L.A. Confidential

L.A. Confidential
Originaltitel: L.A. Confidential – Erscheinungsjahr: 1997 – Regie: Curtis Hanson

Darsteller: Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Matt McCoy, Paul Guilfoyle, Paolo Seganti, Elisabeth Granli

Filmkritik: Nach einem nächtlichen Massaker im Night Owl Cafe, nehmen drei unterschiedliche Cops aus verschiedenen Gründen die Ermittlungen auf, die recht schnell einem Rassenkonflikt untergeschoben wurden. Ed Exley (Guy Pearce) ist der Saubermann der Polizeikräfte. Für ihn gibt es nur den Weg nach oben um das Erbe seines Vaters anzutreten. Bud White (Russell Crowe) verfällt einer mysteriösen Dame (Kim Basinger) und hat bei allem Ermittlungseifer mit Regelübertretungen und der eigenen, kaum unter Kontrolle zu bringenden Wut zu kämpfen. Jack Vincennes (Kevin Spacey) schließlich erledigt neben seiner Arbeit bei der Polizei auch noch einen Job als Informant für eine an die Polizeiarbeit angelehnte Fernsehserie. Bescheiden wie er ist, inszeniert er seine Verhaftungen gern direkt vor anwesender Presse. Langsam aber sicher werden alle 3 in diesen mysteriösen Fall hineingezogen, der immer weitere Kreise zieht und bei den Leichen des eigentlichen Massakers bleibt es nicht….

„L.A. Confidential“ war eine meiner ersten DVDs. Das bedeutet, ich habe den Film seit gut 7 Jahren im Regal stehen ohne ihn jemals gesehen zu haben. Eine typische Regal-Leiche. Doch das sollte sich nun endlich mal ändern.

Und „L.A. Confidential“ hat mich wahrlich nicht enttäuscht. Das dichte, spannende, großartig besetzte Krimi-Drama hat mich wirklich an den Bildschirm gefesselt. Die Story ist komplex, es gibt etliche Figuren die alle miteinander verknüpft sind und man muss stets mit wachem Geist der Geschichte folgen. Entlohnt wird man dafür aber mit spannender Storyentwicklung und einem Finale bzw. einem Showdown der diesen Namen auch wahrlich verdient hat.

Dabei ist auch das Drehbuch richtig gut geschrieben. An genau den richtigen Stellen wird dem Zuschauer nochmal eine wichtige Information zugespielt, Namen die man nicht mehr auf dem Schirm hatte werden in einer kurzen Montage in den laufen Film geschnitten und so wieder mit einem Gesicht versehen. Trotzdem nimmt der Film den Zuschauer nicht nervig an die Hand und erklärt sich tot. Genau so sehen intelligente Drehbücher aus. Brian Helgeland hat hier wahrlich sein Meisterstück abgeliefert, vor allem auch wenn man kurz recherchiert wie komplex das Ausgangsmaterial war und wie gekonnt er es auf 135 Minuten komprimiert hat ohne die Klasse vermissen zu lassen.

Schauspielerisch bekommt man ebenfalls einiges geboten. Kevin Spacey als kerniger Hollywood-Cop, Russel Crowe spielt sich quasi selbst, haut er doch ständig irgendwem aufs Maul oder reißt vor Wut ganze Stühle aus der Verankerung und Guy Pearce als gesetzestreuer Cop den deswegen zunächst so gar keiner mag. Witzig irgendwie, dass in diesem ziemlich amerikanischen Stoff 2 Hauptrollen von Australiern besetzt sind. Aber gut, Crowe und Pearce gehen definitiv problemlos als Amerikaner durch und machen einen verdammt guten Job.

„L.A. Confidential“ wechselt gekonnt zwischen intensiven, kurzen Actionsequenzen und der Entwicklung der Handlung. Vielleicht tanzt der Film ab und zu auf zu vielen Hochzeiten und evtl. gibt es doch ein paar zu viele Charaktere. Besonders die Figur der Edelnutte, dargestellt von Kim Basinger, empfinde ich als recht unnütze Figur die der Geschichte zwar etwas zusätzliche Würze verleiht, die die Story aber nicht unbedingt nötig gehabt hätte.

Doch das ist wohl auch die einzige Kritik an diesem packenden, intensiven Crime-Drama, dessen unheimlich fesselndes Finale den Abschluss eines insgesamt einfach klasse geschriebenen und top gespielten Films darstellt. Leider hat „L.A. Confidential“ damals gegen den immens starken „Titanic“ bei der Oscarverleihung kaum Licht gesehen.

Filmbewertung: 9/10