Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Sam Peckinpah
Darsteller: William Holden
Ernest Borgnine
Robert Ryan
Edmond O’Brien
Warren Oates
Jaime Sánchez
Ben Johnson
"The Wild Bunch" wird ja oft als einer der besten Western aller Zeiten behandelt. Das muss ich zunächst mal verneinen. Nicht weil "The Wild Bunch" schlecht wäre, nein, aber ein Film der 1913 spielt ist für mich irgendwie schon fast kein Western mehr. Dies ist sicher Ansichtssache, aber ein Vergleich mit den Leone Filmen z.B. wird erschwert wenn nicht sogar unmöglich gemacht, von daher ist ein Titel wie "Bester Western aller Zeiten" eher unangebracht. Aber zum Film:
"The Wild Bunch" beginnt direkt mit einer großartig choreografierten Action-Sequenz, einem Eisenbahn-Bank-Raub. Dann verfällt der Film für einen langen Zeitraum einer Art Leerlauf. Nach 40 Minuten hatte ich Bedenken bekommen, ob der Film denn jetzt die ganze Zeit so weitergehen wird. Man sah wie der Bunch umher ritt, in einem Mexikanischen Dorf abhing, dort Spaß hatte und quasi auf der Flucht war vor einer Kopfgeldjägertruppe. Irgendwann aber zog mich der Film dann doch in seinen Bann, ohne das ich es gemerkt habe, gefiel mir dieses "rumhängen" der Jungs und die Geschichten die dabei erzählt wurden und Situationen die dabei entstanden, vor allem im Bezug auf den Spanischen General. Trotzdem hätte ich von "The Wild Bunch" mehr Action erwartet, vorallem im Bezug dazu was man von dem Film sonst immer so gehört hat. Dies bekommt man dann geballt im Finale serviert. Wenn der Bunch eine komplette Spanische Armee aufmischt, wohnt man einer der besten Actionszenen der damaligen Zeit bei. Einfach nur ganz groß. Hier erklärt sich der Bodycount von 145 spielend. Die Action in "The Wild Bunch" muss sich sowieso auch heute noch vor keinem aktuellen Film verstecken. Intensiv, spannend, deftig!
Die Laufzeit von 145 Minuten ist nicht wenig und vieles dieser Zeit ist dieser "Leerlauf", allerdings fällt einem dieser Leerlauf irgendwann gar nicht mehr auf, sondern gefällt einem sogar.
Trotzdem kommt der Film für mich nicht an die 2 großen Leones, "The Good, The Bad and the Ugly" bzw. "Once Upon A Time in The West" heran, aber das hat vorallem mit der zeitlichen Einordnung zu tun und mit den dadurch eher beschränkten Möglichkeiten. Aber auch Soundtrack und Kameraarbeit ist bei Leone einfach erinnerungswürdiger und grandioser.
"The Wild Bunch" ist aber in jedem Falle ein bedeutendes, sehr gutes Western-Action-Drama.
9/10
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