Zweiohrküken

Zweiohrküken

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Til Schweiger

Darsteller: Til Schweiger
Nora Tschirner
Matthias Schweighöfer
Annika Blendl
Yvonne Catterfeld
Ken Duken
Annika Ernst
Marysol Fernandez
Pegah Ferydoni

Inhalt@OFDB

Das nach dem Erfolg von "Keinohrhasen" ein Nachfolger hinterhergeschossen werden musste war klar. Der Titel "Zweiohrküken" verhieß allerdings schon nichts gutes und man merkt während des Films schnell, dass auch der Film selber von der recht charmanten Liebes-Komödie zum nervigen, flachen Schoten-Reißer verkommen ist. Die Charaktere sind nur noch Abziehbilder aus der Mario Barth Aufkleber-Sammlung und richtig peinlich wird es jedes mal wenn auf Biegen und Brechen ein schlechter Witz ins Drehbuch gepresst werden musste. Der Film müht sich meist peinlich ab einen Witz einzubauen, doch zünden diese leider so gut wie nie. Es gibt zwar wirklich ein paar Späße die auch mal zum lachen anregen, aber das meiste ist aus einer der untersten Schubladen geholt worden. Traurige Höhepunkte sind u.a. die prekäre Situation als Schweiger-Lakaie Schweighöfer einen Schiss aus dem Klo seiner Freundin entfernen muss, da das Wasser abgestellt wurde. Eine durchweg unlustige Szene auch noch aufgebläht ins Unerträgliche. Man kann nur den Kopf schütteln.
Aber auch Abseits des nicht funktionierenden Humors ist es nicht mehr so rosig im OhrHasenKükenLand. Die Beziehung zwischen Ludo und Anna, die sich im ersten Teil noch recht behutsam aufgebaut hat und wirklich ganz nett anzuschauen war, wird hier mit aller Macht der Klischeekiste mit viel Schmackes gegen die Wand gefahren. Es kommt einem vor als würde für die ersten 45 Minuten des Films das Bühnenprogramm von Mario Barth als Drehbuch verwendet werden. Zunächst erträgt man es noch, hofft auf Besserung, doch als diese nicht eintritt packt man sich immer häufiger unter Schmerzen an den Kopf.
Der beste Witz des Films ist wohl ein ungewollter. Ludo erklärt seiner Freundin das er nicht mit einer Frau sondern bei einem Mann übernachtet hat. Sie glaubt ihm natürlich kein Wort und bezeichnet ihn als "schlechten Schauspieler". Gut, die wirklich schlechte Schauspielerin in diesem Werk ist zwar Tschirner selber, aber auch Schweiger muss sich das hier gefallen lassen, denn die Zeiten in denen er für mich wirklich überzeugend eine Rolle verkörpert hat sind schon etwas länger vorbei. Aber so war Ken Duken immerhin in perfekter Gesellschaft, denn auch er zeigt hier, mehr schlecht als Recht, wie man mit der undankbarsten Rolle im Film umzugehen hat.
Ganz schwach ist ebenso die Nebenrolle von Uwe Ochsenknecht, der einen Flirtexperten spielt. Denn anstatt aus der Rolle wirklich etwas rauszuholen, sagt er im ganzen Film nur abgedroschene Anbagger-Phrasen auf wie "Sind deine Eltern Terroristen? Nein, wieso? Weil du scharf bist wie eine Bombe". Klar das dieser Spruch eine Szene später sofort gegen eine Frau mit Kopftuch angewendet werden muss. Herrgott hilf! Der Drehbuchautor hätte sich doch lieber vor Verzweiflung eine Klippe herunterstürzen sollen als das Ding wirklich fertig zu schreiben. Immerhin, Gastrolle Nr.2, Heiner Lauterbach, weiß das Beste aus seinem Kurzauftritt zu machen.
Ich weiß nicht was sich die Macher hierbei gedacht haben. Das Konzept des ersten Films war doch wirklich ganz brauchbar. Wieso musste die Niveau-Stange denn noch weitaus Tiefer angelegt werden. Der ganze Film wirkt wie eine lose Aneinanderreihung aus meist unlustigen Szenen, mit zum Ende hin äußerst schmalziger Botschaft, die im totalen Kontrast steht zum restlichen Niveau des Films.
Das war leider, bis auf eine kleine handvoll Szenen, überhaupt nichts. Bitte aufhören!!!

3/10