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Roger Dodger – Sex für Anfänger

Sex für Anfänger
Originaltitel: Roger Dodger- Erscheinungsjahr:2002 – Regie: Dylan Kidd



Darsteller:
Campbell Scott, Jesse Eisenberg, Isabella Rossellini, Elizabeth Berkley, Jennifer Beals, Mina Badie, Ben Shenkman, Chris Stack, Morena Baccarin, Lisa Emery, Flora Diaz, Stephanie Gatschet

Filmkritik: Auch wenn man kein Fernsehen schaut, lohnt es sich doch immer wieder mal in die TV-Zeitung zu schauen. Meist sieht man da zwar nur ständig Filme die man auf DVD/Blu-ray hat, aber manchmal lernt man auch neue Filme kennen die man so wohl nie oder zumindest erst viel später gesehen hätte. „Roger Dodger“ ist solch ein Film.

“You drink that drink! Alcohol has been a social lubricant for thousands of years. What do you think, you’re going to sit here tonight and reinvent the wheel?” Roger

„Roger Dodger“ ist das Drehbuch- und Regie-Debut von Dylan Kidd. Wem der Name nun nichts sagt, keine Angst, Mr. Kidd ist leider nicht allzu bekannt, da er nach seinem Debut nicht besonders viel gemacht hat. Doch die Tatsache, dass in seinem Debut Jesse Eisenberg eine der Hauptrollen spielt und ebenfalls sein Kino-Debut gibt, sollte zumindest dafür sorgen, dass der Film nun etwas bekannter wird, denn verdient hat er es allemal.

“Sex is everywhere!” Roger

„Roger Dodger“ spielt praktisch fast nur an einem Nachmittag und einer Nacht. Der aalglatte Roger (Campbell Scott) wurde gerade von der seiner Chefin aus der gemeinsamen Affäre und einer großen Party ausgeschlossen und ist stinksauer auf dem Weg zurück zu seinem Arbeitsplatz, da wartet sein 16 jähriger Neffe Nick (Jesse Eisenberg) an seinem Arbeitsplatz. Da er gehört hat, sein Onkel sei ein Schwerenöter ist er als Noch-Jungfrau ziemlich wissbegierig. Und da Roger grad ebenfalls in Stimmung ist einen drauf zu machen, nimmt er den 16 jährigen auf eine Nacht mit die dieser nie vergessen wird. Die erste Station ist ein edler Nachtclub...

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Thor

Thor
Originaltitel: Thor- Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Kenneth Branagh

Darsteller: Natalie Portman, Chris Hemsworth, Anthony Hopkins, Ray Stevenson, Idris Elba, Kat Dennings, Jaimie Alexander, Stellan Skarsgård, Rene Russo, Tom Hiddleston, Clark Gregg, Colm Feore u.A.

Filmkritik: Kenneth Branagh hat es geschafft. Mit einem schön strukturiertem Skript, an dem auch "Babylon 5" und Comic-Thor-Autor Michael J. Straczynski mitgeschrieben hat, welcher die Figur in den letzten Jahren neuerlich zu alten Höhen hingeführt hat, vergehen die 115 Minuten wie im Fluge und lassen den Zuschauer an einer der bislang besten Comic-Adaptionen teilhaben.

Clever gemixt bietet der Streifen nun die, wie man so schön im Englischen sagt: „raw, cheesy glory“ der Comicvorlage, kombiniert mit edel gefilmtem, aktuellen und im Jetzt verwurzelten Unterbau, ohne dabei die bei solch großen Produktionen wichtigen Durchschnittszuschauer und Materiefremden vor den Kopf zu stoßen, die halt einfach wegen der coolen Poster ins Kino gegangen sind. Man merkt Branagh den Spaß an der Materie an und statt wie in anderen „Origin“-Filmen, in denen die jeweiligen Hauptfiguren erst einmal umständlich eingeführt werden, bevor es in der Handlung kracht, fegt hier bereits ab den ersten fünf Minuten ein galaktisches Fantasyepos entgegen. Abgefedert wird die imposante Wucht von liebenswerten Charakteren die sich trotz des abgespaceten Settings überraschend „echt“ anfühlen, wobei man das sowohl dem Skript, wie auch den ausgezeichnet gewählten Darstellern hoch anrechnen kann.

