Death Note

Death Note
Originaltitel: Desu nôto – Erscheinungsjahr: 2006 – Regie: Shûsuke Kaneko

Darsteller: Tatsuya Fujiwara, Ken’ichi Matsuyama, Asaka Seto, Yû Kashii, Shigeki Hosokawa, Erika Toda, Shunji Fujimura, Takeshi Kaga, Sota Aoyama, Norman England, Michiko Godai, Miyuki Komatsu

Filmkritik: Eine gesamte Mangaserie innerhalb von einem oder gar zwei Filmen stemmen zu wollen kann manchmal ziemlich daneben gehen. Glücklicherweise ist Shûsuke Kaneko dieses Vorhaben gelungen, sehr gut sogar.

Die Geschichte von „Death Note“ dreht sich um den jungen Studenten Light, der eines Tages ein mysteriöses Notizbuch mit der Aufschrift „Death Note“ findet. Schnell stellt sich heraus, dass all Jene durch Herzversagen sterben, deren Namen in das Buch geschrieben werden, während der Schreiber sich dabei das Gesicht des Opfers vorstellt, Letzteres damit auch eben gewahrt wird, dass auch nur die gemeinte Person das Zeitliche segnet.

So eine Chance will sich Light natürlich nicht entgehen lassen und lässt erst einmal zahllose Kriminelle über den Jordan gehen, was natürlich die Polizei auf den Plan ruft. Lights Vater, Polizist von Beruf, führt dann auch noch das Sondereinsatzkommando an, welches nach dem möglichen Auslöser der Morde, von der Öffentlichkeit nur „Kira“ genannt, suchen soll. Zusätzlich schaltet sich ein mysteriöser Meisterermittler in die Untersuchungen ein, der sich nur als „L“ vorstellt und sein Gesicht verbirgt, denn er ist sich sicher, dass „Kira“ zum Morden Name und Gesicht der Opfer braucht. So beginnt es allmählich für Light brenzlig zu werden…

…und mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Der Hit-Manga, der nicht nur in eine mehrteilige Animeserie, sondern auch eben gleichzeitig in diese beiden Filme übertragen wurde, ist eine Sache für sich: Ein grotesk gestalteter Todesgott, der mit seiner „Death Note“ verbunden ist, hängt ständig um Light herum und wird wohl zuerst mal westliche Sehgewohnheiten mit seiner künstlich wirkenden CGI-Fratze abschrecken, dass zusätzlich auch noch auf Action bewusst verzichtet wird und der kriminalistische Aspekt im Vordergrund steht, dürfte ebenso Vielen nicht schmecken, die mit Popcornkino und Hollywood sozialisiert wurden. Macht aber nichts. „Death Note“ läuft sehr flüssig ab, zieht mit Diskussionen um Moral und Gerechtigkeit schnell in seine Welt und ehe man es sich versieht sitzt man schon zwischen allen Stühlen. Light ist wahrlich keine Identifikationsfigur, aber es ist interessant zu sehen, wie der clevere Student immer wieder neue Wege findet um die Ermittler zu foppen, genauso wie der geniale Denker „L“ ständig kurz vor der Lösung steht, nur um dann doch sein Ziel fürs Erste nicht ganz zu erreichen. Ein Katz-und-Maus-Spiel oberster Güteklasse eben, welches die gut zwei Stunden Laufzeit wie im Fluge vergehen lässt und ein schockierendes Finale bietet.

Aber kein Grund zur Sorge, denn es macht schon Sinn, dass „Death Note“ back-to-back mit seinem Vorgänger gedreht wurde und auch hierzulande beide Filme im Doppelpack angeboten werden, denn fesselte schon Teil 1 hier, kann man eigentlich ohnehin nicht anders sofort Teil 2 in den Player zu werfen, um zu sehen wie es weiter geht.

…oder man ist schon vorher längst aus dieser ruhigen, sehr japanischen kleinen Welt ausgebrochen, was aber eine Schände wäre. Geht doch das Niveau beim Abschluss sogar noch ein bisschen höher…

Filmbewertung: 8/10