Act of Valor

Act of Valor
Originaltitel: Act of Valor – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Mike McCoy, Scott Waugh



Darsteller:
Roselyn Sanchez, Jason Cottle, Emilio Rivera, Nestor Serrano, Alexander Asefa, Gonzalo Menendez, Ailsa Marshall, Alex Veadov, Drea Castro, Sonny Sison, Keo Woolford, Aurelius DiBarsanti

Filmkritik: Kurz nach einem Attentat auf einen Gouverneur, bei dem auch viele Kinder getötet wurden, wird die Undercover-Agentin Lisa Morales (Roselyn Sanchez), die auf den Waffenhändler Christo (Alex Veadov) angesetzt war, von dessen Männern entführt und in einem Versteck gefoltert. Eine Gruppe von Navy Seals erhält den Auftrag, sie zu befreien.
Noch am Vorabend sitzen die Männer, von denen Lt Rorke demnächst Vater wird, mit ihren Familien bei einem Lagerfeuer und genießen die letzten ruhigen Stunden, bevor am kommenden Tag der gefährliche Einsatz beginnt…

Actionfilme sind meist alles andere als realistisch. Selbst wenn es vermeintlich in gesitteten Bahnen zugeht und nicht gerade Michael Bay auf dem Regiestuhl sitzt, schießen die meisten Filme weit über die Grenzen der Realität hinaus. Doch alle paar Jahre kommt dann mal ein Film um die Ecke, der vorgibt realistische, auf wahren Begebenheiten basierende Action zu inszenieren. Das ist 2012 nun der Militär-Actioner „Act of Valor“.

„Based on real Acts of Valor“ heißt es da im Vorspann. Der Film basiert also auf vielen verschiedenen mutigen Taten. Man kann also vermuten, dass diverse Actionszenen aus verschiedenen Einsätzen stammen, die generelle Story aber mit absoluter Sicherheit frei erfunden ist. Doch was ist nun dran am Realismus?

Die Schusswechsel, die jeweiligen Einleitungen in die Kampfschauplätze und der Grundtenor der Actionsequenzen sind um jeden Zweifel erhaben und sehr stimmig. Dies war auch bereits durch den großartigen Trailer so zu sehen und der Film lässt in dieser Richtung keine Wünsche offen. „Call of Duty“ als Film möchte man fast meinen, wobei es eben dann doch eben realer zugeht als in der ebenfalls recht Michael Bay-lastigen Spielereihe.

Leider trifft der „Call of Duty“-Faktor auch auf die Story zu, die auch 1:1 aus einem Teil der berühmten Shooter-Serie stammen kann. Besonders effektive Selbstmord-Sprengwesten die an allen Kontrollen vorbeikommen und über Mexico in die USA gebracht werden sollen, um dort am Körper eines „mehr oder weniger Freiwilligen“ z.B. das Weiß Haus zu sprengen, klingt weder nach niveauvoller noch nach allzu realitätsnaher Unterhaltung. Der Geschichte fehlt zudem Spannung und Dramatik. Erst im Finale schafft es der Film auch von seiner Story her wirklich packend zu werden. Bis dahin unterhielten lediglich die Actionszenen blendend, sobald es nicht mehr knallte war relativ tote Hose angesagt.

Schauspielerisch wurden für viele Rollen keine echten Darsteller sondern Laien engagiert, die Hauptberuflich den Soldatenberufen im Film nachgehen. Dadurch sollte natürlich die Authentizität erhöht werden. Wirklich gelingen tut das aber irgendwie nur in den Handlungs- und Dialogszenen. In den Actionszenen fällt die Verwendung der Darsteller nicht weiter ins Gewicht, obwohl es ja gerade hier um den eigenen Job geht.

Ob es für den Film jetzt den echten Hintergrund brauchte kann man nicht zweifelsfrei sagen, aber wirklich zwingend nötig erscheint er nicht. Ruhig inszenierte, toll und stilsichere bebilderte Action kann man auch inszenieren, ohne auf irgendwelchen realen Taten zu basieren. Trotzdem schadet dieser Faktor dem Film nicht und gibt eben etwas zusätzliche Würze dazu. Insgesamt definitiv einer der besseren Actionfilme der letzten Zeit und ein Sequel ist gern gesehen,

Filmbewertung: 7/10