Da sich das Ganze hier jetzt schon liest wie ein Werbetext für den Film, könnte man an dieser Stelle wohl ansprechen, dass ein, zwei kleine Nebenstränge ziemlich im Nichts enden und wohl für ein noch kompakteres Erlebnis hätten gekürzt werden können. Dennoch ist „Thor“ ein verdammt rasanter Film, der mit den überraschend gut konvertierten 3D-Effekten noch einen weiteren Pluspunkt bietet.

Gerade wenn s...

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The Untouchables – Die Unbestechlichen

The Untouchables – Die Unbestechlichen
Originaltitel: The Untouchables- Erscheinungsjahr: 1987 – Regie: Brian De Palma

Darsteller: Kevin Costner, Sean Connery, Charles Martin Smith, Andy Garcia, Robert De Niro, Richard Bradford, Jack Kehoe, Brad Sullivan, Billy Drago, Patricia Clarkson, Vito D’Ambrosio, Steven Goldstein

Filmkritik: Chicago in den 20ern: Die Prohibition verbietet den Genuss von Alkohol, doch der Alkoholschmuggel ist ein Riesengeschäft, vor allem für den mächtigsten Boss, ein gewisser Al Capone (Robert de Niro). Der Kampf gegen ihn scheint aussichtslos. Er hat augenscheinlich mit der Kriminalität gar nichts zu tun und viele Polizisten stehen zudem auf seiner Gehaltsliste. Doch dann wird ein neuer Mann ins Schatzamt berufen, der mit dem korrupten Sumpf aufräumen will: Eliot Ness (Kevin Costner). Der Anfänger findet jedoch nur wenig Unterstützung in seinem mutigen Vorhaben und blamiert sich bis auf die Knochen, bis ihm der irische Polizist Malone (Sean Connery) über den Weg läuft und zeigt, wie das System in Chicago wirklich funktioniert. Mit dem Buchhalter Wallace (Charles Martin Smith) und dem Polizisten Stone (Andy Garcia) bilden sie ein Team, das „Die Unbestechlichen“ genannt wird. Schnell gibt es die ersten handfesten Erfolge, doch die Gangster schlagen auf mörderische Art zurück…

Brian De Palmas Gangsterfilm mit Starbesetzung habe ich bereits seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Doch bereits während des Titelscreens war ich direkt wieder in den Film abgetaucht. Die Ursache? Ganz klar, der superbe Score von Ennio Morricone. Was er hier wieder für tolle Melodien in die Gehörgänge zaubert ist erneut große Klasse. Er vermischt Westernstil mit Thriller-Rhythmen und bekommt einfach eine klasse Mischung hin.

Aber auch der Rest des Films ist erstaunlich packend. Grund dafür sind vor allem die tollen Figuren. Kevin Kostner gibt erneut den Leading-Man...

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L.A. Confidential

L.A. Confidential
Originaltitel: L.A. Confidential – Erscheinungsjahr: 1997 – Regie: Curtis Hanson

Darsteller: Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Matt McCoy, Paul Guilfoyle, Paolo Seganti, Elisabeth Granli

Filmkritik: Nach einem nächtlichen Massaker im Night Owl Cafe, nehmen drei unterschiedliche Cops aus verschiedenen Gründen die Ermittlungen auf, die recht schnell einem Rassenkonflikt untergeschoben wurden. Ed Exley (Guy Pearce) ist der Saubermann der Polizeikräfte. Für ihn gibt es nur den Weg nach oben um das Erbe seines Vaters anzutreten. Bud White (Russell Crowe) verfällt einer mysteriösen Dame (Kim Basinger) und hat bei allem Ermittlungseifer mit Regelübertretungen und der eigenen, kaum unter Kontrolle zu bringenden Wut zu kämpfen. Jack Vincennes (Kevin Spacey) schließlich erledigt neben seiner Arbeit bei der Polizei auch noch einen Job als Informant für eine an die Polizeiarbeit angelehnte Fernsehserie. Bescheiden wie er ist, inszeniert er seine Verhaftungen gern direkt vor anwesender Presse. Langsam aber sicher werden alle 3 in diesen mysteriösen Fall hineingezogen, der immer weitere Kreise zieht und bei den Leichen des eigentlichen Massakers bleibt es nicht….

