Bad Lieutenant

Bad Lieutenant

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Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Abel Ferrara

Darsteller: Harvey Keitel
Victor Argo
Paul Calderon
Leonard L. Thomas
Robin Burrows
Frankie Thorn
Victoria Bastel
Paul Hipp

Inhalt@OFDB

Da ich zwar das – nur namentlich verwandte – "Remake" von Werner Herzog gesehen habe, aber das Original nicht kannte, war es an der Zeit auch diese Lücke einmal zu schließen. Da ich aus dem bisherigen Tenor entnommen habe, dass Fans des Originals den Herzog-Film nicht mögen und andersherum, hielten sich meine Erwartungen aber eher in Grenzen, da ich den Herzog-Film ziemlich stark fand.
Zunächst weiß der Film sehr gut zu gefallen. Die Figur von Harvey Keitel ist von Beginn an als richtig fieser, schleimiger Typ ausgelegt, der andere aufs Kreuz legt wo es nur geht und den Tag überhaupt nur mit genügend Alkohol und harten Drogen übersteht. Daraus entstehen einige richtig fiese Szenen(z.B. wenn Keitel bei 2 jungen Mädchen die Führerscheine kontrollieren will), nach manch einer man beinahe schon das verlangen hat erst einmal duschen zu gehen.
Doch schnell merkt man, dass dem Film eine etwas bessere Story doch ganz gut gestanden hätte, denn die erwähnten Sachen sind auch fast das Einzige was den Film überhaupt antreibt. Es geht im Groben um Baseball-Wetten, eine Nonnen-Vergewaltigung, Jesus und das Zeigen von diversen Drogenexzessen, in der Regel möglichst explizit und detailliert. Zudem ist das Ende des Films bereits nach 10 Minuten fest vorgeschrieben und klar ersichtlich. Der Film hat gar keine andere Option. Gelungen aber, dass das Ende dann über eine "versteckte Kamera" gefilmt wurde und die Reaktionen der Passanten somit echt sind. Gruselig.
Es ist zwar durchweg recht interessant zu beobachten wie Keitel schön mit dem unaufhaltsamen Strudel des Films mitgeht, denn sein Acting ist wieder einmal sehr gut. Doch irgendwas fehlt dem Film dann doch um den ohne Zweifel vorhandenen Vorschusslorbeeren von diversen Stellen gerecht zu werden.
Somit bleibt "Bad Lieutenant" ein durchweg ungemütlicher Film, der zwar diverse gute Einzelszenen aufweisen kann, aber dessen Gesamtkonstrukt in eine nicht immer ganz logische Richtung geht. Insgesamt knappe:

7/10