Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Ron Howard
Darsteller: Frank Langella
Michael Sheen
Sam Rockwell
Kevin Bacon
Matthew Macfadyen
Oliver Platt
Rebecca Hall
Toby Jones
Die Watergate-Affäre 1972 führte dazu, das erstmals ein Präsident von seinem Amt zurücktrat. Dieser Präsident war Richard M. Nixon. 5 Jahre später kam ein britischer Moderator und Host, David Frost, auf die Idee ein Interview zu machen mit Richard Nixon. Dieser prekären Idee und der Durchführung widmet sich der, für den Oscar nominierte Film, "Frost/Nixon".
Die erste Hälfte des Films zeigt den Werdegang bis hin zum eigentlichen Interview-Beginn. Man lernt die beteiligten Charaktere kennen auf Seiten des Moderators aber auch die Seite von Nixon und seinem Stab. Herausragend ist von Anfang bis Ende die Darstellung von Nixon selbst, durch Frank Langella. Besonders die Stimme die er famos imitiert, verglichen mit Nixons echter Stimme, ist immer wieder ein Genuss zu hören. Dazu legt ihm das Drehbuch immer wieder Sprüche in den Mund, die er staubtrocken bringt und das Publikum am Boden liegt. Herrlich und phänomenal. Aber auch David Frost wird von Michael Sheen sehr gut dargestellt. Das beide, Sheen und Langella, die Rollen so gut verkörpern, liegt auch vor allem daran, das beide diese Rollen schon auf der Bühne verkörpert haben.
Wenn der Film dann beim Interview ankommt wird alles etwas gesitteter, Nixon hat Frost zunächst fest in der Hand, ist redegewandt und zerredet jede Diskussionsmöglichkeit. Wirklich spektakulär und erinnerungswürdig legt der Film dann aber wieder in der letzten halben Stunde los. Das Interview wurde auf 4 Tage aufgeteilt, die ersten 3 Tage gefüllt mit allgemeinen Fragen über seine Präsidentschaft, aber am vierten Tag sollte dann Watergate kommen. Und hier schaffte es Frost dann Präsident Nixon famos "vor den Karren zu fahren", erneut toll gespielt und sehr emotional.
Der Film unterhält problemlos über seine Laufzeit von 2 Stunden, besonders wenn man vom Interview nur wenig kennt. Dazu erhält man netten Einblick in einige Hintergründe, so z.B. wie Nixon schon vor dem Interview versucht Frost zu verunsichern. Ein durchweg sehr gelungenes Geschichtsportrait, das sich zum Glück nicht 100% Bierernst nimmt.
8/10
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