„L.A. Confidential“ war eine meiner ersten DVDs. Das bedeutet, ich habe den Film seit gut 7 Jahren im Regal stehen ohne ihn jemals gesehen zu haben. Eine typische Regal-Leiche. Doch das sollte sich nun endlich mal ändern.

Und „L.A. Confidential“ hat mich wahrlich nicht enttäuscht. Das dichte, spannende, großartig besetzte Krimi-Drama hat mich wirklich an den Bildschirm gefesselt. Die Story ist komplex, es gibt etliche Figuren die alle miteinander verknüpft sind und man muss stets mit wachem Geist der Geschichte folgen. Entlohnt wird man dafür aber mit spannender Storyentwicklung und einem Finale bzw. einem Showdown der diesen Namen auch wahrlich verdient hat.

Dabei ist auch das Drehbu...

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Strings

Strings
Originaltitel: Strings – Erscheinungsjahr: 2004 – Regie: Anders Rønnow Klarlund

Stimmen (O-Ton): James McAvoy, Catherine McCormack, Julian Glover, Derek Jacobi, Ian Hart, Claire Skinner, David Harewood, Samantha Bond u.A.

Filmkritik: Was ist das eigentlich für ein Genre, „Fantasy“? Im Grunde geht es darum, dass eine neue Welt ersponnen wird, die anders ist als die uns bekannte Wirklichkeit, um dann mit Leben erfüllt zu werden, damit die Bewohner der hiesigen Konsensrealität einen Ausflug in etwas unbekanntes, phantastisches und, so sagt der Titel des Genres ja schon, hoffentlich fantasievolles machen können.

Unter diesem Gesichtspunkt ist „Strings“, eine dänisch-schwedisch-norwegisch-englische Koproduktion, einfach nur ein phantastischer Beitrag für das Genre. Man darf nicht den Fehler machen und denken: „Oh, das ist einfach so ein Fantasyfilm, wo man mit Marionetten die Menschen ersetzt hat.“ Ganz im Gegenteil. Die Wesen aus „Strings“ sind sich sozusagen ihrer Fäden bewusst. So kann man in dieser Welt etwa jemanden töten, indem man dessen Kopfschnur kappt, oder Tore bestehen eigentlich nur aus großen Torbögen, denn dadurch das alle Wesen hier an „Lebensfäden“ hängen, ist diese Abtrennung für sie unpassierbar, es sei denn, sie schaffen es irgendwie über dieses Hindernis zu kommen.

Das sind nur zwei von unzähligen Momenten, welche die Welt des Films zum Leben erweckt und besonders macht, Hier wird eine lebende, atmende Alternativwelt erschaffen, die so liebevoll und mit Blick zum Detail dargestellt ist, wie es überhaupt nur geht...

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Jackass 3D

Jackass 3D
Originaltitel: Jackass 3D – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Jeff Tremaine

Darsteller: Johnny Knoxville, Bam Margera, Steve-O, Chris Pontius, Jason Acuña, Ryan Dunn, Preston Lacy, Ehren McGhehey, Dave England, John Taylor, Edward Barbanell

Filmkritik: Nachdem mir „Jackass 2“ bereits unglaublich gut gefiel, war ich auf Teil 3 besonders gespannt und habe mich riesig gefreut als er damals angekündigt wurde. Im Kino musste ich den Film aus Ermangelung von O-Ton Vorstellungen zwar leider auslassen und muss so dann auch auf die 3D-Effekte verzichten, ansonsten stand einer Heimkinosichtung des Films aber nichts im Wege.

