohl doch eher um ein Sci-Fi-Märchen handelt. Die gutherzige Prinzessin, der böse Imperator, der wilde Raufbold und der junge Ritter. Dies sind bestimmt nicht die einzigen Parallelen zur klassischen Fabel, aber wohl die offensichtlichsten. Nichts desto trotz stieg „Star Wars“ schnell zum wohl populärsten Sci-Fi Film aller Zeiten empor.

Nachdem Erfinder George Lucas sich vor einigen Jahren entschied, die Reihe mit 3 Prequel-Filmen zu Grabe zu tragen und die alten Filme mit digitalen Effekten zu „verbessern“, hatte ich mir eigentlich geschworen mich nun voll und ganz „Star Trek“ hinzugeben, also dem Franchise was mich sowieso immer etwas mehr interessiert hatte, da es eben doch mehr Sci-Fi war als „Star Wars“.

Doch plötzlich überkam mich eine innere Lust mal wieder „Star Wars“ zu gucken(und zwar alle 6 Filme). Ob es ein Machtschub war, eine sentimentale Erinnerung oder ob George Lucas da irgendwie seine Finger im Spiel hatte, ich habe keine Ahnung. Aber der inneren Eingebung habe ich Folge geleistet und nach vielen Jahren wanderte mal wieder der Original „Star Wars“ in den Player, diesmal natürlich auch im O-Ton.

Vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis: Eine kleine Rebellenorganisation bekämpft aus dem Untergrund heraus das herrschende dunkle Imperium. Als Prinzessin Leia (Carrie Fisher) vom Heerführer des Imperiums Darth Vader(Stimme: James Earl Jones) gefangengenommen wird, kann sie gerade noch eine Hilfsbotschaft an den alten Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi (Alec Guiness) mittels der Hilfe zweier Droiden losschicken. Diese Botschaft erhält aber der junge Luke Skywalker (Mark Hamill), der sich bald darauf mit Obi-Wan, den 2 Droiden und dem Draufgänger und Schmuggler Han Solo (Harrison Ford) und dessen Co-Piloten Chewbacca auf den Weg macht, die Prinzessin zu retten. Ihr Weg führt sie zum Todesstern, ein mondgroßes Raumschiff und bestückt mit einer Waffe dessen Kraft so zerstörerisch ist, dass man damit ganze Planeten zerstören kann…und somit auch die Verstecke sämtlicher Rebellen…

Die Geschichte von „Star Wars“ ist einfach. Einfach aber wirkungsvoll. Die Prämisse Schwarz gegen Weiß, Gut gegen Böse, ist der Stoff vieler Geschichte und manche sagen gar dies wäre der Stoff der die Erde am rotieren hält.

Doch wo liegen nun die Stärken die „Star Wars“ so beliebt und so unterhaltsam machen? Nun, das sind vor allem wohl die liebevollen Effekte und Sets, sowieso die sympathischen Charaktere und deren Darsteller. Man fühlt sich von der ersten Minute an direkt in dieser „weit, weit entfernten Galaxis“. Große Raumstation, Rebellen-Abfangjäger, viele verschiedene Außerirdische, sprechende Roboter und vieles mehr gibt es in „Star Wars“ zu entdecken und an jeder Ecke findet man etwas Neues. Die enorme Präsenz des absoluten Bösen, Darth Vader, kommt im ersten Film zwar noch etwas kurz, doch man merkt bereits welche Macht diese Figur ausstrahlt. Auf der Seite des guten, sehen die Figuren etwas anders aus. Der milchgesichtige Skywalker war für mich nie wirklich der Star der Filmreihe. Der wahre Held ist Han Solo. Harrison Ford prägt diese Figur wie fast alle seine folgenden Charaktere auch mit seiner ganz eigenen Art. Die Figur hat Witz, ist wunderbar kaltschnäuzig, haut im richtigen Moment auch mal zu und ist einfach die perfekte Hauptfigur. Dass die Figur im Schatten von Skywalker platziert wird aber in beinahe jeder Szene aus diesem hervorragt, bestätigt diesen Umstand nur noch.

„Star Wars“ hat die beinahe perfekte Mixtur aus einer prinzipiell recht dramatischen Story, die mit Witz und Charme zu einer familientauglichen Unterhaltung wird, dabei aber (noch) nicht zur Kindersendung verkommt. „Star Wars“ hat zwar kleine Außerirdische die Schabernack machen, herum blödelnde Druiden und einige andere Szenen die dann und wann gar unangenehm auffallen können, aber der Film hat auch Dramatik und sogar einige wenige Härten zu bieten.

Doch leider kommt hier auch die „Special Edition“ ins Spiel. In dieser hat Lucas versucht seine zeitlosen Klassiker an die Prequel-Trilogie anzugleichen und ist damit in meinen Augen ziemlich gescheitert. Nicht nur, dass er viele Szenen durch CGI-Figuren „aufpeppen“ wollte, diverse Effekte im Nachhinein „verbessert“ hat, ehemals geschnittene Szenen wieder integriert hat und vieles mehr. Er hat die Filme dadurch auch ein gutes Stück mehr an die Kindlichkeit herangeführt, von denen zumindest seine erste Trilogie eben doch ein gutes Stück entfernt war. Es sind nur die kleinen Dinge, aber es fällt einfach auf. Wenn plötzlich an vielen Stellen kleine Viecher rumwuseln, riesige Monstren in einer Banditenstadt rumstehen und sich Han Solo plötzlich mit einer digitalen Jabba The Hutt Version unterhält, dann stört dies einfach den Genuss eines Films aus dem Jahre 1977.
Doch dieser unverzeihliche Lapsus soll nicht in die Bewertung mit einfließen. Man kann die „Special Edition“ schauen, doch empfehlen kann man sie nicht.

Teil 1 der Original „Star Wars“ Trilogie war für mich immer etwas schwächer als der zweite Film. Teil 1 wirkt an manchen Stellen etwas gehetzt, viele Figuren werden nur sehr kurz angerissen und insgesamt scheint es wirklich an Laufzeit zu mangeln. Trotzdem aber ist „Star Wars“ der Beginn eines schönen Sci-Fi-Märchens.

Filmbewertung: 9/10