Jumper

Jumper
Originaltitel: Jumper Erscheinungsjahr:2008 – Regie: Doug Liman

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Darsteller:
Hayden Christensen, Samuel L. Jackson, Rachel Bilson. Jamie Bell, Diane Lane

Filminhalt: Einen Film wie „Jumper“ hätte ich eigentlich erst im Sommer erwartet. Er bietet das, was der sogenannte „Sommer-Blockbuster“ haben muss. Eine Story mit 0 Kalorien und ohne Anspruch, dafür viel fürs Auge. Dazu zählt reichlich gute Action, Hauptdarsteller für Frau und Mann sowie eine relativ kurze aber gut gefüllte Laufzeit. Trotzdem klettert „Jumper“ nicht in die Wertungsregionen ähnlicher Filme.

In „Jumper“ geht es um den jungen David Rice(Max Thieriot). Im Alter von 15 Jahren bemerkt er bei einem Unfall, dass er dazu fähig ist zu einem Ort zu springen der ihm beliebt. Er muss den Ort aber mal gesehen haben. Durch diese Macht überlebt er das Unglück, bei dem er in einen gefrorenen Fluss eingebrochen ist. Sich unklar darüber welche besondere Fähigkeit er da hat, flieht er in die Großstadt und bekommt seine Kraft da unter Kontrolle. Schnell wird er Reich indem er sich in die Tresore von verschiedenen Banken „teleportiert“ und lebt ein tolles Leben. One Night Stand in London, Frühstück in Paris, Sonnenbaden auf der Sphinx. Alles kein Problem. Einige Jahre lebt er so. Aber dann kommt ihm eine merkwürdige Person auf die Schliche. Roland (Samuel L. Jackson), seines Zeichens Paladin hat die Ausrottung der „Jumper“ zum Ziel. Beim ersten Kampf gelingt es David (da er älter ist nun von Hayden Christensen gespielt) noch zu entkommen indem er sich in sein altes Kinderzimmer teleportiert. Einmal in seiner Heimat fällt ihm ein, dass er ja mal nach seiner Jugendliebe(Rachel Bilson) fragen könnte. Und siehe da, sie arbeitet in einer Bar in dem kleinen Örtchen. Wenige Gespräche später lädt er sie nach Rom ein, allerdings mit dem Flugzeug. Nach einigen schönen Tagen wird David erneut angegriffen. Diesmal im Kolosseum, es sind 2 weitere Paladine. Plötzlich kommt der Jumper Griffin (Jamie Bell) zu Hilfe und nur knapp entkommen die beiden dem Attentat. Als sich die Schlinge aber immer enger zieht, plant David den offenen Kampf gegen Roland und seine Paladine….

Wie ich Eingangs schon erwähnte, ist der Film ein typischer Teenie No-Brainer. Das einzige was den Film lebendig hält und vor größerer Langweile bewahrt, ist seine Grundsubstanz, das „Jumpen“. Dies merkt man besonders bei Davids Ausflug in seine Heimatstadt und die anschließende Rom Reise. Denn der Film hat einfach keine Substanz um Gespräche der Protagonisten oder dergleichen interessant rüberzubringen. Daher wird es, wenn es nicht gerade um das „Jumpen“ geht, direkt langweilig. Das Hauptproblem ist, dass Hayden Christensen aber auch Jamie Bell vollkommen unsympathische Charaktere sind. Ich bin mir nicht sicher, aber die Rolle von Christensen ist wohl auch ein wenig in diese Richtung ausgelegt, schließlich ist er auch ein Dieb. Aber einen kompletten Unsympath zu besetzen der dem Zuschauer völlig egal ist, halte ich für keine gelungene Idee. Samuel L. Jackson hingegen tut alles was er kann. Seine Rolle ist zwar völlig platt (böse Paladine die Jumper töten weil nur Gott solche Macht haben darf), aber allein Aufgrund seines Aussehens und seiner Art gefällt er in jeder Szenen ganz gut. Die Rolle von Diane Lane ist allerdings der Witz des Jahres. Der Auftritt kann mehr als Cameo bezeichnet werden. Aber das Ende deutet an, dass sie dann im zweiten Teil zum Zuge kommt. Die „Love-Interest“ Rachel Bilson ist wie immer nett anzusehen und kann ein paar Mal geschockt drein gucken wenn wieder „gejumpt“ wird. Mehr wird von ihr auch nicht verlangt. Natürlich darf man keine tollen Figuren erwarten, aber das sind wirklich nur noch Abziehbilder.

Dafür stimmen die Action-Szenen in jedem Fall. Zwei größere Kämpfe sind in Sekunden Bruchteilen immer wieder an anderen Orten auf der Welt. Herrlich und schön abstrus, beinahe trashig wenn z.B. ein Doppeldecker-Bus aus London in die Wüste teleportiert wird um einen Paladin anzugreifen. Gut gelungen, und da dies ja der Hauptaspekt des Films ist, kann man diese Prüfung als bestanden werten.

Kameratechnisch wurden die Schnitte auf die vielen Locations nicht besonders ausgefallen gelöst aber auszusetzen gab es auch nichts. Auf Wackelkamera wurde größtenteils verzichtet. Soundtrack technisch gibt’s einige nette Stücke, gute Durchschnittswahre. Aber schon hörenswert.

„Jumper“ ist kein neuer Popcorn-Kino Megahit aber auch kein schlechter Vertreter. Durch das hohe Budget wirkt der Film nie billig und man wird gut in diese doch recht interessante Welt einbezogen und relativ schnell (nach ~80 Minuten) wieder entlassen. Hinterher ist man gut gelaunt, aber vergisst das Meiste schnell wieder. Kurzum, kann man sehen, muss man aber nicht.

Filmbewertung: 6/10