French Connection 2

French Connection 2

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Erscheinungsjahr: 1975
Regie: John Frankenheimer

Darsteller: Gene Hackman
Fernando Rey
Bernard Fresson
Jean-Pierre Castaldi
Charles Milot
Cathleen Nesbitt
Pierre Collet
Alexandre Fabre

Inhalt@OFDB

Das offene Ende des ersten Films schrie ja für viele geradezu nach einem Nachfolger. Dieser kam dann 4 Jahre später unter der Regie des, leider vor einigen Jahren verstorbenen, John Frankenheimer. Doch wer bei dem Namen direkt an spektakuläre Verfolgungsjagden mit Autos denkt("Ronin"), der irrt zumindest in diesem Film.
Der Film verfolgt einen etwas anderen Ansatz als sein Vorgänger, was ich generell in Fortsetzungen schätze. "French Connection 2" spielt komplett in Frankreich, genauer in Marseille. Boyle(Gene Hackman) ist dort, zusammen mit der französischen Polizei, auf der Suche nach dem Drahtzieher eines Drogenrings, der ihm im ersten Film zurück nach Frankreich entwischt ist.
Die Geschichte die Frankenheimer hier präsentiert ist dünn und klammert sich ausschließlich an das Ende des ersten Films. Aber Spannung und Umsetzung sowie der Drehort stimmen. Die erste Hälfte, in der sich der knurrige Rassist Doyle mit den sturen Franzosen arrangieren muss, gefällt. Sprachprobleme und menschliche Differenzen werden gut ausgearbeitet und unterhaltsam präsentiert. Eingestreut werden kleinere Verfolgungsjagden per pedes.
Etwas zu groß ausgewalzt ist eine Geschichte im Mittelteil, die automatisch wie typisches Füllmateriel für einen Film mit wenig Handlung wirkt. Doyle wird von seinem Nemesis geschnappt und Tagelang mit Drogen vollgepumpt. Die zugedröhnte Zeit und der anschließende Entzug wird elendig ausgewalzt. Zwar spielt Hackman den anschließenden Entzug in vielen Szenen erstaunlich echt, aber die Relevanz für die Handlung ist nur hauchdünn. Es dient lediglich dazu die Auseinandersetzung der Beiden Erzfeinde weiter anzuheizen.
Im großartigen Finale des Films besinnt sich Frankenheimer aber dann wieder auf die Stärken die Friedkin mit dem ersten Film vorgab, erzeugt tolle Spannung mit Musik und interessanter Kameraführung(Steady-Cam), bildet sogar die Verfolgung der Straßenbahn aus dem Vorgänger im Ansatz nach und endet auch ähnlich abrupt wie schon "French Connection".
Im Prinzip ist "French Connection 2" unnötig, doch was Frankenheimer und die Drehbuchautoren aus dem dünnen Stoff gemacht haben ist in jedem Fall gelungen. Gene Hackman trägt den Film die meiste Zeit im Alleingang, Frankenheimer beschafft tolle Aufnahmen und das starke Finale. Mit Kürzungen im Mittelteil wäre der Film sicher besser aufgenommen worden, aber auch so eine recht gelungene Fortsetzung.

7/10