Herr Lehmann

Herr Lehmann

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Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Leander Haußmann

Darsteller: Christian Ulmen
Detlev Buck
Katja Danowski
Janek Rieke

OFDB Inhalt:

1989, kurz vor der Wende, in West-Berlin: Der Endzwanziger Frank Lehmann lebt ein einfaches Leben mit Freunden und Bekannten und arbeitet in einer Kneipe ohne jegliche Perspektiven für eine bessere Zukunft. Dann lernt er aber die Köchin des Restaurantes eines Freundes kennen und verliebt sich in sie…

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Wieder ein Film der mir von der ebenso Filmbegeisterten Freundin ans Herz gelegt wurde. Bisher wurde ich ja nicht enttäuscht (denke auch nicht das das irgendwann mal passiert) und auch diesmal war ich sehr angetan von dem Film. Es ist einer der Filme die augenscheinlich keine klare Handlung haben, kein Ziel verfolgen. Sie passieren auf einer anderen Ebene. Es gibt viele sehr tiefsinnige Gespräche, angereichert mit tollen Sprüchen und Weisheiten. So auch bei Herr Lehmann. Eine leicht erkennbare Handlung, setzt ein als er mit der Köchin Katrin zusammenkommt. Aber die Handlung folgt weiter keinem erkennbaren Ziel. Aber das macht dem Film überhaupt nichts aus, er weiß perfekt die ganze Zeit über zu unterhalten. Diese gleichgültigkeit der Leute in Westberlin wird wirklich gut in Szene gesetzt. Sie leben einfach in den Tag hinein, gehen Berufen nach ohne Zukunft, ohne Möglichkeit auf Entfaltung oder Weiterbildung wie z.b. als Mann "hinter der Theke". Gegen Ende geht die Geschichte dann mehr auf Herr Lehmanns Freund Karl ein, der eine Depression durchmacht. Er war das in den Tag hineinleben Satt, wollte sich entfalten aber fiel durch die versumpftheit des Lebens dort, in ein Loch. Er hatte Angst, er spürte Angst davor was neues anzupacken. Der Film ist wirklich äußerst interessant, vordergründig lustige Gespräche, aber tief im inneren ein wirklich sehr tiefsinniges Stück Film.

9/10