Clear History

Clear History
Originaltitel: Clear History – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Greg Mottola

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Darsteller: Larry David, Bill Hader, Philip Baker Hall, Jon Hamm, Kate Hudson, Michael Keaton, Danny McBride, Eva Mendes, Amy Ryan, J.B. Smoove, Amy Landecker, Mary Klug, Patty Ross, Marianne Leone

Filmkritik: Nathan Flomm (ein zotteliger Larry David) ist Marketingchef einer aufstrebenden Firma im Silicon Valley, die ein revolutionäres Elektroauto entwickelt. Als sein Chef Will Haney (Jon Hamm) den Namen des Fahrzeugs präsentiert (Howard), überwirft sich Nathan mit ihm. Im Streit kündigt Nathan und gibt überhastet sogar seine Firmenanteile zurück. Kurz darauf wird der Wagen allerdings zu einem großen Erfolg. Nathan wäre, wenn er seine Anteile noch hätte, nun Multimilliardär. Stattdessen wird er als Versager, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat, durch Fernsehsendungen und Medien landesweit bekannt. Auf der Straße wird er verspottet und seine Frau verlässt ihn schließlich.
Zehn Jahre später hat sich Nathan seine langen Haare und den Bart abrasiert, einen Altenpflege-Job auf der Insel Martha’s Vineyard angenommen und lebt unter der falschen Identität Rolly DaVore. Seine Freunde wissen nichts von seiner Vergangenheit und er lebt ein bescheidendes aber zufriedenes Leben. Doch dann kommt eines Tages Will Haney mit seiner Ehefrau (Kate Hudson) auf die Insel und die beiden fangen an einen prächtigen Wohnsitz zu errichten. Immer noch einen Groll hegend beschließt Nathan zusammen mit einem verrückten Sprengstoff-Experten (kaum zu erkennen: Michael Keaton) das Haus der Haneys zu sprengen und Will so von der Insel zu vertreiben.

Larry David, bekannt als Erfinder von „Seinfeld“ und „Curb Your Enthusiasm“ ist bekannt als notorischer Faulenzer. Ein Datum für eine neue Staffel zu „Curb…“ gibt es nie, da er schreibt wenn er Lust hat. Daher war die Fangemeinde recht überrascht, als er plötzlich mit einem ganzen TV-Spielfilm daher kommt, der auf seinem Haussender „HBO“ gezeigt wird.

Doch während des Films wird schnell klar, ein eigenständiger, völlig neu ausgedachter Film würde wohl etwas anders aussehen. „Clear History“ ist vielmehr eine Folge „Curb…“ in Spielfilmlänge. Zwar spielt sich Larry hier, anders als in seiner Serie, nicht selbst, aber alle Eigenheiten die Nathan auszeichnen passen auch wunderbar zu Larry.

So zieht Larry 90 Minuten sein „Curb Your Enthusiasm“ Konzept durch und das weiß für Fans auf jeden Fall sehr zu gefallen. Geschickt und ohne Rücksicht stellt er erneut Missstände an anderen Leuten heraus und sagt ihnen diese stur ins Gesicht. Das Besteck im Diner liegt direkt auf dem Tisch statt auf einer Serviette, der Typ auf der Straße hat sein Hemd fast komplett aufgeknöpft? Larry diskutiert so lange mit den Leuten, bis diese nachgeben. Diese Art Humor gefällt nicht jedem, auch da es immer wieder in die Kategorie Fremdschämen abdriftet, aber Fans von Formaten wie „Stromberg“, „The Office“ oder den erwähnten Larry David Serien werden sich sofort heimisch fühlen.

Die Haken welche die Story schlägt sind teilweise an Absurdität kaum zu überbieten. Zwischendurch weicht Nathan gar von seinem Plan das Anwesen zu sprengen ab, da er sich, verkleidet als Bauarbeiter, an die Ehefrau von Will rangeschmissen hat und denkt bei ihr eine reelle Chance zu haben, sie anschließend zu Heiraten und Will so die Hälfte seines Vermögens zu klauen. So schräg es klingt, auch hier besinnt sich Larry auf sich selbst, denn er verlor seine Ehefrau selbst an einen Bauarbeiter den seine Frau bei den Arbeiten am gemeinsamen Haus kennengelernt hat.

Faszinierend sind bei „Clear History“ auch die verschiedenen Rollen. Selten konnte in letzter Zeit wohl für einen TV-Film solch ein Ensemble zusammen getrommelt werden. Danny McBride, Eva Mendes, Bill Hader und sogar die komplette Band „Chicago“ (verknüpft in eine weitere, völlig absurde Nebengeschichte) haben, neben den bereits vorher im Bericht erwähnten Darstellern mehr oder weniger große Auftritte im Film. Dies wertet „Clear History“ problemlos etwas auf den Qualitäten bringt jeder der Darsteller mit in den Film und seine Performance.

Klar hätte man als Fan lieber eine neue Staffel „Curb Your Enthusiasm“ gehabt als einen TV-Film der nur indirekt was mit der Serie zu tun hat, aber als Zwischenschritt bis Larry sich um eine neue Season kümmert ist „Clear History“ wunderbare Kost die auf die bekannte und beliebte Art amüsiert.

Filmbewertung: 8/10