Nine

Nine

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Rob Marshall

Darsteller: Daniel Day-Lewis
Marion Cotillard
Penélope Cruz
Judi Dench
Nicole Kidman
Kate Hudson
Sophia Loren

Inhalt@OFDB

Schauspieler Daniel Day-Lewis ist kein Typ der viele Filme hintereinander macht. Zwischen 2000 und 2010 hat er in ganzen 4 Filmen die Hauptrolle gehabt, darunter zu finden unter anderem der sagenhaft gute "There Will Be Blood" für den er verdienter Maßen den Oscar bekam, damals 2007. Auch "Nine" schien zunächst in sein Filmschema zu passen, obwohl es eine Musicalverfilmung ist.
Die Rolle der fiktiven italienischen Meisterregisseurs Guido Contini scheint zunächst ähnliche Qualitäten haben wie seine anderen, teils überlebensgroßen Rollen. Leider stellt sich dies schnell als Unwahrheit heraus, genau wie sich der Film, der noch recht nett beginnt, sich schnell als großer Haufen heißer Luft entpuppt. Der beeindruckende "Who is Who"-Cast, die schönen Kostüme und Sets und die gelungenen Impressionen die mit der Kamera eingefangen wurden, täuschen nicht darüber weg wie inhaltlich leer der Film daherkommt. Der Charakter von Lewis, der so viel Potential zu haben scheint, wird vom Drehbuch nur im Ansatz begutachtet und kaum mit Leben gefüllt. Auch die meisten anderen Weltklasseschauspieler wie Nicole Kidman, Marion Cotillard, Penélope Cruz oder Judi Dench werden mehr verheizt als das sie ernsthaft in Erscheinung treten dürfen oder eine wichtige oder gar interessante Rolle ausfüllen dürfen. Überraschend sticht Kate Hudson wohltuend aus dem Cast hervor und liefert obendrein mit der Musiknummer "Cinema Italiano" einen der wenigen Lichtblicke im Film ab. Es ist mir daher völlig unverständlich wieso nicht dieser Song sondern ein anderer bei den Oscars nominiert wurde, wahrscheinlich wurde hier aber bewusst ein Song von Marion Cotillard ausgewählt.
Auch Altdiva Sophia Loren gibt eine gewohnt überzeugend divenhafte Performance ab als Mutter von Guido Contini in den zahlreichen Rückblenden und Tagträumen des Regisseurs. Die meisten Musicalnummern spielen sich nämlich in seinem Kopf ab, was so dafür sorgt das nicht plötzlich alle wie wild anfangen zu tanzen und zu singen. Diese Herangehensweise finde ich gut, da es dem Muscial etwas mehr Realismus mit auf den Weg gibt. Leider bringt dies aber nicht viel um dem Film noch zu helfen, denn hier regiert ganz klar das Motto Style over Substance da entweder kein Drehbuch vorhanden war oder dieses auf das nötigste zurechtgestutzt wurde. Unglaublich ironisch daher, dass der Regisseur im Film "Nine" ebenfalls das Problem hat kein Drehbuch für seinen nächsten Film zu haben.
Wo sich die Newsportale bei der Ankündigung zu "Nine" mit Lobeshymnen überschlugen aufgrund des Cast und dem "Chicago" Regisseur Rob Marshall, so verstummten sie auch wieder als der Film letztendlich anlief und weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Nur ein überzeugender Song, ansonsten nur sehr wenige lichte Momente und ein völliges Verheizen von tollen Schauspielen, das ist nicht das was man erwartet bzw. erhofft hatte.

4/10