American Horror Story – Season 2

American Horror Story – Season 2

Große Erwartungen wurden von der Serien-Community an die zweite Staffel von Ryan Murphys „American Horror Story“ gesetzt, nachdem Staffel 1 in der letzten Serien-Season für ordentlich Aufsehen gesorgt hatte.
Dadurch, das die Handlung von Staffel 1 abgeschlossen war, wurde für die zweite Staffel ein komplett neuer Ansatz gewählt. Einige der bekannten Schauspieler und auch etliche neue wurden in eine komplett neue Handlung geworfen. Diese spielt in den 60er Jahren in den USA, genauer in einer Irrenanstalt, die den Namen auch mehr als verdient. Ein kleiner Teil der Story spielt zudem in der Gegenwart, dieser kann aber die meisten der 13 Folgen starken Staffel vernachlässigt werden.

Zunächst beginnt „American Horror Story Asylum“ (so der quasi Titel der zweite Season) ziemlich vielversprechend. Es gibt beinahe dutzende verschiedene Handlungsstränge. Nazi-Doktor, Alien-Entführungen, eine zu Unrecht in der Anstalt weilende Reporterin, eine herrschsüchtige Ordensschwester, eine vom Teufel besessene Nonne, einen irren Killer namens Bloodyface und und und und und. Die Mache scheuen sich nicht immer mehr Story-Versatzstücke aus 60 Jahren Horrorfilm in der Serien unterzubringen. Beschränkte sich Staffel 1 noch voll und ganz auf den Horror-House-Part, versucht Staffel 2 viele verschiedene Geschmäcker zu bedienen.

Dies scheint zunächst auch zu funktionieren, da jeder Handlungsstrang entsprechend lange und gründlich behandelt wird und in sich spannend ist. Man wartet überall auf die Auflösung oder zumindest wie es weitergeht. Dies macht die erste Hälfte der zweiten Staffel ähnlich gut wie die erste Staffel der Serie. Leider schaffen es die Macher im weiteren Verlauf aber nicht die Geschichten den Erwartungen nach entsprechend aufzulösen und so zerplatzen ab der Mitte der Staffel die Story-Blasen eine nach der anderen, bis für die letzten 3,4 Folgen nur noch wenige Überraschungen zu klären sind. Entweder wurden diese bereits zuvor durch plumpes, überraschungsarmes „Character-Killing“ beendet oder das Ende ist nun derart offensichtlich, dass es praktisch egal ist. Dies tut der zweiten Hälfte der Staffel gar nicht gut, zog die Vorgänger-Staffel gerade gegen Ende die Zügel richtig straff an, gibt es hier nur noch ein laues Lüftchen mit vorhersehbarem Ausgang. Das ist im Großen und Ganzen eine herbe Enttäuschung. Man kann nur Hoffen, die Macher bekommen dies für die kommende Staffel wieder besser hin.

6/10