My Girlfriend’s Boyfriend

My Girlfriend’s Boyfriend
Originaltitel: My Girlfriend’s Boyfriend- Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Daryn Tufts

Darsteller: Alyssa Milano, Christopher Gorham, Beau Bridges, Carol Kane, Michael Landes, Tom Lenk, Kelly Packard, Brad Johnson, Heather Stephens, Brandy Snow, Maclain Nelson, Emily Dunn

Filmkritik: Jesse (Alyssa Milano) ist eine hübsche, kluge Frau, die noch den Mann ihrer Träume finden muss. In dem Cafe in dem sie arbeitet trifft sie eines Tages auf Ethan (Christopher Gorham), einen Schriftsteller, der am Rande der Verzweiflung steht nachdem ein weiterer Roman von den Verlagen abgelehnt wurde.
Für Jesse bietet die Begegnung mehr als nur eine Chance, den Künstler in Ethan neu zu entfachen. Doch gleichzeitig öffnet sich kurz danach noch ein weiteres romantisches Kapitel in ihrem Leben. Denn nur wenige Momente nachdem sie den perfekten Mann getroffen hat kommt noch ein Mr. Perfect ins Cafe. Troy (Michael Landes), ein selbstsicherer und erfolgreicher Geschäftsführer in der Werbebranche, der beinahe jeden Moment elegant und romantisch macht.
Bald weiß Jesse nicht mehr, wo ihr der Kopf steht und sie nimmt das ultimative, romantische Paradoxon in Angriff: Sie geht gleichzeitig mit beiden Männern aus, ist scheinbar in beide Männer verliebt und kann sich beim besten Willen nicht entscheiden. Doch einem muss sie das Herz brechen…

Zugegeben, die Story von „My Girlfriend’s Boyfriend“ klingt zunächst altbekannt und zigmal gesehen. Wieso ich mir den Film trotzdem angesehen habe? Ich habe gelesen, dass der Film ein interessantes Ende haben soll. Filme mit spektakulären oder überraschenden Enden sehe ich generell recht gerne und bei einer Rom-Com hat mich dies besonders interessiert, da gerade diese sich dadurch auszeichnen ein vorhersehbares Ende zu haben. Man durfte also gespannt sein.

Der Film läuft lange Zeit auf recht vorhersehbaren Bahnen ab. Jesse lernt die 2 Männer kennen und geht mit beiden aus. Sie mag beide gleichermaßen, beide haben andere Vorzüge und sie kann sich einfach nicht entscheiden. Dabei wird dem Zuschauer vor allem Ethan nähergebracht, wogegen Troy die meiste Zeit recht blass bleibt. Alyssa Milano und Christopher Gorham sind einfach ein tolles Paar, das vor allem eins ist: Realistisch. Die Dates der zwei, das Miteinander, alles wirkt recht glaubwürdig aber auch unspektakulär, was im Falle von „My Girlfriend’s Boyfriend“ definitiv ein Pluspunkt ist. Man kann sich recht gut in den zwei wiederfinden.

Die Entwicklung der Geschichte kommt irgendwann an einem Punkt an, bei dem man langsam anfängt die Sympathien für Jesse zu verlieren. Sie spielt ein böses Spiel mit beiden Männern aus dem einer der zwei mit gebrochenem Herzen hervorgehen wird. Troy macht den Eindruck als würde er dies gut wegstecken können, macht er doch auch den Eindruck nicht so sehr mit Jesse verbunden zu sein wie Ethan es ist. An dieser Stelle, quasi am Wendepunkt des Films, kommt der angesprochene Storytwist zum tragen, der in jedem Fall eine große Überraschung darstellt. Selbst wenn man weiß, dass der Film eine Überraschung zu bieten hat kommt man nicht darauf, was dies sein könnte. Im Rahmen des Genres ist diese Idee aber praktisch sensationell gelungen.

Ist „My Girlfriend’s Boyfriend“ bis zu diesem Punkt ein sehr sympathischer, romantischer Film der schön geschrieben Dialoge und glaubwürdige Darsteller hat aber dann und wann doch etwas Kreativität vermissen ließ und dahinplätscherte. Doch dies ändert sich im Finale schlagartig und katapultiert den Film noch ein gutes Stück nach vorn. Genre-Fans die sich ärgern immer dieselbe Story mit leichten Änderungen vorgesetzt zu bekommen sollten daher definitiv reinschauen. Der Film hat zwar ebenfalls über weite Strecken kaum Neuerungen zu bieten, überzeugt aber mit sehr netten Darstellern und einem tollen Ende.

Filmbewertung: 8/10