Cujo

Cujo
Originaltitel: Cujo- Erscheinungsjahr: 1983 – Regie: Lewis Teague

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Darsteller: Dee Wallace, Danny Pintauro, Daniel Hugh Kelly, Christopher Stone, Ed Lauter, Lee Kaiulani, Billy Jayne, Mills Watson, Sandy Ward, Jerry Hardin, Merritt Olsen, Arthur Rosenberg

Filmkritik: Für Donna Trenton, eine frustrierte amerikanischen Ehefrau, wird das Leben plötzlich aus den Fugen geworfen, als ihr Mann herausfindet, das sie eine Affäre hat. Zur gleichen Zeit wird der Bernhardiner Cujo der Familie Camber bei einem Streifzug durch den nahen Wald von einer tollwütigen Fledermaus gebissen. Als Donna und ihr fünfjähriger Sohn Tad während der nächsten Tage zur Werkstatt der Cambers fahren und dort ihr Wagen den Geist aufgibt, wird aus der Panne im Nirgendwo in kurzer Zeit ein gefährlicher Belagerungszustand, denn Cujo verwandelt sich langsam aber sicher in ein blutrünstiges Ungetüm…

„Cujo“ kann man getrost als eine der besseren Stephen King Verfilmungen bezeichnen. Die Geschichte beginnt zunächst recht ruhig. Die Familienprobleme der Trentons werden beleuchtet und die Figuren werden soweit gefestigt, dass sie für den weiteren Film zum mitfiebern einladen. Dee Wallace kann als treusorgende Mutter mit fiesem Seitensprung überzeugen und legt die Figur auch etwas zwielichtig an. Etwas zu kurz kommt die Familie rund um den Titelgebenden Bernhardiner Cujo. Die Werkstatt/Farm, weit ab vom Schuss ist insgesamt doch mehr ein Plotdevice als eine vollwertige Storykomponente. Aber irgendwo muss Cujo halt herkommen. Wieso man einem Hund der gerne durch die Wildnis stromert keine Tollwutimpfung verpasst ist allerdings schon fragwürdig. Aber genug der Logiklöcher.

Sobald der Horrorteil des Films beginnt, verwandelt sich der zuvor recht Locationreiche Film in ein Kammerspiel. Die letzten 30-40 Minuten spielen fast ausschließlich im Kleinwagen der Hauptdarstellerin, die mit ihrem Sohn auf dem Gelände der erwähnten Werkstatt rumsteht und vom tollwütigen Cujo bedroht werden.

Der Maske ist eine große Tat gelungen, den generell recht nett aussehenden Bernhardiner als fiese Bestie zu verkleiden. Viel Kunstblut, Schleim und verkrustete Wunden übersähen die Schnauze und das ganze Gesicht des Hundes, der dadurch, zusammen mit seiner wuchtigen Statur, sehr bedrohlich wirkt und manchmal gar nicht mehr direkt als Hund erkennbar ist. Er wirkt klar wie eine Figur aus einem Horrorfilm, was „Cujo“ spätestens in der letzten Filmhälfte ja auch ist. Wenn Cujo sich immer wieder auf den rostigen Kleinwagen der Mutter mit ihrem Kind stürzt, fühlt man sich auch als Zuschauer beengt und eingeschüchtert. In dieser Phase funktioniert der Film am besten.

Immer etwas rausgerissen wird man durch den Darsteller des Kindes, der mit der Mutter zusammen im Auto eingesperrt ist. Sein Schauspiel kann getrost als nervig bezeichnet werden, auch wenn man erkennt, dass er sein Bestes gegeben hat. Aber mit Kinderdarstellern ist das halt immer so eine Sache. Mal funktioniert es gut, und mal wirkt es aufgesetzt und unecht wie in „Cujo“.

Insgesamt aber funktioniert „Cujo“ wunderbar. Die recht lange Einführung teilt sich geschickt auf in die Zeichnung der menschlichen Figuren und wie Cujo zur tollwütigen Bestie wirkt. Die knackige Laufzeit von 90 Minuten erweist sich als genau richtig und der Kammerspielartige Horror in der zweiten Hälfte ist atmosphärisch und packend.

Filmbewertung: 7/10