Intouchables – Ziemlich beste Freunde

Ziemlich beste Freunde
Originaltitel: Intouchables – Erscheinungsjahr:  2011 – Regie: Olivier Nakache, Eric Toledano



Darsteller:
François Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny, Audrey Fleurot, Clotilde Mollet, Alba Gaïa Kraghede Bellugi, Cyril Mendy, Christian Ameri, Grégoire Oestermann, Joséphine de Meaux, Dominique Daguier, François Caron u.A.

Filmkritik: Manchmal Geschehen noch Zeichen und Wunder.

Dies gilt nicht nur für den reichen Querschnittsgelähmten Phillipe (wunderbar schwankend zwischen stoischer Akzeptanz und berührender Lebenssehnsucht: François Cluzet), der durch den gerade aus dem Knast entlassenen Driss (voll von kindischer Energie mit einem Hauch Tragik: Omar Sy) wieder lernt sein Leben nicht nur zu führen, sondern auch zu lieben, sondern dies gilt auch für das Kino an sich.

Kein anderer Film hat sich in letzter Zeit so sehr als absoluter Geheimtipp entpuppt wie dieser. „Ziemlich beste Freunde“ war bereits in seinem Heimatland Frankreich ein herziger Überraschungserfolg und setzt seinen Siegeszug nun anscheinend in Deutschland auch konsequent fort. Woran liegt es also, dass diese gar nicht mal so neue oder gar innovative Geschichte so gut ankommt? Liegt es an den glänzend aufgelegten Schauspielern? An den verschiedenen sympathischen Nebenfiguren, oder gar der lebensbejahenden Gesamtbotschaft, die ausnahmsweise mal nicht dem Holzhammer an den Zuschauer, bzw. die Zuschauerin gebracht wird? Oder vielleicht doch daran, dass der im Original „Intouchables“ genannte Streifen gekonnt all die sattsam bekannten Klischees wie das Missverständnis zum Anfang des dritten Filmakts oder nervige, gezwungen lustige Sidekicks umschifft, die von zig anderen Hollywoodfilmen mit ähnlich rührseeligem Thema aufgestellt wurden?

Am Ende sorgen alle diese Fakten dafür, dass „Ziemlich beste Freunde“ einfach mal „etwas Anderes“ in dem typischen Humoreinerlei ist. Denn auch wenn es um teils schwere Entscheidungen und Leiden geht, so bewahrt die Inszenierung des Duos bestehend Olivier Nakache und Eric Toledano immer eine gewisse Leichtigkeit und verfällt nie entweder in pure Komik oder tränendrückendes Drama. Aber genau darum geht es: Das Leben ist nicht schwarz oder weiß, lustig oder dramatisch, sondern meistens beides zugleich. Und in letzter Zeit wurde das selten so schön und sympathisch auf die Leinwand gebannt wie hier.

Filmbewertung: 9/10