Stirb Langsam 4.0

Stirb Langsam 4.0
Orginaltitel: Live Free or Die Hard – Erscheinungsjahr: 2007 – Regie: Len Wiseman

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Darsteller:
Bruce Willis, Timothy Olyphant, Maggie Q, Justin Long, Jeffrey Wright, Mary Elizabeth Winstead, Kevin Smith

Filminhalt: John McClane is back. Und er hat wieder alle Hände voll zu tun. Eigentlich soll er routinemäßig nur einen Hacker in dessen Wohnung abholen und nach Washington bringen. Aber ehe er sich versieht ist er wieder mitten in einer „Terrorismus-Scheiße“. Cyber-Terroristen mit einer Gruppe engagierter Hacker wollen die USA in 3 Phasen lahmlegen. McClane weiß natürlich was er in so einem Fall zu tun hat…

Viele Jahre musste man auf eine Fortsetzung zu einer der, wie ich finde, besten Action-Film Reihen warten. Teil 1 hat damals, wie man oft hört, das Action-Genre zu neuen Höhen verholfen. Ich muss sagen, ja das hat er auch. Die Action-Filme ab da hatten mehr Hand und Fuß als der „Durchschnitts-Rambo 2+3“ oder „Phantom Kommando“. Nicht das diese Action-Filme schlecht waren. Aber „Die Hard“ war einfach was anderes. Zwar war ich nicht live dabei, aber dank den DVDs kann ich das ja Quasi nachstellen.

Nach der ersten Ankündigung war ich erst kurz skeptisch, aber dann relativ schnell überzeugt, dass dieser Film einfach gut werden muss. Ab da fieberte ich dem Tag der Deutschland-Premiere entgegen.

Heute war es dann so weit. Der Film geht direkt gut los. Man lernt die Tochter von John kennen. Diese verhält sich ihm gegenüber ähnlich wie seine Ex-Frau Holly im ersten Film. Der Action-Fan ahnt natürlich, dass die Einführung der Tochter für später noch sehr wichtig wird…

Ab dem Zeitpunkt wo John den Auftrag bekommt, den Hacker Matt Farrell nach Washington zu bringen fängt die Action auch an. Die Terroristen haben nämlich angefangen die besten Hacker in den USA auszuschalten damit ihnen keiner ins Handwerk pfuschen kann. Matt ist der letzte auf ihrer Liste. Aber da haben sie die Rechnung natürlich ohne John gemacht..

So famos und Action geladen wie der Film anfängt, hält er das Tempo auch erstaunlich gut, ohne Plump Action-Szene an Action-Szene zu hängen. In den meisten Fällen stellen diese nämlich Teile der Handlung dar und sind nicht einfach nur Mittel zum Zweck. Leider wird es dann gegen Ende ein wenig zu abgedreht, wenn ein Harrier-Jet der Armee zum Einsatz kommt. Der Rest der Szenen ist aber immer gut gelungen und nicht zu überdreht. Außerdem auch meistens ohne CGI inszeniert. Im Trailer hatte ich dahingehend bedenken, konnte aber durch ein vorher gesehenes „Making of“ vom Gegenteil überzeugt werden. Im Film denkt man des Öfteren „das muss CGI sein“, aber es ist oft immer noch gute Crash-Szenen-Handarbeit.

Die Schauspieler gefielen mir im groben eigentlich ganz gut. Bruce Willis steht außer Konkurrenz. Er spielt die Rolle genial wie in den Vorgängern auch. Sein „Buddy“, der Hacker wird gespielt von Justin Long (Jeepers Creepers). Herausragend ist der jetzt nicht, aber seine Rolle gibt auch nicht viel mehr her. Der Anführer der Bedrohung wird dargestellt von Timothy Olyphant, einigen vielleicht aus der Serie „Deadwood“ bekannt. Er hatte natürlich ein schweres Los. Wurden doch in Teil 1 und Teil 3 die Bösewichte von so genialen Typen wie Alan Rickman und Jeremy Irons verkörpert. Gegen die kann er natürlich gewiss nicht anspielen. Gegen die blassen Typen aus Teil 2 aber kommt er locker an. Er hat eine passende drahtige Figur und immer einen leicht diabolischen Blick. Weitere im Bunde sind noch Maggie Q und Mary Elizabeth Winstead. Die Erste gibt die Asiatische Kämpferin und die zuletzt genannte ist eine passende Tochter für John. Genial aber ist die Rolle von Kevin Smith (Silent Bob und Clerks Regisseur) als Hacker Warlok.

Der Film verpackt gekonnt ein paar Insider Jokes und Hommagen. Johns Tochter nennt sich Gennero (Mädchen Name ihrer Mutter), später aber legt sie doch, wie ihre Mutter, wert McClane genannt zu werden. Ein Agent heißt Johnson (wie in Teil 1) und John muss natürlich wieder in einen Fahrstuhlschacht. Diesmal aber weitaus heftiger als in Teil 1 und 2.

Im Vorfeld wurde ja viel über das PG-13 Rating in den USA diskutiert. Fox wollte das haben, um so viel mehr Zuschauer zu erreichen. Alle anderen 3 Teile waren Rated-R, somit Jugendlichen unter 17 nur in Begleitung der Eltern zugänglich. Durch die PG-13 Freigabe fallen blutige Einschüsse ebenso wie derbe Schimpfwörter weg. Das fällt allerdings nicht oft auf. Aber bei einigen Schießereien denkt man sich schon, das da was Härte ganz gut gewesen wäre. Aber was soll‘s, die DVD kommt Unrated, also wohl mit etwas mehr Härte für ein erwachsenes Publikum.

Die Story wurde bewusst auf modern getrimmt, um Bruce Willis im Kontext zu der modernen Welt zu stellen. Der Analoge John gegen den High –Tech. Ganz so zu „Die Hard“ passt die Story aber nicht. War die Story aus Teil 3 noch was Neues ist das hier eher Standardware. Nett aber nicht mehr. Es gibt keine Überraschungen wie noch in den anderen Teilen und man wartet auch nie gespannt auf etwas oder denkt sich, wie soll es denn jetzt weiter gehen. Ein wenig Schade eigentlich. Das Hacken und die Welt der Hacker wird natürlich auch hier wieder als bunte Spielwiese dargestellt, aber daran ist man ja gewöhnt.

Das Fazit lautet also das man sich als Willis Fan auch im Jahr 2007 noch toll unterhalten lassen kann von einem neuen „Die Hard“ Teil. Bis auf kleine Übertreibungen in den Action-Szenen (gab‘s aber in Teil 3 auch schon) und einer nicht so ganz fesselnden Story gibt es wieder One-Liner und Krawumm satt. Und genau das will man ja auch sehen wenn man sich einen Action-Film ansieht. Meine Wertung beläuft sich also auf 8,5. Mögliche Änderungen mit der Unrated-DVD behalte ich mir natürlich vor.

Filmbewertung: 8/10