12:01

12:01
Originaltitel: 12:01 – Erscheinungsjahr 1993 – Regie: Jack Sholder



Darsteller:
Jonathan Silverman, Helen Slater, Nicolas Surovy, Robin Bartlett, Jeremy Piven, Constance Marie, Glenn Morshower, Martin Landau, Paxton Whitehead, Cheryl Anderson, Giuseppe Andrews, Frank Collison

Filmkritik: Der chronisch chaotische und faule Angestellte Barry Thomas (Jonathan Silverman) ist heimlich in die hübsche Wissenschaftlerin Lisa Fredericks (Helen Slater) aus der anderen Abteilung verliebt. Jedoch traut er sich nicht sie endlich mal anzusprechen. Eines Tages, just nachdem er den ersten Kontakt zu ihr geknüpft hat und abgeblitzt ist, muss er nach der Arbeit mit ansehen, wie Lisa auf offener Straße aus einem fahrenden Auto heraus erschossen wird.
Barry ist am Boden zerstört, ertränkt seinen Ärger mit seinem Kollegen in Alkohol und verpasst sich bei Reparaturarbeiten an seiner Nachttischlampe um 00:01 Uhr vor dem Einschlafen noch einen gehörigen Stromschlag. Als er am nächsten Morgen völlig verkatert aufwacht, muss er feststellen, dass er denselben Tag noch einmal erlebt. Der gesamte Vortag wiederholt sich und Barry ist entschlossen Lisa nun zu retten. Doch auch diesmal kann er ihr nicht helfen. Als sich der Tag erneut wiederholt, kommt Barry langsam dahinter, das er Lisas Ermordung verhindern muss um aus der Zeitschleife entkommen.

„12:01“ ist die verlängerte Version eines Oscarnominierten Kurzfilms von 1990, der auf den Namen „12:01 PM“ hört. Hier wurde die Hauptrolle noch von Urgestein Kurtwood Smith bekleidet. Man kann sich den Kurzfilm auch auf Youtube ansehen. Das ganze basiert zudem auf einer Kurzgeschichte von Richard Lupoff aus dem Jahre 1973.

So viel Hintergrundstory zu solch einem Film? Das muss ja dann ein echter Kracher sein! Naja, sollte man zumindest meinen, aber mit dem Kurzfilm war das Ganze im Prinzip schon zu Ende erzählt. In der verlängerten Version, die immerhin 92 Minuten läuft, wurde nicht viel mehr hinzugegeben, was eine Verlängerung um eine Stunde rechtfertigen würde.

Besonders zu Beginn kommt die interessant klingende Geschichte überhaupt nicht in Fahrt. Die ersten 2,3 Zeitschleifen werden mit nur wenigen Änderungen abgespult und fangen daher schnell an zu langweilen. Erst nach mehr als 40 Minuten kommt die Ganze Story endlich mal in Gang.

Bei einer zähen Handlung sollte ja eigentlich dann der Hauptdarsteller versuchen die Geschichte in Schwung zu halten, aber die Besetzung des bis heute relativ unbekannten Jonathan Silverman stellt sich als Fehlgriff heraus. Besonders wenn einige seiner Dialoge wie abgelesen klingen, völlig die richtige Betonung vermissen lassen, merkt man wie sehr dem Film ein echter Leading-Man fehlt.

Doch das meiste des Budgets scheint in die Nebenrollen geflossen zu sein, denn hier trifft man alle Nase lang auf ein bekanntes Gesicht. Jeremy Piven als Bürokollege des Hauptdarstellers, Oscsrgewinner Martin Landau als Wissenschaftler, Glenn Morshower als Detective oder Danny Trejo als im Knast. Hier hat man sich im Castingbüro wahrlich nicht lumpen lassen.

Doch einen Autor, der aus der knappen Story eine spaßige Handlung über 90 Minuten zimmert oder eine Casting-Agentur, die statt den vielen bekannten Nebenfiguren einen charismatischen Hauptdarsteller engagiert, hätte der Film viel eher nötig gehabt. Wie es richtig geht, zeigen einige kurze Zeitschleifenausflüge in der zweiten Filmhälfte, wo unser Hauptdarsteller durch ungeschicktes Vorgehen zweimal kurz hintereinander ins Gras beißt. Da spielt der Film seine Story-Facetten voll aus. Da merkt man: Von solchen Einfällen hätte es viel mehr geben müssen, dann wären die langweiligen ersten Loops auch erträglicher geworden.
So ist „12:01“ im Prinzip nur ein Zeitschleifenfilm unter vielen, doch es reicht noch zu einer knappen:

Filmbewertung: 6/10