Cry_Wolf

Cry_Wolf
Originaltitel: Cry_Wolf – Erscheinungsjahr:2005 – Regie: Jeff Wadlow

Darsteller: Julian Morris, Lindy Booth, Jared Padalecki, Jon Bon Jovi, Jesse Janzen, Paul James, Sandra McCoy, Ethan Cohn, Kristy Wu, Anna Deavere Smith, Gary Cole, Erica Yates

Filmkritik: Als eine junge Frau in der Nähe eines Colleges ermordet aufgefunden wird, verbreiten ein paar Jugendliche auf dem Campus das Gerücht, dass ein Serienmörder namens „The Wolf“ sein Unwesen treibt, um ihren Mitschülern Angst einzujagen. Sie geben auch die nächsten Opfer bekannt, um zu sehen, wie viele sie überzeugen können und ob jemand den Quatsch wirklich glaubt.
Doch als plötzlich tatsächlich weitere Opfer auftauchen, weiß niemand mehr, wo die Lügen aufhören und die Wahrheit beginnt. Als die Jugendlichen dann auch noch selbst gejagt werden, wird aus dem Spiel bald blutiger Ernst.

„Cry_Wolf“ bietet zunächst einmal eine gelungene Abwandlung des bekannten „Whodunit“ Konzepts. Das ganze könnte man vielleicht gar als Textmessenger-Version von Filmen wie „Clue“ bezeichnen. Die beteiligten Figuren beschuldigen sich gegenseitig wer hier nun wem den Bären aufbindet, dass er der Killer bzw. der Wolf sei.

Zum Ende hin spitzt sich die Handlung dann naturgemäß zu und aus dem Spaß wird bitterer Ernst als plötzlich wirklich der erfundene Killer durch die Schule läuft und die Opfer nach zuvor besprochenen Methoden abmurkst. Der Killer muss also jemand von der Schule sein. Oder gibt es gar keinen Killer?

„Cry_Wolf“ gibt sich wirklich mühe dem ausgelatschten Konzept neue Seiten abzugewinnen. Die Figuren sind, soweit man sich nur auf die wirklichen Hauptfiguren bezieht, ganz sympathisch bzw. zumindest gut gespielt. Sobald man den Hauptpfad aber verlässt, trifft man schnell auf flache, eindimensionale Charaktere. Das beginnt schon leicht bei der Rolle von Bon Jovi, und er hat gar nicht mal die kleinste und sicher nicht die unbedeutendste Rolle. Doch der Film hat auch gar nicht die Möglichkeit für viel mehr Informationen über die Figuren, denn sonst würde das Kartenhaus der Killersuche in sich zusammenfallen.

Die Geschichte ist einfach, die Figuren sind weitestgehend simpel gestrickt und der Ablauf der Geschichte ist größtenteils zumindest vorhersehbar. Wirklich schlecht macht das den Film nicht, aber man hätte dann doch etwas mehr erwarten können. Im Finale kann der Film dann nur noch enttäuschen, denn als Zuschauer hat man sich eine konsequent bessere Auflösung ausgemalt, die der Film gekonnt unterbietet. Zudem wird dann noch alles halb tot erklärt, was die Enttäuschung über das Ende nicht besser macht.

Insgesamt ist „Cry_Wolf“ ein solider „Whodunit“-Thriller mit gelungenem Setting, ganz ordentlichen Figuren und einer Grundidee mit Potential. Viel genutzt wurde davon im Endeffekt dann zwar nicht, doch der Film schafft es auf jeden Fall den Zuschauer die 90 Minuten bei der Stange zu halten.

Filmbewertung: 6/10