Die Story ist natürlich wie immer schnell erzählt: Es gibt keine. Die Jackass-Crew trifft sich zum fröhlichen Scheiße bauen. Stunts, schräge Aktionen und einige Ekelattacken werden aneinandergereiht und dies funktioniert erneut erstaunlich gut. Der Film fängt direkt knallig an und bringt den Zuschauer mit einigen unglaublich spaßigen Streichen auf Temperatur...

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Star Wars – Krieg der Sterne

Krieg der Sterne – Special Edition
Originaltitel: Star Wars – Special Edition – Erscheinungsjahr:1977 – Regie: George Lucas

Darsteller: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, Peter Cushing, Alec Guinness, Anthony Daniels, Kenny Baker, Peter Mayhew, David Prowse, Phil Brown, Shelagh Fraser, Jack Purvis

Filmkritik: „Star Wars“ ist einer der großen Sci-Fi Klassiker unserer Zeit. Oftmals wird dabei allerdings vergessen, dass es sich bei „Star Wars“ wohl doch eher um ein Sci-Fi-Märchen handelt. Die gutherzige Prinzessin, der böse Imperator, der wilde Raufbold und der junge Ritter. Dies sind bestimmt nicht die einzigen Parallelen zur klassischen Fabel, aber wohl die offensichtlichsten. Nichts desto trotz stieg „Star Wars“ schnell zum wohl populärsten Sci-Fi Film aller Zeiten empor.

Nachdem Erfinder George Lucas sich vor einigen Jahren entschied, die Reihe mit 3 Prequel-Filmen zu Grabe zu tragen und die alten Filme mit digitalen Effekten zu „verbessern“, hatte ich mir eigentlich geschworen mich nun voll und ganz „Star Trek“ hinzugeben, also dem Franchise was mich sowieso immer etwas mehr interessiert hatte, da es eben doch mehr Sci-Fi war als „Star Wars“.

Doch plötzlich überkam mich eine innere Lust mal wieder „Star Wars“ zu gucken(und zwar alle 6 Filme). Ob es ein Machtschub war, eine sentimentale Erinnerung oder ob George Lucas da irgendwie seine Finger im Spiel hatte, ich habe keine Ahnung. Aber der inneren Eingebung habe ich Folge geleistet und nach vielen Jahren wanderte mal wieder der Original „Star Wars“ in den Player, diesmal natürlich auch im O-Ton.

Vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis: Eine kleine Rebellenorganisation bekämpft aus dem Untergrund heraus das herrschende dunkle Imperium...

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How To Train Your Dragon – Drachenzähmen leichtgemacht

Drachenzähmen leichtgemacht
Originaltitel: How To Train Your Dragon – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Dean DeBlois, Chris Sanders

Stimmen (im O-Ton): Jay Baruchel, Gerard Butler, Craig Ferguson, America Ferrera, Jonah Hill, Christopher Mintz-Plasse, T.J. Miller, Kristen Wiig, Robin Atkin Downes, Philip McGrade, Kieron Elliott, Ashley Jensen, David Tennant u.A.

Filmkritik: Dreamworks hat sich ja immer wieder abgemüht Pixar das Wasser abzugraben, wenn es um animierte Filme ging. Eigentlich nie hat das geklappt, in manchen Fällen war das Endergebnis sogar ziemlich schmerzhaft (etwa „Shark Tale“), also waren auch die Erwartungen an diesen neuen Streifen alles Andere als groß. Aber, man verzeihe das Wortspiel, „How To Train Your Dragon“ überflügelt all die vorherigen Versuche und fliegt mit den ganz Großen mit.

Die Geschichte dreht sich um den jungen Hicks, der als Sohn des Stammesführers einer Wikingerhorde aufwächst...

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Toy Story 3

Toy Story 3
Originaltitel: Toy Story 3 – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Lee Unkrich

Stimmen (im O-Ton): Tom Hanks, Tim Allen, Joan Cusack, Ned Beatty, Don Rickles, Michael Keaton, Wallace Shawn, John Ratzenberger u.A.

