WarGames – Kriegsspiele

WarGames – Kriegsspiele
Originaltitel: WarGames – Erscheinungsjahr: 1983– Regie: John Badham, Martin Brest

MPW-43646

Darsteller: Matthew Broderick, Dabney Coleman, John Wood, Ally Sheedy, Barry Corbin, Juanin Clay, Kent Williams, Dennis Lipscomb, Joe Dorsey, Irving Metzman, Michael Ensign, William Bogert

Filmkritik: 27 Stunden und 59 Minuten bleiben David Lightman (Matthew Broderick), um das nukleare Desaster eines Dritten Weltkrieges zu verhindern. Über seinen Home-Computer hat der 16-Jährige durch einen Zufall JOSHUA auf den Plan gerufen. JOSHUA, ein Computer aus dem amerikanischen Frühwarnsystem, registriert seine Eingaben als sowjetischen Nuklearangriff…

Trotz seines Alters, das besonders durch die Thematik dazu führt das der Film heutzutage hoffnungslos veraltet ist, gilt „WarGames“ auch heute noch als sehr ordentlicher Film über das (zufällige) Hacken und die Allegoration zwischen Computern und Kriegen. Wie glaubhaft sich Brodericks Charakter hier in allerhand Computer hackt, einfach weil diese gar nicht oder völlig unzureichend gegen Zugriff von außen geschützt sind, macht allein schon beim zusehen Spaß. Das einfache ändern der eigenen Schulnoten ist dabei nur ein kleiner Verstoß, das versehentliche aktivieren eines Übungsprogramm was zu nationalen Katastrophe auflaufen kann schon eine gänzlich andere Kragenweite.

„WarGames“ spielt dabei gekonnt mit Klischees, ohne, dass diese negativ auffallen würden. Der Computer-Gegner in Form eines alternden Generals ist ebenso vertreten wie die teilweise überforderten Verantwortlichen der militärischen IT-Abteilung. Und natürlich auch Bordericks Figur selbst, ein Nerd der trotzdem eine verdammt Hübsche Dame abbekommt, entspringt 1:1 dem Hollywood-Grundsatz.

Aber „WarGames“ ist bei alledem so herrlich offenherzig und gut, dass all dies gar nicht negativ auffällt. Dabney Coleman ist nun mal ein verdammt hübsches Mädchen gewesen, da ist es andererseits sogar schön, dass ein Computer-Nerd solch eine Dame abbekommt. Auch die Szenen in denen mit den Computern hantiert wird, wirken jederzeit glaubhaft. Telefonnummern sniffen durch Broadcast, das Hacken einer Telefonzelle für Gratisanrufe oder auch die Konsolenbefehle des Militärcomputers. Nichts wird groß verschönert wie das Hacken in heutigen Filmen (klickibunti) sondern es sprechen größtenteils die nackten Bildschirme mit ihrer weißen Schrift auf schwarzem Grund. Gut so!

Zwar wirkt die Moral des Films am Ende etwas aufgesetzt, wenn dann der Erschaffer des Systems wieder auf den Plan tritt und der Computer, durch „Tic Tac Toe“, allen erklärt, dass es im Krieg ja keine Gewinner geben kann, nur Verlierer, klingt das wie der erhobene Zeigefinger am Ende einer Standpauke.

Doch das versalzt die Suppe am Ende nicht mehr wirklich. Dazu hat es „WarGames“ zuvor 110 Minuten lang geschafft den Zuschauer mit seiner recht spannenden Handlung bei der Stange zu halten, auch wenn die Gefahr die von dem ganzen Unterfangen ausgeht nie so wirklich greifbar erscheint. Trotzdem eine klare:

Filmbewertung: 7/10