Max Havoc – Curse Of The Dragon

Max Havoc – Curse Of The Dragon
Originaltitel: Max Havoc: Curce Of The Dragon – Erscheinungsjahr: 2004 – Regie: Albert Pyun

Darsteller: Mickey Hardt, Fat Joe, David Carradine, Joanna Krupa, Vincent Klyn, Richard Roundtree, Tawny Sablan, Danielle Burgio, Arnold Chon, Carmen Electra

Filmkritik: WOW! Albert Pyun als Regisseur, der deutsche Actionexport Mickey Hardt als zukickender Hauptdarsteller, dazu David Carradine als Anführer der Gangster, Richard Roundtree als väterlicher Freund, Carmen Electra als scharfe Mieze und sogar Isaac Fiorentine als Regiezusatz für den finalen Schlagabtausch. WOW! „Da kann ja nicht mehr viel schief gehen!“

…wie falsch doch der erste Eindruck sein kann.

Man könnte nun erst einmal damit Beginnen die krude Produktionsgeschichte von „Max Havoc“ anzureißen, der auf der hübschen Insel Guam gefilmt wurde und von der dortigen Regierung, halb als Werbevideo für das eigene Inselparadies verstanden, auch mit einigem Geld unterstützt wurde, welches die Inselbewohner dann nie wiedergesehen haben. Aber Skandal hin oder her, auf den Film kommt es ja immer noch an und wer weiß schon, was da wirklich hinter den Kulissen passiert ist…

(…ok, irgendjemand wird es schon wissen, aber ich auf jeden Fall nicht, also gehen wir weiter…)

…denn das was vor den Kulissen passiert, ist in diesem Fall schon Schlimm genug. Hauptdarsteller Mickey Hardt macht seine Sache zwar gut, bekommt aber kaum etwas den gesamten Film über zu tun (wer mal den Trailer schaut: Da sind wohl mindestens ein Drittel aller Actionszenen enthalten), Carradine tritt nur an zwei Sets auf und dürfte seine Szenen ebenso wie Richard „King Of Cool“ Roundtree an nicht mal zwei Tagen abgedreht haben, Carmen Electra ist auch langsam alt geworden und noch dazu knappe zwei Minuten (wenn überhaupt) mit an Bord und wenn Isaac Fiorentine den finalen Schlagabtausch gemacht hat und dieser sogar durchaus reinhaut, so ist er aber ebenfalls wohl nur kurz für dieses kleine Gefecht am Set gewesen. Pyuns Inszenierung ist dann auch noch ganz solide und fängt ebenfalls Guams Charme (sprich: Strand, Sonne, Wasser und viiiiele leckere Beachbunnys) ziemlich gut ein, wäre da nicht die eine Person, die der gesamten Produktion das Genick bricht:

Joanna Krupa, welche die weibliche Hauptfigur Jane Goody „darstellt“ und das vollkommene Blondinenklischee personifiziert. Eigentlich würde ihr, selbst für einen Pyun-Actionstreifen in tropischen Kulissen, furchtbares Acting, welches aus „dumm glotzen und den Mund halb auf haben“, nicht einmal sonderlich stören, trägt sie doch die halbe Laufzeit über nicht mehr als einen Bikini, aber es ist dann der „Charakter“ der von ihr „dargestellten“ (sorry, im Bezug auf die „Schauspielerin“ muss ich dieses Wort nochmals in Anführungszeichen setzen) Figur, der dem Streifen das Genick bricht.

Noch NIE gab es eine vergleichsweise nutzlose, unsympathische, selbstsüchtige, hohle und vor allem selbstmörderisch inkompetente Frau in irgend einem anderen Film. Sogar die weibliche Hauptrolle aus „Shark Attack 3“ wirkt dagegen wie die personifizierte Einstein-Nachfolgerin. Diese „Jane Goody“ hier stolpert ständig zwischen nervtötenden Glückskekssprüchen, infantiler Impulsivität und glotzäugiger Ausgeliefertheit, so dass bereits nach einer dreiviertel Stunde niemand mehr Mickey Hardt in der Hauptrolle verstehen kann, der anscheinend immer noch krampfhaft glauben daran glauben will, dass im Kopf von Jane mehr ist als nur eine angelassene Glühbirne. Dafür wird sogar die sympathische Carmen Electra abgeschoben und auch andere Frauen, die sich unserem Kickbox-Fotografen an den Hals werfen, werden arglos links liegen gelassen…

…oh, vielleicht will aber jemand trotz all der Hasstiraden über das blonde Blödchen noch wissen worum es geht, also, aufgepasst: Carradine und Gang wird von einem halbnackten Einbrecherninja ein grüner Jadedrache geklaut, der seinen Weg zu Richard Roundtree findet, der hier einen Antiquitätensammler spielt und das Jadeding sofort an Dummchen Jane verhökert. Auftritt Mickey Hardt, der als just eingeflogener Sportfotograf mit traaaagischer (*hüstel*) Hintergrundstory gerade zur rechten Zeit am rechten Ort ist um Hohlbratze Jane vor Carradines Kämpfern zu beschützen, weil diese den Drachen einfach nicht zurück geben will, egal wie viele Leute auch dabei draufgehen und auch ebenso ungeachtet der Tatsache, dass ihr selbst Straffreiheit vom Carradine versprochen wurde(, was sogar von diesem eingehalten wird).

Nach 90 Minuten Film ist der Zuschauer sich dann mehrer Sachen sicher:

1.    Mickey Hardt kann gut kicken und verdient einen besseren Film.

2.    Guam sieht hübsch aus! Und

3.    dass Jane Goody die Probleme nicht ansatzweise wert war. Schad drum.

Vielleicht weiß ja „Max Havoc 2“ mehr zu gefallen, da gibt es wohl wenigstens keine „Jane Goody“, auch wenn, Hand aufs Herz, selbst ohne diese fleischgewordene Dummheit „Max Havoc – Curse Of The Dragon“ leider mindestens genauso viele verschenkte Chancen wie gelungene Momente bietet. Manchmal kann aus guten Zutaten wohl doch etwas ziemlich ödes entstehen… 

Filmbewertung: 4/10