A Lonely Place to Die – Todesfalle Highlands

A Lonely Place to Die – Todesfalle Highlands
Originaltitel: A Lonely Place to Die – Erscheinungsjahr: 2011– Regie: Julian Gilbey

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Darsteller: Melissa George, Ed Speleers, Eamonn Walker, Sean Harris, Alec Newman, Karel Roden, Kate Magowan, Garry Sweeney, Paul Anderson, Holly Boyd, Douglas Russell

Filmkritik: Unheimliche Laute hallen durch den einsamen schottischen Bergwald. Noch unheimlicher wird es, als die fünf Bergsteiger die Ursache entdecken: Ein kleines Mädchen wurde lebendig in einer Kiste vergraben, durch ein Atemrohr sind ihre Rufe nach draußen gedrungen. Wer kann so etwas Grausames getan haben?
Anna spricht nur Kroatisch und kann nichts erzählen. Dem Kind muss so schnell wie möglich geholfen werden. Deshalb wollen Alison und Rob die Abkürzung über den senkrecht abfallenden „Devil’s Drop“ wagen, während die anderen sich mit Anna auf den meilenweiten Weg ins nächste Dorf machen. Doch die Kidnapper haben die Gruppe bereits im Visier und machen die einsame Wildnis zur Arena eines blutigen Überlebenskampfes…

Auch wenn in der Liste der Darsteller Melissa George als Hauptrolle aufgelistet ist, der wahre Hauptdarsteller von „A Lonely Place to Die“ ist das bergige Hinterland Schottlands. Was Regisseur Julian Gilbey in der ersten Hälfte des Films für wundervolle Aufnahmen einfängt ist schier unbeschreiblich.

Dabei hält er die Anspannung konstant hoch, bringt direkt zu Beginn ein riskantes Manöver beim klettern, ehe im späteren Verlauf des Film die Entführer mit rabiateren Mitteln versuchen die Bergsteiger aufzureiben und zu dezimieren.

Doch leider nimmt das Drehbuch in der zweiten Filmhälfte eine Wendung zum schlechteren. Anstatt sich weiter auf die Stärken zu besinnen, nämlich die perfekte Kulisse gepaart mit der teilweise überraschend harten Herangehensweise zu nutzen und das Finale auf dieselbe, bewährte Art zu inszenieren, schien es eine gute Idee zu sein stattdessen auf ein kleines Bergdorf auszuweichen. Im Schatten eines Dorffestes versuchen die Entführer die Geldübergabe abzuwickeln und zudem das Kind aus den Armen von Anna zu entreißen. Dabei benehmen sich alle Beteiligten wie die sprichwörtliche Axt im Walde und der Realismus, den der Film zunächst ziemlich hoch hielt, ist mit einem Schlag wie weggeblasen. Wenn einer der Entführer wie Jason Vorhees durch das Dorf rennt und um sich schießt, ist das einfach nicht mehr bedrohlich sondern schlicht lächerlich.

So bricht „A Lonely Place to Die“ im Finale leider mit allen Konventionen die zuvor gut funktioniert haben und liefert ein 08/15 Action-Ende das keiner gebraucht hätte und das der ersten Hälfte des Films in keiner Weise würdig erscheint. Das führt leider zu einer saftigen Abwertung denn es kostet dem Film enorm Atmosphäre.

Trotz dieser eindeutigen Schwäche ist „A Lonely Place to Die“ besonders für die erste Filmhälfte sehr zu empfehlen, denn die tolle Optik und die packenden Kletter-Szenen sind einfach richtig gut eingefangen.

Filmbewertung: 6/10