Delivery Man – Der Lieferheld – Unverhofft kommt oft

Der Lieferheld – Unverhofft kommt oft
Originaltitel: Delivery Man – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Ken Scott

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Darsteller: Britt Robertson, Cobie Smulders, Vince Vaughn, Chris Pratt, Jack Reynor, Bobby Moynihan, Ben Bailey, Alexander Flores, Camille Kitt, Steven Weisz, Erin Gerasimovich, Finnerty Steeves u.A.

Filmkritik: Die Amis und ihre Remakes. Dieses Mal hat es den franko-kanadischen Film „Starbuck“ erwischt. Hier wie dort hat eine Spermien-Spende in jungen Jahren die ungewöhnliche Folge, dass nachher gut über 100 „Erzeugte“ wissen wollen wer ihr Vater ist, da die Samenbank Mist gebaut hat. Vince Vaughn spielt beim Remake den Multi-Dad, der diese Chance nutzt um endlich erwachsen zu werden, denn wir haben es hier mal wieder mit einem der typischen „Kind-Männer des 21. Jahrhunderts“ zu tun. So weit, so gut und anscheinend – da ich das Original bislang nicht gesehen habe, aber meinen werten Mitkritikern dahingehend gerne glaube – hat man einmal mehr extrem viele Sequenzen schlicht 1:1 vom Original übernommen.

So gibt es eine zu Herzen gehende Sequenz, in der sich der unverhoffte Vater mit einem seiner Kinder anfreundet, der als Spastiker in einem Wohnheim leben muss. Selbst der großartige Darsteller des Behinderten wurde dabei vom Original her übernommen und böse Zungen können nun sicherlich davon reden, dass das seelenlose Hollywood sich hier mal wieder emotionale Momente von anderswo zusammenklaut, um schließlich mit ihrem Einflussreichtum und Geld eine Kopie zu produzieren, die ungerechtfertigterweise von mehr Menschen gesehen wird als das Original. Das Einzige, was anscheinend noch dazu gekommen sind, sind manch typisch „amerikanische Momente“ im Bezug auf den Humor. Typische Situationen mit dem in US beliebten „awkward Humor“ sind so dazu gekommen – soweit man da wiederum den Mitkritikern vertrauen kann – und sich ein wenig vom ansonsten herzlichen Stil abheben.

Denn bei aller medialer Ideenklauerei ist der hierzulande mit „Der Lieferheld“ mehr schlecht als recht betitelte Streifen schlicht und ergreifend eine charmante Komödie mit interessanter Prämisse. Die bereits erwähnten Momente mit dem behinderten Sohn, ebenso wie die herzigen Dialoge mit seinem Vater oder seinen Brüdern machen Vaughn als „Lieferhelden“ hier sympathisch, gleiches gilt für seine in der Handlung etwas zu kurz kommende Beziehung mit seiner Cop-Freundin, gespielt von Cobie Smulders.

Wer also einfach mal eine Komödie sehen will, die zu Herzen geht und dabei einige liebe Lachmomente hat, der ist bei diesem schnell gedrehten US-Cash-In-Remake an der richtigen Stelle. Oder sollte sich für ein paar Euro statt des Kinobesuches einfach das Original auf DVD oder Blu-Ray holen.

Filmbewertung: 7/10