Filmkritik: Nach den beiden Vorgängern waren die Erwartungen natürlich extrem hoch. Wird der dritte Teil der Serie auch noch den Standard halten können und einen quasie perfekten Film für alle Altersklassen bieten? Simple Antwort: Ja, kann er.

Wiederum sind seit dem letzten Teil einige Jahre vergangen und Spielzeugbesitzer Andy ist dabei auszuziehen, um in den Weiten des Colleges sein weiteres Leben zu formen. Spielzeug ist nicht mehr angesagt, dass wissen auch Woody, Buzz und die anderen Plastikkameraden, die sich schon auf einen ruhigen Lebensabend auf dem Dachboden vorbereiten. Doch es kommt zum Streit, denn Andy möchte doch noch eine Erinnerung aus Kindertagen mitnehmen: Woody! Als der Rest der Spielsachen dann über Umwege als Spende bei einem Kindergarten landet, denken diese erst, dass sich für sie eine neue Perspektive im Leben eröffnet, aber der Tagesalltag ist streng reguliert von dem gar nicht so knuffeligen Bär Lotso, der Herr dieses „Lagers“ ist und mit strenger Hand regiert. Wer nicht spurt, kommt in die Müllpresse, so einfach ist das. Also ist es für Andys ehemaliges Spielzeug an der Zeit die Ketten zu sprengen und sich für die große Flucht vorzubereiten, auch Woodys Eintreffen steigert ihre Chance nur unwesentlich…

Dabei werden ein paar wenige, aber interessante neue Figuren in den Mix geworfen, etwa der von Michael Keaton gesprochene Ken, der sich unsterblich in Barbie verliebt, warum, dass weiß er selbst nicht so genau. Ebenso der fiese Lotso, der trotz kuscheligem Aussehen ein fieser Sack oberster Güteklasse ist. Die Figuren sind sympathisch gezeichnet wie eh und je, haben aber auch ihre Schwächen. Wie eh und je eben...

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The King’s Speech – Die Rede des Königs

The King’s Speech – Die Rede des Königs
Originaltitel: The King’s Speech – Erscheinungsjahr:2010 – Regie: Tom Hooper

Darsteller: Colin Firth, Helena Bonham Carter, Geoffrey Rush, Guy Pearce, Michael Gambon, Timothy Spall, Jennifer Ehle, Derek Jacobi, Anthony Andrews, Max Callum, James Currie, Tim Downie

Filmkritik: Wie man hört, scheint der diesjährige Oscar für die beste männliche Hauptrolle ja bereits fest an Colin Firth für seine Darstellung des britischen Thronfolgers Albert vergeben zu sein. Ob der Fall so klar ist wie letztes Jahr der Oscar für Jeff Bridges sei mal dahingestellt, verdient hätte Firth den Goldjungen aber allemal.

Albert (Colin Firth), der jüngere Bruder des Thronfolgers David (Guy Pearce), leidet schon seit frühester Kindheit am Stottern, wodurch sein Ruf im Königreich seit jeher nicht der Beste ist. Aber unterstützt von seiner starken Frau (Helena Bonham Carter) sucht er immer wieder neue Therapeuten auf, die ihn von seiner Sprachschwäche heilen sollen ihm aber nicht helfen können.
Albert gibt die Suche nach einem passenden Therapeuten, nach erneutem peinlichem Versagen bei einer Rede vor einem großen Auditorium, entnervt auf. Doch seine Frau wendet sich an den etwas selbstgefälligen, wissenschaftlich unseriös wirkenden Lionel Logue (Geoffrey Rush). Dessen Auftreten gegenüber Albert ist so gar nicht das was ein Adliger von einem Bürger erwartet. Aber mit seiner Art und einem Trick bringt er Albert zur freien Rede. Albert ist zunächst weiter skeptisch und auch nicht sonderlich angetan vom schnoddrigen Gehabe des Australiers. Doch als er durch den Tod seines Vaters und den ausufernden Lebenswandel seines Bruders, der ein Verhältnis mit einer geschiedenen Bürgerlichen aufrecht erhält, zunehmend unter öffentlichen Druck gerät, sucht er Lionel erneut auf…

Albert: “My physicians say it relaxes the throat.”
Lionel: “They’re idiots.”
Albert: “They’ve all been knighted.”
Lionel: “Makes it official then.”

