Hostel 2

Hostel 2
Originaltitel: Hostel Part II Erscheinungsjahr:2007 – Regie: Eli Roth

Darsteller: Lauren German, Bijou Phillips, Roger Bart, Richard Burgi, Vera Jordanova, Heather Matarazzo, Stanislav Ianevski

Filminhalt: Ich weiß auch nicht wie ich darauf kam mit den zweiten Teil anzusehen. Der erste gefiel mir ja nicht so wirklich. Von Teil 2 hatte ich aber schon ein paar ganz gute Kritiken gelesen. Naja, dachte ich mir, was hast du zu verlieren, guckst du ihn dir einmal an.

Zu meiner Überraschung beginnt der Film genau da wo Teil 1 aufgehört hat.

Besinnen wir uns kurz zurück:

Hostel 1. Eine Gruppe Jugendlicher fährt nach Osteuropa in Urlaub, übernachtet in einem Hostel und die Jungs werden nach und nach entführt. Sie werden an einen Ort verschleppt wo reiche Leute für viel Geld andere Menschen foltern und töten können mit allerlei Werkzeugen. Alle sterben auf viele grausame Arten bis auf einer, Paxton. Er kann fliehen und flüchtet mit dem Zug.

Zurück zu Teil 2:

Paxton ist im Zug mit dem er aus der Slowakei geflohen ist, wird dann in ein Krankenhaus verfrachtet und dort dann von der Polizei verhört. Der Oberpolizist gehört allerdings zur selben Organisation wie die Folterknechte aus der Slowakei und schlitzt ihn im Krankenhaus von oben bis unten auf. Schnitt, alles war nur ein Traum. Er wacht neben seiner Freundin auf welche ihm rät mit der Hostel Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. Hmm, sehr stimmig, gefällt mir.

Nach einer weiteren sehr gelungenen Szene in Verbindung mit Paxton aus dem ersten Hostel Film(diese Szene beendet allerdings auch die Handlung um ihn 😉 ) erfolgt ein Umschnitt nach Rom. Dort erwartet den Zuschauer erneut eine Teenager Gruppe, wie schon in Teil 1, aber diesmal bestehend aus recht netten Damen. Zwei der Teenager lernen ein Modell kennen und verraten ihr, dass sie einen Ausflug nach Prag Unternehmen wollen. Ein drittes Mädel schließt sich den beiden an und sie machen sich auf mit dem Zug nach Prag.

Auf der Zugfahrt kreiert Eli Roth wieder die üblichen Standard Klischee Charaktere wie schon in Teil 1. Italienische Prolls, Osteuropäische Diebe, super attraktive Russinnen, alles wird bedient. Dazu gibt es so tolle Sprüche wie:"Es gibt nur noch wenige sichere Orte in Europa". Klasse. Da hab ich dann wieder gedacht der Film wird so mies wie Teil 1. Zum guten Schluss schlägt das Modell der Gruppe vor in Prag umzusteigen. Sie kennt irgendwo so einen tollen Ort, mit Bädern und tollen Bars. Alle stimmen zu und nach der Frage "Wo schlafen wir denn da?" erfolgt ein Umschnitt auf das HOSTEL des Ortes in dem die Gruppe absteigt. Ab hier dürfte ja ungefähr klar sein wie es weitergeht. Nach und nach werden die Mädchen entführt und zu Tode gefoltert…

Allerdings, der zweite Teil macht das ganze irgendwie besser als Teil 1. Teil 2 geht mehr in die Tiefe, wenn man bei Hostel überhaupt von Tiefe sprechen kann. Interessant fand ich, dass man sieht wie diese reichen Kerle sich ihre Folteropfer besorgen, nämlich über Versteigerungen im Internet. Auch sieht man den Chef hinter dem ganzen, einen gewissen Sasha. Dieser wohnt in einer Villa, fährt ein dickes Auto und legt sich hin und wieder mit Kinderbanden an…

All diese Aspekte machen Teil 2 direkt etwas interessanter als Teil 1. Auch das Foltercamp hat sich verändert und wurde scheinbar modernisiert. Einige herausstechende Szenen seien noch erwähnt. Vorneweg, die Folterungen sind wieder äußerst Irre, eklig und ich fand das ganze viel härter als noch im ersten Teil. Eli Roth hat hier wirklich in die Vollen gelangt. Ob das nun positiv oder negativ ist weiß ich selber nicht so genau…

Auf jeden Fall kann man ohne zu zögern von Geschmacklosigkeit sprechen wenn ein verletztes Folteropfer fotografiert wird und für ein Sonderangebot an die anderen angeboten wird. Währenddessen aber wird der Typ der sie ersteigert hat wegen Vertragsbruch (er hat sie nicht getötet weil ihm wohl klar wurde wie Krank das ist) von 2 Hunden zerfleischt. Das Angebot wird einigen Typen gemacht die gerade mitten beim ausweiden ihrer Opfer sind, unter anderem auch einem Kannibalen der zu Fanfaren(soll das eine Rothenburg Anspielung sein?) gerade genüsslich ein Stück aus der Hüfte seines Opfers schneidet. Widerliche Szene auf der einen Seite, aber viel einfallsreicher als der komplette erste Film. Wenn man diese Szenen nicht mag, guckt man Hostel ja sowieso nicht.

Auch das Ende überzeugt mich viel mehr als beim ersten Film, sei hier aber nicht verraten. Stimmig eingebaut ist es meiner Meinung nach aber schon, auch wenn es im Film vielleicht auch ein wenig platt rüberkommt. Ich sage: Gelungen.

Naja, wie bewertet man so einen Film der keine wirkliche Story hat, keine tollen Schauspieler (kannte auch nur Richard Burgi(24) und Roger Bart(Desperate Housewifes)) und nur auf möglichst abstoßende Effekte setzte, diese diesmal aber wirklich gut inszeniert sind und viel Einfallsreichtum besitzen. Besser als Hostel 1 ist er auf jeden Fall, gut ist natürlich weiterhin was anderes, immerhin leidet man weder mit den Protagonisten mit noch kommt sowas wie Spannung auf und niveaulos is das ganze auch noch. Mit dem Ende hätte ich so allerdings immerhin nicht gerechnet. Naja, ich würde mal einen vollen Punkt mehr als Hostel 1 geben und vergebe somit:

Filmbewertung: 6/10