Aliens vs. Avatars – Gerate nicht zwischen die Fronten

Aliens vs. Avatars – Gerate nicht zwischen die Fronten
Originaltitel: Aliens vs. Avatars – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Lewis Schoenbrun



Darsteller:
Cassie Fliegel, Jason Lockhart, Kim Argetsinger, Dylan Vox, Marlene Mc’Cohen, Ginny You, Georgina Tolentino, Dan Glenn, Amanda Chism, Victoria De Mare, Adam Graham u.A.

Filmkritik: Es gibt’s nichts, was es nicht gibt, oder? Einmal mehr tritt mit „Aliens vs. Avatars“ ein B-, oder doch eher C-Movie an diesem Sprichworte gerecht zu werden.
Ganz abgesehen davon, dass der Titel in guter alter B-Movie-Verarschungsmanier nicht einmal stimmt. So gibt es genau ein Alien und einen Avatar, welche sich irgendwo im Busch gegenüberstehen, während die typische Klischee-Truppe an bereitwilligen Horny-Campers parat steht, um zwischendurch für die durchaus vorhandene Blutwurst zu sorgen.

Bereits der urige Vorspann sorgt dafür, dass man auf den Rest des Inhalts passend eingestimmt wird. Dort fliegt dann nämlich zu putziger Musik ein Ufo an Planeten vorbei, was alles sehr stark nach frühen 90er Jahren Video-Cutscenes von Computerspielen aussieht. In dem fliegenden Klischee sitzt dann auch das Fingerfarbenopfer, welches stark nach einem Na’avi aus James Camerons Sci-Fi Epos „Avatar“ aussieht. Die blaue Dame mit spitzen Ohren jagt nämlich ein ganz gefährliches Monstrum, welches sich selber reproduzieren kann und ihre Heimatwelt in einer früheren Schlacht bereits beinahe entvölkert hat.

Derweil macht sich das „Alien“, welches hier wesentlich schlechter als rechter natürlich als Mann-im-unoriginellen-Gummianzug daherkommt, bereits daran einige Oben-Ohne-Mädels platt zu machen, damit man die typischen Einstiegskills geliefert bekommt. Der eigentliche Spaß geht aber danach los, wenn das typische „Nerd & Sportskanonen“-Duo schließlich mitsamt Jugendfreundin, Mauerblümchen, der Charakterlosen und der Schlampe in die Pampa fährt um zu campen. Natürlich just in dem Gebiet, in welchem das unsichtbare, sein Aussehen verändernde Monstrum sein böses Werk verrichtet. Und da dämmert es dann auch: dies ist kein Sci-Fi-Streifen, dies ist schlicht ein Slasher mit Namensgimmick, denn ehe man es sich versieht wird man ganz in die teils lustig-trashigen oder schlicht einfach zum Standard gehörenden Mitteinanderklischees einer typischen „Wir fahren mal raus in den Busch um uns umbringen zu lassen!“-Gruppe hineingezogen.

„Robotar Pod Launched!“

Und wo man gerade noch das Gefühl hatte, dass hier durchaus mal wieder etwas trashiges passieren kann, da lässt das blaue Spitzohr in ihrem Ufo nicht nur ihren menschlich aussehenden Avatar (haha!) auf der Erde manifestieren (während dabei so gut es geht vermieden wird das Wort „Avatar“ im Film selbst zu nennen), sondern schießt auch den „ROBOTAR“ auf den blauen Planeten.

Wer im ersten Moment sich noch durchaus berechtigt fragt, ob dies schlicht ein Schreibfehler der enthusiastischen, aber nicht sonderlich cleveren Macher war, der wird im weiteren Verlauf eines Besseren belehrt, wo nämlich dieser Name immer wieder fällt. Der „Robotar“ ist nämlich ein Mini-Mech der etwas wabbelig daherkommt und dessen Einzelteile sich auch durchaus mal im Wind bewegen können, dafür aber rundherum so viel Trash-Charme ausstrahlt, dass man dem putzigen Ding einfach nicht böse sein kann.

Böse kann man aber durchaus den Machern sein, die trotz inhaltlichem bewusst eingesetzten Flachsinn gerade bei den Morden überraschend ruppig zur Sache gehen und auch durchaus nette Figuren unerwartet derb über den Jordan gehen lassen. Von versehentlichen Köpfungen der Freundin über ausgerissene Arme und durchschlagene Körper gibt es hier so einige Blutigkeiten zu sehen, die zwar des Öfteren von den selbst für einen C-Movie furchtbaren CGI-Effekten unterstützt werden, aber nichts desto trotz mit ihrer Deftigkeit verblüffen.

Einen „groß angelegten Kampf“ gibt es zum Schluss natürlich auch noch zwischen dem (menschlichen) Avatar und dem bösen Gummi-Alien, auch wenn man man „großangelegt“ eher durch „erbärmlich lahm“ ersetzen sollte, wenn etwa das ach so gefürchtete Monstrum zwischendurch auch schon einmal gerne mit einem Ast verprügelt werden darf, bevor am Ende eigentlich alles explodiert, was noch explodieren kann. (Also mindestens zweieinhalb Sachen.)

Lohnt sich „Aliens Vs. Avatars“ nun? Bedingt. Für sich genommen ist der Streifen schlicht ein sich auf mittlerem Trash-Standard einpendelnde Cash-In-ploitation, während das Gezeigte allerdings besonders innerhalb einer Gruppensichtung von Trash-Freunden durchs gemeinsame kommentieren auf jeden Fall mehr Spaß macht als die man jetzt nach der durch die Alleinsichtung zustande gekommene

Filmbewertung: 5/10

vermuten lässt. Auch wenn der „Robotar“ so oder so ein absoluter Knaller ist.

Trash-Tipp: Macht sich bestimmt ziemlich gut als Double-Feature mit „Alien Vs. Hunter“ von „The Asylum“!