Soylent Green – …Jahr 2022… die überleben wollen…

…Jahr 2022… die überleben wollen…
Originaltitel: Soylent Green – Erscheinungsjahr: 1973 – Regie: Richard Fleischer

Darsteller: Charlton Heston, Leigh Taylor-Young, Chuck Connors, Joseph Cotten, Brock Peters, Paula Kelly, Edward G. Robinson, Stephen Young, Mike Henry, Lincoln Kilpatrick, Roy Jenson, Leonard Stone

Filmkritik: Im Jahr 2022 ist die Erde völlig überbevölkert. Der Treibhauseffekt hat das Ökosystem total zerstört, die Natur ist verdorrt und praktisch nicht mehr vorhanden. Es gibt noch wenige Reiche Bürger, die in bewachten Appartement-Komplexen leben, doch die meisten Menschen leben auf der Straßen oder zu mehreren in kleinen Zimmern, am Leben erhalten nur durch plättchenförmige Nahrung aus den Soylentwerken, die sie per Zuteilung an Ausgabezelten erhalten. Neu auf dem Markt der „Astronautenkost“ ist Soylent Grün, ein Nahrungsmittel, das aus Meeresplankton hergestellt wird.
Als ein Angehöriger der Soylent-Werke in seinem Appartement brutal ermordet wird, macht sich der Polizist Thorn (Charlton Heston) an die Arbeit den Fall aufzuklären. Zwar ist ein möglicher Schuldiger schnell gefunden, aber Thorn gräbt tiefer, behindert von den offiziellen Stellen und seinen Vorgesetzten. Er findet einen ausführlichen Geschäftsbericht des Konzerns und lässt ihn von seinem Mitbewohner Sol Roth (Edward G.Robinson) prüfen. Sol erfährt so die schreckliche Wahrheit als erster und meldet sich daraufhin in einer Selbstmordklinik an. Thorn kann Sols Schritt nicht mehr verhindern, doch als er der Leiche auf seinem Weg zur „letzten Ruhestätte“ folgt, wie Roth ihn gebeten hat, kommt ihm eine fürchterliche Erkenntnis…

„Soylent Green“ war der letzte der bekannten Heston-Sci-Fi Filme den ich noch nicht gesichtet hatte. Da „Planet of the Apes“ und „The Omega Man“ zu Recht echte Genre-Klassiker sind, musste also auch diese Sichtung endlich einmal nachgeholt werden, auch wenn der berühmte Twist ähnlich wie in „Planet of the Apes“ bereits vor der Sichtung bekannt war.

Aber in „Soylent Green“ geht es auch gar nicht primär um diesen finalen Twist. Anders als einige Filme der Neuzeit, die sich ganz auf diesen letzten Akt konzentrieren, legt man bei „Soylent Green“ mehr Wert auf ein stimmiges Ganzes.

Die überbevölkerte Welt mit einem 40 Millionen Einwohner starken New York, dessen Bewohner in Treppenhäusern und auf der Straße wohnen müssen und sich, aufgrund des Treibhauseffekt und der daraus resultierenden Zerstörung von Nahrungsquellen, von Roten, Gelben und Grünen Plättchen ernähren müssen, ist wirklich gut gelungen. Regisseur Fleischer gelingt es spielend die Welt zu kreieren und dem Zuschauer glaubhaft zu verkaufen.

Charlton Heston wirkt in dieser Welt auch nicht wie ein Fremdkörper. Seine gewohnt raue, gar wüste Spielweise passt gut zu seiner Figur eines alternden Cops. Über die Ermittlung des Mordes an einem reichen Bürger, der sich in seinem großen Appartement neben eines hübschen Prostituierten auf fließendes Wasser und feste Nahrung leisten konnte, kommt Heston, eher zufällig als gewollt, langsam dahinter was es mit der neuen Soylent Green genannten Nahrung auf sich hat.

Der Film lässt sich dabei, trotz der recht kurzen Laufzeit, viel Zeit, was aber gar nicht schädlich ist. Die interessante Welt, die vielen verschiedenen Figuren mit denen Hestons Figur aneinandergerät und die Darstellerung des Lebens im Jahre 2022 sind alles Faktoren die man gerne neben der Haupthandlung verfolgt. Das typische, verzweifelte und scheinbar hoffnungslose 70s Ending des Film gibt dem Film im Schlussakkord genau die passende abschließende Note die er brauchte.

„Soylent Green“ ist, verglichen mit den anderen 2 erwähnten Heston-Filmen wohl der schlechteste, aber bei 3 derart gelungenen Sci-Fi Klassikern ist dies keine Schande. Die Endzeitwelt hat mir persönlich in „The Omega Man“ noch besser gefallen, denn besonders der ziemlich plumpe Grünschleier der in „Soylent Green“ vor das Bild gesetzt wird und scheinbar sowas wie Luftverschmutzung ausdrücken soll, nervt heutzutage einfach nur. Für Fans von Hestons Schauspiel und Fans von interessanten Sci-Fi Stoffen ist „Soylent Green“ aber neben den anderen 2 Filmen in jedem Fall nur zu empfehlen.

Filmbewertung: 7/10