An Education
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Lone Scherfig
Darsteller: Peter Sarsgaard
Carey Mulligan
Alfred Molina
Rosamund Pike
Emma Thompson
Die Story von "An Education" erscheint zunächst gewagt. Die 16 jährige Jenny(Carey Mulligan), die eine Beziehung mit dem doppelt so alten Mann David(Peter Sarsgaard) eingeht, das klingt zunächst nicht unbedingt nach einem Film den man Tragikomödie nennen würde.
Basierend auf den Memoiren von Lynn Barber hat Kult-Autor Nick Hornby("About a Boy", "High Fidelity") ein schönes, romantisches, witziges aber auch natürlich nachdenklich machendes Drehbuch verfasst, dass die Dänin Lone Scherfig mit "An Education" in einen interessanten Film verwandelt hat. Zwar wirkt es doch arg befremdlich, wie locker die Eltern die Beziehung zu dem älteren Mann sehen, aber der Film spielt im England der 60er und manchmal war dort eben doch noch ein reicher oder zumindest gebildeter Mann wichtiger als eine gute Ausbildung. Aber genau das ist während des Films die wichtigste Frage. Jenny rebelliert mit ihrer Entscheidung zu der Beziehung gegen festgefahrene "Gesetze" und "Wege im Leben". Schule, Studium, "langweiliger" Job für den Rest des Lebens. Zwischendurch eine Familie großziehen und irgendwann sterben. Irgendwie so oder so ähnlich sieht das Leben der meisten Menschen aus. Doch mit zarten 16 Jahren schnuppert Jenny an Rosen die manch einer damals mit 40 noch nicht gerochen hatte. Die Welt der Snobs, beeindruckende Nachtclubs, Hundewetten, Kunstauktionen, Urlaube in Paris. Der Traum für ein gebildetes junges Mädchen, aber muss man nicht doch erst dafür sorgen dass man einen Abschluss in der Tasche hat? Wie Jenny in den Reihen dieser "Oberschicht" aufgeht ist schön mit anzusehen. Ihre konservativen Eltern und ihre Schulfreunde waren ihr schon früh nicht mehr gewachsen. Der Film ist hier sehr schön inszeniert, zeigt auf wie das Leben dieser Leute damals war und zeigt auch wie Jenny doch noch hin und her gerissen ist zwischen den 2 Lebensstilen. Doch dem Film fehlt es hier leider auch immer wieder an Substanz in der Geschichte. So bricht dem Film zum Ende hin, wenn dann schließlich doch noch die Moralkeule zuschlägt um Jenny wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, etwas die Glaubwürdigkeit weg.
Der Film lebt ohnehin weniger von der Geschichte, die vom Inhalt her nicht viel hergibt, sondern vorallem von den tollen Schauspielern. Carey Mulligan spielt die 16 jährige Jenny sehr überzeugend und ihr "Lover" Peter Sarsgaard passt wunderbar zu ihr, auch wenn man ihm den "playboy" den er verkörpert äußerlich nicht so ganz abnimmt.
Aus "An Education" haben Autor und Regie das Beste gemacht. Die Story ist zwar recht interessant, aber doch im großen Ganzen recht konventionell und bekannt, wenn man von der seltsam anmutenden Ausgangslage(ältere Mann/junges Mädchen) einmal absieht kennt man im Grunde das Konzept. Das Ende schockiert zunächst, wirkt dann aber auch seltsam angehängt und passt nicht so ganz zum Rest der Erzählung. Knappe:
7/10
Neueste Kommentare