Harry Potter And The Deathly Hallows: Part 1 – Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1
Originaltitel: Harry Potter And The Deathly Hallows: Part 1 – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: David Yates

Darsteller: Emma Watson, Daniel Radcliffe, Helena Bonham Carter, Ralph Fiennes, Clémence Poésy, Alan Rickman, Tom Felton, Rupert Grint, Maggie Smith, Bill Nighy, Bonnie Wright, Jason Isaacs u.A.

Filmkritik: Die Potter-Reihe war bislang immer (bis auf ein, zwei Ausnahmen) auf einem hohen Unterhaltungsstandard und hat viel Geld eingespielt. Sehr viel Geld sogar. Die Produzenten haben wohl dementsprechend geschockt realisiert, dass es sich bei den „Heiligtümern des Todes“ um die letzte Buchvorlage handelt. Da kann man ja nur noch einmal absahnen, Oh MEIN GOTT!

Aber kein Problem, dem gerade aktuellen Trend folgend, beliebte Franchise-Titel zu verlängern, gibt es eben zum „großen Abschluss“ einfach mal einen satten Zweiteiler. Da kann man alles größer und besser darstellen und überhaupt mehr Sachen bringen, die man in den vorherigen Teilen zu Gunsten eines knapperen Zeitfensters rausgeschnitten hat. So werden verschiedene Charaktere wieder neu eingeführt, die man teils seit einigen Filmen nicht mehr gesehen hat und es wird sich besonders zum Ende hin extrem viel Zeit genommen, um auf die einzelnen Figuren noch mal so richtig intensiv einzugehen. Das ist dann auch das große Problem der „Heiligtümer“, denn in der zweiten Hälfte tritt der Films oftmals auf der Stelle und schafft durch Momente, die man am ehesten hätte weglassen können nach der rasanten ersten Hälfte, das Tempo des Streifens gnadenlos auszubremsen, bevor ein etwas aufgezwungener Semi-Schluss mit Cliffhanger-Ende dann in die sechsmonatige Wartefrist für Teil 2 entlässt.

Das ist dann aber auch schon der große Minuspunkt des Films, der eben so wirkt, als hätten die Macher in der Mitte plötzlich realisiert, dass man ja doch nicht sonderlich rasant sein muss und Zeit hat für kleinere Momente, wobei diese dann eben fast gänzlich ohne viel Gespür in die zweite Hälfte gepresst wirken. Und dabei war gerade der erste Teil des, nun ja, ersten Teils mit das Beste, was man bislang von Harry Potter zu sehen bekommen hat:

Durch die Übernahme der Bösen im Zauberreich wird eine Art magische „Big Brother“-Gesellschaft ins Leben gerufen, die Magie-Endzeit tritt ein, Freunde werden denunziert, Feinde erstarken und über allem schwebt eine beunruhigend pessimistische Stimmung. Verbunden mit der rasanten Inszenierung David Yates kann das alles extrem gut begeistern und die opulente Ausstattung der Zauberbehörden tut ihr übriges um viel Atmosphäre zu versprühen.

So kann man schlicht sagen, dass die erste Hälfte großes Kino ist, während danach das Geschehen seltsam unstrukturiert ist und sich doch ziemlich  zieht, bevor der unvermeidbare Cliffhanger samt Abtritt eines „alten Bekannten“ eintritt. Durch diese inhaltliche Unausgewogenheit gibt es gerade noch die

Filmbewertung: 7/10

Mit der Hoffnung, dass Teil 2 sich gegen Ende nicht so gehen lässt, sondern all die verschiedenen Handlungsfäden gekonnt zu einem rasant-gelungenen Ende führt.