Waking Life

Waking Life
Originaltitel: Waking Life- Erscheinungsjahr:2001 – Regie: Richard Linklater

Darsteller: Trevor Jack Brooks, Lorelei Linklater, Wiley Wiggins, Glover Gill, Lara Hicks, Ames Asbell, Leigh Mahoney, Sara Nelson, Jeanine Attaway, Erik Grostic, Bill Wise, Robert C. Solomon

Filmkritik: Ein namenloser Mann reist – auf der Suche nach dem Sinn des Lebens – durch eine bizarre Traumwelt. Auf seinem Weg trifft er auf verschiedene Personen und Gestalten, die ihm philosophische Ratschläge oder auch nur Alltagsweisheiten mit auf dem Weg geben. Mit der Zeit erkennt der Mann, dass er sehr wahrscheinlich in seinem eigenen Traum gefangen ist. Er versucht nun verzweifelt wieder aus seinem Traum aufzuwachen und zu verstehen wieso ihm dies nicht gelingt.

„Waking Life“ ist wohl definitiv kein Film für Epileptiker. Richard Linklater garniert seinen Film über das Träumen mit einer etwas schwer verdaulichen Filmtechnik. So wurde der Film zunächst mit Digitalkamera ganz normal gefilmt und in einem weiteren Verfahren im Nachhinein in einer Art gezeichneten Realfilm verwandelt. Dies führt dazu, dass das Bild stellenweise derart unruhig vor sich hin wackelt, das man sich für einen Dialogfilm doch enorm stark aufs Bild konzentrieren muss.

Doch leider sind auch die Dialoge alles andere als glorreich. Schaffte es Linklater sonst seine Drehbücher immer sehr zugänglich zu verfassen und vor allem bei Zwischenmenschlichkeiten angenehm realistisch vorzugehen, fachsimpelt in „Waking Life“ jeder Typ der vor die Kamera tritt in den geschwollensten Tönen vor sich hin, entwickelt dabei aber meist nicht mehr als heiße Luft. Klar, in „Slacker“ gab es auch jede Menge Dampfplauderer, aber bei den Leuten war das alles zumindest noch angenehm inszeniert und lustig.

„Waking Life“ ist durchweg sehr vage. Was nun genau mit dem Hauptdarsteller (heißt im Film wirklich „Main Character“) los ist, liegt zwar spätestens gegen Ende halbwegs auf der Hand, Linklater schweigt sich dazu aber doch eher aus. Wenn man akzeptiert, dass der Film in einer absoluten Traumwelt spielt und man genau so wenig Ahnung hat was los ist wie eben dieser „Main Character“, kann man zwar halbwegs den Stil des Films akzeptieren. Aber die sehr prätentiös wirkenden Gespräche über Träume und das wie und warum was geträumt wird, das fängt nach einer gewissen Laufzeit einfach doch an den Spaß am Film zu rauben. Mit einer weniger anstrengenden Darstellung des Ganzen wäre das wohl halb so schlimm, aber wenn man nicht mehr der Optik kämpft, dann will man das Dialogbuch zerreißen.

An „Waking Life“ scheiden sich die Geister. Selbst wenn jemandem Linklater Filme generell sehr gut gefallen, kann es sein das „Waking Life“ komplett aus dem Rahmen fällt. War „Slacker“ sein ungeschliffenster Film, ist „Waking Life“ wohl definitiv sein experimentierfreudigster. Positiv ist dies leider nur bedingt.

Filmbewertung: 4/10