Cockneys Vs. Zombies

Cockneys Vs. Zombies
Originaltitel: Cockneys Vs. Zombies – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Matthias Hoene



Darsteller:
Georgia King, Michelle Ryan, Lee Asquith-Coe, Honor Blackman, Alan Ford, Richard Briers, Harry Treadaway, Tony Gardner, Dannielle Brent, Dudley Sutton, Susan Fordham, Rasmus Hardiker u.A.

Filmkritik: Zombies sind für alles gut. Für Grusel, für Spannung, für Action, für Horror, für politische Analogien, für soziale Analogien, für Humor und was weiß ich nicht noch alles. Kaum zu glauben, dass etwas so totes so vielseitig benutzt werden kann. Das Genre der Zombie-Komödie wurde dabei in den letzten Jahren vor allem von einem Film definiert: "Shaun Of The Dead".

Und vielleicht liegt es ja an der britischen Herkunft, aber „Cockneys Vs. Zombies“ ist jetzt der erste Film, der ganz, ganz nahe, wenn nicht sogar eigentlich gleich auf mit dem Klassenprimus ist. Die Geschichte? Ganz klassisch (zugehörigen Zombiefilm bitte selbst herausfinden, falls man weiß, woher man diese Rückkehr der Zombies kennt, sich selbst eben auf die Schulter klopfen) wird ein altes Grabmal geöffnet und voila, Zombies sind darin, die erst einmal die anwesenden Arbeiter anknabbern. Derweil versucht sich eine Gruppe Fastnochjugendlicher an einem Bankraub, um das Seniorenheim ihres Großvaters zu retten, welcher sie nach dem Tod ihrer Eltern aufgezogen hat. Alle Beteiligten sind dabei „Cockneys“, sprich, mit tollem Dialog palavernde Mitglieder der Arbeiterschicht Londons. Wie gewohnt bricht natürlich das Zombiechaos aus und Überlebenskampf ist angesagt, doch die Beinaheerwachsenen sind sich sicher: „Wir müssen die Alten retten!“ Und während eben jene sich in ihrem Altersheim verschanzen, machen sich die Geradenochmitheilerhautdavonkommer auf den Weg sie zu retten…

So weit die grobe Story, die mit viel liebevollem Lokalkolorit angereichert wird und unbedingt im englischen O-Ton genossen werden sollte. Je nachdem ob einem der benutzte Dialekt liegt oder nicht am besten auch mit englischen Untertiteln, in einer deutschen Synchronfassung dürfte viel des ureigenen Flairs verloren gehen.
Neben der Sprache gibt es auch noch den Pluspunkt der kernigen Charaktere, egal ob es jetzt taffe alte Säcke sind, oder die jungen Wilden: Sympathische Figuren wohin das Auge blickt!

Endlich jemand der es verstanden hat, wie eine Zombiekomödie funktioniert

Und das Beste dabei? Regisseur Hoene versteht absolut, wie man eine Zombie-Komödie inszeniert! Nicht nur gibt es satte Splattereffekte, sondern darüber hinaus wird auch die ungehemmte Stimmung nicht durch dramatische Tode oder unpassend ernste Einlagen versaut. Von vorne bis hinten gibt es einfach nur gute Laune, großartiges Zombie-Klatschen und überraschend frisch wirkende Gags im Angesicht der ollen Rentner und noch olleren Zombies.

Ein ausgelassener Soundtrack mit schmissigen Songs tut sein übriges, um die Stimmung stets auf dem Siedepunkt zu halten. Besonders Lobenswert: Die fantastische Titelsequenz und der schön gestaltete Abspann! Beides besondere Hingucker, welche den ohnehin liebevoll gemachten Film noch weiter veredeln.

Und was gibt es zu meckern? Da fällt eigentlich nur eines auf: Die Laufzeit! Aus den „Schwerbewaffnete Renter Vs. Zombies“-Situationen hätte man vielleicht noch etwas mehr machen können und es ist generell schade, dass nach gut 80 Minuten bereits der Abspann beginnt. Aber vielleicht ist die kurze Laufzeit ja auch besser, um das Geschehen kurz und knackig zu halten? Insgesamt bleibt auf jeden Fall: „Da möchte ich noch mehr von sehen!“-Feeling zum Schluss zurück. So kommt man aber auf jeden Fall auf die extrem satte

Filmbewertung: 8/10, ach, vergessen wir das. „Cockneys Vs. Zombies“ macht einfach zu viel Laune, falls man eben auf Untoten-Späße aller Art steht. Und da dies bei mir durchaus der Fall ist, gibt es dafür jetzt einfach mal die vielleicht etwas zu euphorische

Filmbewertung: 9/10

C4rter hatte auch gut was zu lachen
Wie der werte Herr Kollege so treffend formuliert, "Cockneys vs. Zombies" macht sehr viel richtig. Die Charaktere nerven nicht, der Humor ist pointiert und die Zombies sind gelungen. Besonders gefallen tut hier die klassische Einführung mit Grab und vergammelten Ur-Zombie. Herrlich.
Leider wird die Zombie-Klopperei dann am Ende doch etwas zu abstrus, wenn mit großen Wummen auf die armen Untoten eingeballert wird als gäbe es keine Munitionsknappheit. Da geht der bis dahin meist eher wohlbesonnene Film etwas zu sehr mit sich selbst durch. Doch schwamm drüber, abgesehen von diesem kleinen Ausrutscher im Finale kann
"Cockneys vs. Zombies" jedem Zombie-Komödienfan empfohlen werden, der auch "Shaun of the Dead" mochte. Und wem gefiel der nicht?

Filmbewertung: 8/10

Doppel-Review-Notenschnitt: 8,5/10