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Black Swan

Black Swan
Originaltitel: Black Swan – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Darren Aronofsky

Darsteller: Mila Kunis, Natalie Portman, Christopher Gartin, Winona Ryder, Sebastian Stan, Vincent Cassel, Barbara Hershey, Janet Montgomery, Toby Hemingway, Kristina Anapau, Ksenia Solo, Adriene Couvillion u. A.

Executor (16.01.2011)

Filmkritik: Darren Aronofsky ist immer ganz nah dran an seinen Charakteren. Ob jetzt an dem langsam wahnsinnig werdenden Mathe-Genie aus „Pi“, den Drogensüchtigen in der Abwärtsspirale aus „Requiem For A Dream“ oder auch an dem an die ewige Liebe Glaubenden aus „The Fountain“ und natürlich war er auch ganz nah dran am „Wrestler“ und dessen letzter, glorreicher Performance. Ebenso nah dran ist er nun an Nina Sayers, dargestellt von Natalie Portman. Diese ist Ballettänzerin, lebt mit ihrer Mutter, die ebenfalls ehemalige Tänzerin ist und sich ganz dem Wohl und Erfolg ihrer Tochter verschrieben hat und bekommt am Anfang des Films die Gelegenheit ihres Lebens: Nina soll die Schwanenprinzessin in Tschaikowskis „Schwanensee“ und somit die Rollen des weißen wie auch schwarzen Schwans spielen.

Tanzlehrer Thomas Leroy, genau auf den Punkt gespielt von Vincent Cassel, ist sich aber sicher: Nina kann den weißen, den zerbrechlich und hilflos wirkenden Schwan mit Bravour spielen, doch wie ist es mit dem schwarzen, verführenden, boshaften Schwan? So begibt sich die Ballettänzerin auf eine Weg zwischen Selbsterkenntnis und Grenzüberschreitung. Bald vermischen sich ihre Tag- mit Alpträume und Lily, lustvoll gespielt von Mila Kunis, eine gerade frisch zugezogene Tänzerin, sorgt noch zusätzlich dafür, dass Nina bald nicht mehr weiß, ob und wenn ja wie, sie den Premierentag erleben wird…

…und mehr vom Inhalt zu verraten wäre so verbrecherisch wie überflüssig. Wie schon bei seinen vorherigen Filmen ist es fast müßig auf die geniale, technische Seite von Aronofskys Werk einzugehen...

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Rosemary’s Baby

Rosemary’s Baby

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Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Roman Polanski

Darsteller: Mia Farrow
John Cassavetes
Ruth Gordon
Sidney Blackmer
Maurice Evans
Ralph Bellamy
Victoria Vetri
Patsy Kelly

