Fantasy Film Fest – Suck

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Suck
Originaltitel: Suck –  Erscheinungsjahr:2009 – Regie: Rob Stefaniuk

Darsteller: Jessica Paré, Malcolm McDowell, Dave Foley, Nicole de Boer, Henry Rollins, Iggy Pop, Alice Cooper, Mike Lobel, Danny Smith, Alex Lifeson, Moby

Filmkritik: Der fünfte und zugleich letzte Film wurde die Horrorkomödie „Suck“. Mit Horrorkomödien fuhr man die letzten Male auf dem Festival nicht mehr so gut, von daher haben wir uns bewusst gegen die meisten Filme entschieden. „Suck“ und „Tucker and Dale vs. Evil“ standen aber trotzdem auf unserer Liste. Da Zweiterer aber leider auf einem schlechten Timeslot lag(Donnerstag 21:30 und Freitag 15:00), entschieden wir uns für „Suck“, der besonders durch seine vielen Musik-Star-Rollen interessant werden durfte. Man durfte also gespannt sein, was man aus dem ausgelutschten Genre noch herauspressen konnte. Der Film lief im englischen Original ohne Untertitel.

Die Band „The Winners“ ist eine dieser typischen Loser-Bands. Entweder man ergreift die Chance aus 1:1.000.000 oder man verkommt auf ewig in dunklen Absteigen von zwielichtigen Typen(Alice Cooper). Nach zehn Jahren lausiger Auftritte in schäbigen Kaschemmen vor dem grässlichsten Publikum hat Bandleader Joey(Rob Stefaniuk) ein Radio-Interview mit dem coolen Moderator Rockin’ Roger(Henry Rollins) an Land gezogen. Da könnte doch die Band ruhig mal wieder ein wenig Respekt für ihren Frontmann springen lassen, nachdem er doch zuletzt sogar den Manager hat gehen lassen, weil dieser das Losertum der Band nicht länger mit ansehen konnte. Doch seit dem letzten Auftritt himmeln sämtliche Bandmitglieder neuerdings lieber die Bassistin(Jessica Paré) an. Die hat auf der Bühne plötzlich eine esoterische Aura, eine sehr ungesunde Gesichtsfarbe und einen gehörigen Durst auf Blut. Auch die Fans haben nur Augen für sie und bald ist die Band zwar heiß begehrt aber auch durchzogen von Blut. Und dann ist da noch dieser ständig auftauchende Vogel mit dem Kruzifix(Malcolm McDowell)…
 
„Suck“ hat das gleiche Problem wie viele Genre-Filme seiner Art: Es gibt eine ganze Menge schwer gelungener Einzelszenen aber daraus wurde wieder einmal kein stimmiges Ganzes geschaffen.
Da hätten wir zum einen alle Auftritt von Alice Copper, der dem Hauptdarsteller an der „Crossroad of Life“ ständig den rechten(oder tödlichen?) Weg weisen will. Dann gibt es noch Malcolm McDowell als Eddie van Hellsing(Ähnlichkeiten zu Eddie van Halen sind rein zufällig) als mysteriös grummeligem Vampirjäger, der z.B. an der US-Grenze besonders freundlich begrüßt wird, nachdem er zugibt das ganze Auto voller Knarren zu haben. Dazu macht sich der Film einen riesen Spaß daraus unglaubliche Offensichtlichkeiten einfach nicht weiter zu verfolgen. Leute die 10 Meilen gegen den Wind schon halb tot aussehen werden weiterhin kaum mal schief angeguckt, seltsame Vorkommnisse werden mit einem „Nothing“ einfach nichtig gemacht und bedürfen keiner weiteren Erklärung. Was dem Zuschauer sonnenklar ist, fällt den Darstellern erst auf wenn es zu spät ist. In vielen Filmen ist dies ein schlechtes Zeichen, aber in einer Horrorkomödie im Stil von „Suck“ passt es irgendwie wunderbar. Dazu ist „Suck“ wohl der einzige Film, in dem ein Vampir einen Menschen per Strohhalm leertrinkt. Allein deswegen muss man den Film eigentlich schon sehen.
 
Doch die Schattenseiten sind zahlreich vorhanden. Zwischen den gelungenen Einzelszenen reihen sich immer wieder fiese Längen ein. Einige Dialoge haben einen storytechnischen Nährwert der gegen null tendiert und sind gleichzeitig auch nur wenig amüsant. Die zahlreichen Gastrollen werden leider auch nicht immer so gelungen eingebaut wie man das erwarten würde. Besonders Iggy Pop fand ich als beratenden Rock-Opa ein wenig verschenkt, auch wenn er mit seinem uralten Tonstudio irgendwo hübsch kautzig wirkt. Dazu gibt es zwar recht viel nette Rockmusik, doch leider fehlen wirklich fetzige Stücke fast völlig, was mir die Stimmung ein wenig verhagelt hat. Ohrwurmcharakter haben 2 der Songs aber dennoch irgendwie.Nett hingegen sind die Gesangseinlagen. Ja richtig, „Suck“ ist zwischendrin auch immer mal wieder Konzertfilm bzw. sogar ein wenig Musical, wenn Botschaften über Songs vermittelt werden.
 
Insgesamt ist „Suck“ aber nicht der große Hit den ich mir bei diesem Cast und der launigen Musik-Story erhofft hatte, denn dazu fehlt storytechnisch einfach doch ein bisschen was. In episodenhaften Abschnitten kann der Film immer wieder zu großen Lachern anregen, weiß zwischendurch aber nicht wie er den Zuschauer bei der Stange halten soll. Das Finale wirkt zudem wenig durchdacht und zusammen mit dem zwar ganz gelungenen aber sehr offenen Ende fühlt man sich am Schluss ein wenig im Film vergessen. Was bleibt ist eine gute:

Filmbewertung: 6/10