Nurse Betty

Nurse Betty
Originaltitel: Nurse Betty Erscheinungsjahr:2000 – Regie: Neil LaBute


Darsteller: Renée Zellweger, Morgan Freeman, Chris Rock, Greg Kinnear, Aaron Eckhart, Tia Texada, Crispin Glover, Pruitt Taylor Vince, Elizabeth Mitchell

Filminhalt: Bei „Nurse Betty“ handelt es sich immer noch mehr um einen kleinen Geheimtipp. Der Film kam im Jahr 2000 auch hier ins Kino und kurz danach erschien auch die DVD. Ich habe immer wieder von dem Film gehört, ihn aber selber nie gesehen. Zuletzt sah ich dann die DVD zum vernünftigen Preis und musste zuschlagen. Hier also das Ergebnis meiner Sichtung:

In „Nurse Betty“ geht es um das Leben der hübschen Betty Sizemore (Renée Zellweger). Sie ist süchtig nach Soaps. Ihre Lieblings-Sendung hört auf den Namen „A Reason to Love“ und handelt vom erfolgreichen Chirurg David Ravell, der gespielt wird von George McCord(Greg Kinnear). Gern wäre auch Betty Krankenschwester geworden, aber daraus wurde nichts. Stattdessen heiratete sie den Nichtsnutz Del (Aaron Eckhart) der sich in seinem Autohandel mehr um die Befriedigung der Sekretärin kümmert als ums Geld verdienen oder um seine eigene Frau. Selbst ihren Geburtstag beachtet der Kerl kein Stück. Eines Tages allerdings, wird Del in sehr schmutzige Geschäfte verwickelt und in seiner Wohnung von 2 Killern (Morgan Freeman und Chris Rock) skalpiert und erschossen. Was die beiden nicht ahnen, im Nebenzimmer befand sich Betty, die gerade dabei war ihre Soap zu gucken. Aber dabei hörte sie Geräusche aus dem Nebenzimmer und sah so den blutigen Mord an ihrem Ehemann mit an. Das ist zu viel für Betty und in ihrem Unterbewusstsein flüchtet sie sich nun ganz in die Traumwelt der Serie. Plötzlich denkt sie, sie sei Schwester Betty, hätte ihren Mann Del verlassen und will nun ihren, vor Jahren vor dem Altar zurückgelassenen Traummann, David Ravell ehelichen. Der Schauspieler George McCord weiß gar nicht was er machen soll, denn so ein irrer Fan ist ihm noch nie untergekommen.
Inzwischen fällt den Killern auf, dass sich die Drogenbeute hinter der die beiden Killer her sind, in Bettys Wagen befindet. Und so ist die örtliche Polizei sowie das Killer Duo hinter Betty her. Aber zuallererst weiß erstmal keiner wo sie überhaupt hin ist…

Ja, die Story ist ziemlich irre aber auch gerade deswegen recht gut und immerhin an einigen Stellen auch neuartig. Dazu kommt, dass ich unheimlich gerne ein irres Killer-Duo sehe. Freeman und Rock geben die beiden Killer wirklich ziemlich gut. Besonders Freeman als ruhiger besonnenerer Killer ist toll. Chris Rock dreht gegen Ende und auch immer mal wieder zwischendurch, zu sehr auf, was ich an ihm noch nie so mochte. Allerdings gehört das wohl auch zu seiner Rolle. Renée Zellweger spielt hier neben ihren gelungenen Auftritten in den Bridget Jones Filmen wohl ihre beste Rolle. Ihr nimmt man den verrückten Soap Fan direkt ab.

Wirklich schön werden die Szenen in Los Angeles. Betty kommt schließlich, durch eine Bekanntschaft, wirklich in die Nähe von ihrem Traummann und der denkt 3 Tage lang, Betty spiele die Rolle nur, um eine Rolle in der Serie zu bekommen. Herrlich.

Am Ende selber kommt es dann leider so vor als fehlten dem Autor ein paar zündende Ideen für ein tolles Finale. So wird es eine krude Mischung aus erneut blutiger Schießerei und einer Diskussion ob 2 der Darstellerinnen aus „A Reason to Love“ wirklich lesbisch sind. Aber zumindest für die beiden Killer ist das Ende konsequent.

Die Szenen, wo Betty den Schauspieler immer mit seinem Rollen-Namen anspricht und er nicht weiß ob sie das absichtlich macht oder ob sie eventuell doch total verrückt ist, sind aber neben dem Killer Duo das Herzstück des Film und gut gelungen.

Ein netter Film, der für eine Komödie aber irgendwie nicht witzig genug ist. Einfachen Slapstick oder Wortwitz findet man nur sehr selten. Der Film nimmt sich im Ganzen schon ernst und versucht einfach durch die verrückte Situation witzig zu sein. Das gelingt oft, aber manchmal auch nicht. Wirklich langweilig wird einem aber nie, der Film bleibt durchweg interessant. Da man aber auf eine tolle Auflösung wartet und der Film gegen Ende leider abbaut, ist man dann ein wenig enttäuscht. Alles in allem aber schon gut anschaubar.

Filmbewertung: 7/10