Inhalt@OFDB

Roman Polanskis Horrorfilm "Rosemary’s Baby" habe ich lange Zeit aufgeschoben. Ich weiß gar nicht genau weswegen, wahrscheinlich war es die Sorge zu viel zu erwarten oder gar die gänzlich falschen Erwartungen an den Film zu haben.
Doch die Sorgen waren völlig unbegründet. "Rosemary’s Baby" war genau dieser perfekt gefilmte und unheimlich straff inszenierte Suspense-Horror den ich von Polanski erwartet und erhofft hatte.
Die Story ist von Beginn an unheimlich packend und lebt besonders vom tollen Schauplatz des Appartmentkomplexes und den starken Schauspielern. Mia Farrow spielt die manchmal etwas zu gutgläubige Rosemary durchweg sehr überzeugend und schafft es spielend den Zuschauer früh auf ihre Seite zu bringen. Zusammen mit ihr verdächtigt man schnelle jede Menschenseele die auf die Bühne tritt als abgesandten des Satans höchst persönlich. So entsteht ab einem gewissen Zeitpunkt ein permanentes Unwohlsein und ein flaues Gefühl im Bauch das sich auch mit dem Ende des Films nicht gänzlich entlädt.
"Rosemary’s Baby" lebt so größtenteils von den selben Stärken die viele Jahre später auch " The Devil’s Advocate" zu einem spannenden und packenden Film gemacht werden. Doch erst jetzt wird mir klar, wie extremst bei "Rosemary’s Baby" abgeschaut wurde.
Ausnahmeregisseur Polanski hat mit seiner ersten Literaturadaption und mit seinem ersten Amerikanischen Film direkt einen perfekten Einstand gefeiert. Der Film überträgt die Geschehnisse spielend auf den Zuschauer, ist dabei durchweg sehr unterhaltsam und erstaunlich zeitlos gefilmt. Farbgebung, Kamera und Beleuchtung wirken sehr modern und die 42 Jahre sieht man dem Film zu keiner Zeit an...

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Nobody’s Fool

Nobody’s Fool

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Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Robert Benton

Darsteller: Paul Newman
Jessica Tandy
Bruce Willis
Melanie Griffith
Dylan Walsh
Pruitt Taylor Vince
Gene Saks
Josef Sommer
Philip Seymour Hoffman

Inhalt@OFDB

Auf Empfehlung des geschätzten bullion vom "Tonight is gonna be a large one"-Blog habe ich mir einmal diesen, von vielen Seiten sehr gut bewerteten Film mit Paul Newman angesehen. Auch wenn ich solchen Reviewer-Lieblingen immer etwas skeptisch gegenüber bin, bin ich auch immer sehr begierig darauf einen neuen Knaller-Film zu finden. "Nobody’s Fool" ist solch ein Film.
Die behäbige Inszenierung lebt vom kargen, verschneiten Schauplatz Bath, NY, dem gut geschriebenen Drehbuch und den tollen Figuren, vor allem sei hier natürlich Paul Newmans Charakter zu nennen. Sully, ein alter Bauarbeiter, vom Leben gezeichnet. Seine Lebensweisheiten beschränken sich in der Regel auf Sprüche wie "Hang in there". Er arbeitet für einen Mann(Bruce Willis) der öffentlich seine Frau betrügt und auch sonst ein ziemlicher Scharlatan ist. Aber Sully hat insgeheim die Stadt im Griff bzw. hält sie zumindest zusammen und lehnt sich sogar gegen den Deppen-Cop Officer Raymer(Philip Seymour Hoffman) auf. Zwar ist Sully augenscheinlich eher ein Griesgram, aber er hat ein großes Herz und ist sich genau darüber bewusst was in seinem Leben alles nicht so ganz richtig gelaufen ist. Als sein Sohn mit Ehefrau und Enkeln plötzlich nach Bath kommt, scheint Sullys Leben einen kleinen Ruck zu bekommen.
"Nobody’s Fool" erzählt in weiten Teilen eher kleine Storys als eine wirklich durchgängige Handlung. Die Storys sind natürlich lange nicht so lose wie bei einem Episodenfilm, aber es sind viele kleine Teilstücke die am Ende ein Ganzes ergeben und jedes einzelne Stück ist meist schlichtweg genial...

