2-Headed Shark Attack

2-Headed Shark Attack
Originaltitel: 2-Headed Shark Attack – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Christopher Ray



Darsteller:
Carmen Electra, Charlie O’Connell, Brooke Hogan, Gerald Webb, David Gallegos, Christina Bach, Ashley Bissing, Marckenson Charles, Chase Conner, Michael Dicarluccio, Benjamin James u.A.

Filmkritik: Es dürfte wohl nur wenigen Leuten entgangen sein, dass sich in letzter Zeit kleinere B-Firmen mit ihren obskuren Creature-Features scheinbar überbieten wollen. Angefangen bei der RipOff-Schmiede „The Asylum“, die 2009 mit „Mega Shark vs. Giant Octopus“ diesen Trend wieder losgetreten haben. Danach folgten die „Mega Piranha“s zeitgleich zu „Piranha 3D im Kino und 2010 kam nicht nur Roger Cormans urig-gelungener „Sharktopus“ raus, sondern ebenfalls „Mega Shark Vs. Crocosaurus“ als Fortsetzung des ersten Riesenhai-Einsatzes heraus.

Bereits dieser Streifen wurde von Christopher Ray gedreht, welcher niemand anderes ist als der Sohnemann des amerkanischen Trash-Maestros Fred Olen Ray. Der Kleine will wohl in Papas Fußstapfen treten, denn nach dem bereits teils gelungenen Crocosaurus-Angriff, legte er nun mit  „2-Headed Shark“ eine weitere absurde Hai-Kreation nach.

Es gibt keine Geschichte, sondern nur einen Bodycount

All diese Riesenviecher-Streifen brauchen nun wirklich nicht die beste aller Geschichten aufzuweisen, aber etwas muss ja die drolligen Hai-Attacken und die deppert-lustigen Dialogszenen einander halten. Nicht so beim Zweikopf-Hai, denn dies ist mal wieder einer jener Streifen der beweist, dass nicht jeder Film eine Geschichte, wohl aber eine Handlung hat. Oder besser gesagt einen Bodycount, denn neben: „Hai im Wasser, Boot kaputt, Insel auf die wir uns gerettet haben sinkt“ gibt es nichts, aber auch gar nichts, was die jugendlichen Gesichts- und Oberweitenvermieterinnen und Vermieter hier am Laufen hält. Dabei hält nicht nur Carmen Elektra ihre Nase ins Bild und darf sich einmal vor ihrem Abgang in der Sonne räkeln (und das wars), sondern auch Charlie O’Connel ist mit am Start, seines Zeichens Jerry „Piranha 3D“ O’Connels Bruder und B-Movie, oder – auch wenn es gemein aber passender ist – C-Movie-Alternative seines bekannteren Verwandten. Aber auch aus dem überraschend seinem Bruder ähnelndem O’Connel wird nichts gemacht. Er ist hier ein Lehrer der eine gesamte Uni-Klasse (damit auch richtig viel Fischfutter am Start ist) aufs Meer lotst, nur um dann sofort seinen Fuß zu verletzten und danach dumm rum zu stehen.

Apropos Fischfutter: Die Splattereinlagen sind dieses Mal zwar auf der einen Seite für Asylum-Verhältnisse überraschend blutig geraten, aber auf der anderen Seite aber selbst für Asylum-Verhältnisse schlecht zusammengeschnitten. Wenn etwa ein (ebenfalls für Asylum Verhältnisse überraschend gut aussehender) CGI-Hai an Leuten unter Wasser nagt, wird dies mit einem billigen Plastikkopf an der Wasseroberfläche zusammengeschnitten, welcher die strampelnden Hardbodys im blutverschmierten Maul hat. Weniger wäre da wirklich mehr gewesen, denn auch der Lach-Effekt lässt nach dem dritten oder vierten Mal dabei stark nach.

Eine lustige Idee macht noch keinen unterhaltsamen Film

Abgesehen davon, dass Junior wie Vater Fred des Öfteren die Hupen durchs Bild springen lässt, wartet man dann beim Zuschauen immer weniger gebannt darauf, dass schlicht der nächste Zwischensnack das Zeitliche segnet und hat – je öfter man das Tier sieht – das Gefühl, dass dieser 2-Headed-Shark als Idee irgendwie cooler wirkte als nun in seiner unförmigen Realität.

Am Schluss dürfen dann natürlich erst die letzten paar Überlenden mal auf die Idee kommen, dem Viech den Gar aus zu machen, aber bis dahin wartet man eigentlich ohnehin nur noch die eh schon kurze Laufzeit des Geschehens ab. Wenn „Mega Shark Vs. Giant Octopus“ im Vergleich mit dem „2-Headed-Shark“ schon regelrechte „Tinker, Tailor, Soldier, Spy“-Ausmaße in Sachen komplexer Handlungsabläufe annimmt, weiß man hoffentlich, dass man beim nächsten Mal doch die halbe Stunde Extrazeit jenseits der Überlegung, wie man seine zehn kleinen Negerlein denn ins Jenseits befördert, hätte investieren sollen.

Trash-Fans die zwischendurch quatschen wollen und Tierhorror-Allesgucker können auf jeden Fall einen Blick riskieren. Alle Anderen seien zu den unlängst besseren „Mega Piranha“s oder „Mega Sharks“ verwiesen, die in Sachen trashigem Monsterblödsinn trotz zahmerer Gangart wesentlich unterhaltsamer sind.

 

Filmbewertung: 4/10