Dead Space 2

Dead Space 2

Auf die Fortsetzung des Sci-Fi-Horror Überraschungshits „Dead Space“ war ich sehr gespannt. Bereits der Vorgänger hat mir außerordentlich gut gefallen und seine Mischung aus Action, Splatter und Rollenspiel hat mich damals direkt in seinen Bann gezogen.
Auch dem Nachfolger gelingt dies, auch wenn die Einführung ein wenig holpriger und weniger Atmosphärisch vonstatten geht. Fliegt man im Vorgänger noch episch auf das Raumschiff „Ishimura“ zu, beginnt man in Teil 2 irgendwo in einer Gummizelle auf einer Raumstation. Man wird von einem Menschen befreit welcher sich vor den Augen des Spieler äußerst blutig und erschreckend in einen aus dem ersten Teil bekannten Necromorph verwandelt. Diese Aliens, die aus mutierten völlig entstellten Menschen bestehen, sind auch in Teil 2 erneut die Gegner denen sich der Spieler in der Gestalt des Techniker Isaac Clarke stellen muss.
Anders als in Teil 1 nimmt Isaac in Teil 2 auch mal die Maske ab und man sieht sein Gesicht. Zudem interagiert er in Zwischensequenzen mit anderen Menschen und redet sogar. Dadurch orientiert sich auch die ganze Story nun rund um Clarke, er ist also nicht mehr nur ein Mechaniker der zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Seine Freundin, die er damals im ersten Teil verloren hat, verfolgt ihn in seinen Gedanken und hat ihn praktisch wahnsinnig werden lassen. Nicole erscheint ihm nun immer in Visionen und terrorisiert Clarke immer wieder aufs neue. Die Hauptstory folgt neben der Selbstfindung von Clarke auch den Machenschaften eines Konzerns die den aus Teil 1 bekannten Marker für ihre Zwecke nutzen wollen. Doch wie in Teil 1 geht dies schief und die komplette Besatzung einer Raumstation hat sich in die ekligen Necromorphs verwandelt.
Am bekannten Kampfsystem wurde praktisch nichts geändert. Wieder erwehrt man sich gegen die Necromorph indem man mit dem effektiven Plasmacutter Arme, Beine, Kopf oder ähnliche Gliedmaßen abtrennt. Dies ist auch erneut genau so motivierend wie im Vorgänger. Man erkundet die Raumstation, sucht dunkle Ecken ab, findet Baupläne für neue Waffen, Knotenpunkte, um die Waffen und Rüstungen die Isaac an Shopsystemen gegen Credits kaufen kann, zu verbessern und kämpft gegen Horden von Feinden. Die Story die sich dabei entwickelt motiviert weiterzumachen, ist unterhaltsam und sehr gut umgesetzt. Immer wieder eingestreute Höhepunkte, in Form von Zwischensequenzen oder gänzlich neuen Spielerlebnissen, halten „Dead Space 2“ ständig in Schwung.
Einzig das Finale kann wie in Teil 1 erneut nicht ganz überzeugen. Der Weg kurz vor dem Finale ist öde und man wird erneut „zugeschissen“ mit Horden von Feinden die unmotiviert eine Welle nach der anderen platt gemacht werden müssen. Der Endgegner ist zudem definitiv eine Verschlechterung gegenüber Teil 1.
In Sachen Leveldesign wurde aber eine Schippe drauf gepackt und das Ganze ist vielerorts einfach noch interessanter als der ohnehin schon gelungen gestaltete Erstling. Zudem sind die stellenweise erneut herrlich fiesen Einfälle der Entwickler die größte Stärke von „Dead Space 2“. Durch manche Türen kommt man z.B nur als Wachmann durch. Was macht man als Isaac also. Mit der Fähigkeit „Telekinese“ nimmt man die entstellte Leiche eines Wachmanns hoch und schmeißt diese Vor die Türe. Der Scanner erkennt um wen es sich handelt und öffnet die Türe. Dieser Art einfälle gibt es reichlich und man merkt einfach das die Entwickler ständig voll bei der Sache waren und allerhand guter Einfälle ins Spiel übernommen haben.
Insgesamt ist „Dead Space 2“ seinem Vorgänger definitiv Ebenbürtig. Die Stärken und Schwächen beider Titel heben sich gegenseitig auf und es kommt so ein genau so intensives Spielerlebnis zu Stande wie damals. Fans des Erstlings MÜSSEN zuschlagen. Neueinsteiger sollten erst Teil 1 spielen, denn in Teil 2 gibt es wunderbar herrliche Verweise auf Teil 1 und besonders die letzte Szene des Spiels ist eine derart geniale Hommage an Teil 1, das man diesen auf jeden Fall kennen muss.

9/10