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Buried

Buried

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Rodrigo Cortés

Darsteller: Ryan Reynolds
Ivana Miño

Inhalt@OFDB

"Yeah. The guy says he wants $5 million by 9:00 tonight." "Okay or else?" "Or else he’ll take me to SeaWorld."
Nachdem ich den ersten Teaser zu "Buried" gesehen hatte war mir klar, dass ich den Film unbedingt sehen muss. Denn im Teaser sieht man, nunja, fast nichts. Man hört lediglich Ryan Reynolds für ein paar Sekunden reden. Ganz am Ende sieht man ihn allerdings doch, nachdem er im Sarg liegend das Feuerzeug zum ersten Mal angemacht hat.
"Buried" ist einer dieser eher seltenen Filme, die ich ein ums andere Mal bewundere. Denn "Buried" spielt nur an einem einzigen Ort. Dem nicht genug(sowas konnte schließlich schon der Klassiker "12 Angry Men") gibt es in "Buried" auch nur einen sichtbaren Schauspieler. Ryan Reynolds spielt den Truck-Fahrer Paul der im Irak arbeitet. Sein Konvoi wurde überfallen und alle bis auf ihn wurden wahrscheinlich getötet. Er hingegen wurde lebendig begraben. Mit einem Handy, einem Feuerzeug und ein paar anderen Utensilien findet er sich also irgendwann in einem Sarg unter der Erde wieder. Sein Entführer ruft ihn an und erklärt ihm die Situation. Er wäre bereit ein Lösegeld anzunehmen, 5 Millionen Dollar, in 2 Stunden. Paul versucht so ruhig zu bleiben wie er kann und beginnt zu telefonieren.
Das ist im Prinzip die gesamte Handlung von "Buried", dem Kammerspiel des Spanischen Regisseurs Rodrigo Cortés. Was sich nun auf dem Papier für den ein oder anderen evtl. noch langweilig anhört, wird im Film in 90 unheimlich packende Minuten verpackt.
Es dauert nicht lange, da hockt man als Zuschauer mit Paul in dem engen Sarg und stellt sich vor, wie man selber in einer solchen Situation reagieren würde und wie man sich davon abhalten würde nicht total durchzudrehen.
Die Handlung entsteht in erster Linie durch die Telefonate die Paul führt...

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Breakfast at Tiffany’s – Frühstück bei Tiffany

Breakfast at Tiffany’s – Frühstück bei Tiffany

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Erscheinungsjahr: 1961
Regie: Blake Edwards

Darsteller: Audrey Hepburn
George Peppard
Patricia Neal
Buddy Ebsen
Martin Balsam
José Luis de Villalonga
John McGiver
Alan Reed
Dorothy Whitney
Beverly Powers

Inhalt@OFDB

"Breakfast at Tiffany’s" ist einer dieser Klassiker, bei denen auf dem Papier alles stimmt. Basierend auf einem Buch von Truman Capote, die Regie führt niemand geringerer als der kürzlich verstorbene Blake Edwards und die Hauptrolle füllt die bezaubernde Audrey Hepburn.
Trotzdem, oder evtl. wirklich deswegen, kommt der Film ungewöhnlich offenherzig und nicht so glattgebügelt daher. Vor allem über die angedeutete männliche Prostitution sowie die eher offensichtliche Call-Girl-Beschäftigung war ich doch sehr überrascht für einen Film dieses Alters. Das mich die gesamte Machart zunächst überraschte war wohl auch der Grund, weswegen ich zunächst mit dem Film nicht so ganz klar kam. Die erste Hälfte brauchte ich fast vollständig um reinkommen in diese doch recht ungewohnte Umgebung.
In der zweiten Hälfte hatte mich der Film dann aber…und zwar so dermaßen. Ich war unheimlich gebannt, hatte riesigen Spaß und die Entwicklung der Story sowie die Darsteller fand ich allesamt unheimlich klasse.
Verrückt, dass die Love-Interest von Audrey Hepburn von dem Mann gespielt wird, der später in der Serie "A-Team" zu John ‚Hannibal‘ Smith werden sollte. Weder hätte ich ihn erkannt, noch hätte ich ihn jemals in diesem Film vermutet. Er passt aber richtig gut in die Rolle und zu Audrey Hepburn, die mit ihrer liebenswerten Art und ihrem süßen Schauspiel hier mal wieder alle auf ihrer Seite hat, passt er auch.
"Breakfast at Tiffany’s" ist auch einer dieser Filme, die sich im Soundtrack lange Zeit auf die Variation eines Stückes beschränken. Hier ist es "Moon River", was ich immer automatisch zu irgend einem Western zuordne...

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