Arlington Road

Arlington Road
Originaltitel: Arlington Road – Erscheinungsjahr: 1999 – Regie: Mark Pellington

Darsteller: Tim Robbins, Jeff Bridges, Joan Cusack, Hope Davis, Robert Gossett, Mason Gamble, Spencer Treat Clark, Stanley Anderson, Viviane Vives, Lee Stringer, Darryl Cox, Loyd Catlett

Filmkritik: Michael Faraday (Jeff Bridges) führt nach dem Tod seiner Frau ein mehr oder weniger beschauliches Leben mit seinem Sohn in einem Vorort von Washington. Michael hatte seit dem Tod seiner Frau keinen Kontakt zu den neuen Nachbarn von gegenüber, den Langs. Aber als Oliver Langs Sohn blutend über die Straße läuft und von Michael ins Krankenhaus gebracht wird, lernt Michal die Familie Lang zwangsläufig kennen.
Zunächst läuft das Kennenlernen ganz normal ab, aber irgendwann kommen Michael Zweifel an dem dreifachen Familienvater. Ist Oliver gar ein Terrorist? Oder ist es Michael selbst, der durch den Tod seiner Frau die Realität nicht mehr von seiner paranoiden Phantasie unterscheiden kann?

„Arlington Road“ wird von vielen Kritikern als enorm spannender Thriller bezeichnet, der sich knapp hinter „Se7en“ einordnen soll. Die erste Hälfte allerdings zeigt davon eher wenig. Die Story kommt nur sehr mäßig in Schwung, die Figuren wirken teils unglaubwürdig und teils auch einfach ungenau und gehetzt eingeführt. So werden die Töchter von Tim Robbins Figur kaum erwähnt und umso überraschter ist man plötzlich, als diese die Haustüre aufmachen. Verwirrung vorprogrammiert.
Man merkt allerdings definitiv, dass der Film auf eine gute zweite Hälfte hinzuarbeiten scheint, denn die Weichen werden unübersehbar gestellt.

So kommt es dann auch. Die gesamte zweite Hälfte des Films fegt die mit Längen durchzogene erste Hälfte spielend weg. Wenn sich die Informationen immer mehr verdichten, Jeff Bridges hinter die Pläne von Tim Robbins Charakter kommt und man schnell merkt, dass er gegen den perfekt geplanten Terroristen keinerlei Chance hat, beißt man nicht nur 1x die Zähne zusammen.
Das enorm konsequente, harte und völlig überraschend Ende setzt dem Ganzen dann wahrlich die Krone auf und haut dem Zuschauer definitiv die letzten Zweifel aus dem Gesicht. Nicht immer glaubwürdig, aber verdammt packend umgesetzt.

Doch die erste Hälfte wird zwar weggefegt aber nicht vergessen. Der Film gibt sich dort größte Mühe, Tim Robbins Figur so anzulegen, dass man lange Zeit Zweifel hegen soll ob seiner Gesinnung. Doch das geht nach hinten los, denn man weiß praktisch trotzdem, dass er Dreck am Stecken haben muss und so ziehen sich viele Finten die der Film legen will ärgerlich lange hin.

Insgesamt aber ist „Arlington Road“, zumindest in Hälfte 2, ein beinharter und spannender Thriller, der dann auch von seinem guten Drehbuch getragen wird. Umso störender das dieses zuvor so viele Steine in den Weg legt, dass man sich stellenweise einfach ärgert. Insgesamt eine gute:

Filmbewertung: 7/10