Repo Men

Repo Men

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Miguel Sapochnik

Darsteller: Liev Schreiber
Jude Law
Liza Lapira
Forest Whitaker
Chandler Canterbury
Carice van Houten
Alice Braga
RZA

Inhalt@OFDB

"Repo Men" hatte mich anhand des Trailers im Ansatz interessiert. Mir gefällt das Setting, das eine Firma Organe auf Pump verkauft und bei nicht erfüllen der Zahlung jemand kommt und einem die Organe wieder aus dem Leib schneidet. Zuletzt wurde das Thema in dem starken Musical-Horror "Repo – The Genetic Opera" verwendet, und konnte mich da schwer begeistern.
"Repo Men" ist nun mehr die Action-Thriller Variante des Stoffes, unterscheidet sich aber in der Story auch größtenteils vom Muscial-Film.
Die ersten 45 Minuten funktioniert der Film auch noch blendend. Einem Repo Man über die Schulter zu blicken, ist herrlich schräg, witzig und auch absolut grausam zugleich. Wie Jude Law und Forest Whitaker ohne mit der Wimper zu zucken Bäuche aufschneiden und Organe Luftdicht abpacken, ist ganz grandios. Überhaupt ist das Duo als solches ziemlich überzeugend. Sie spielen 2 Erwachsene, die sich von Kind an kennen und albern auch als Erwachsene noch so rum wie damals.
Doch irgendwie muss ja doch eine Story in dieses Konzept gepresst werden, und hier stößt "Repo Men" dann auf Probleme. Der Gesinnungswechsel des Jude Law-Charakters, nachdem dieser ebenfalls auf ein künstliches Herz angewiesen ist, kommt urplötzlich und ist so gut wie überhaupt nicht nachvollziehbar. Plötzlich, ausgerechnet dann wenn er Geld dringend nötig hat, denkt er beim Ausweiden von Zahlungsunfähigen Personen an die Familien der Opfer? Ja ne, ist klar…
So kommt es, wie man es vorhergesehen hat. Der beste Untertan des Systems, wird plötzlich vom eigenen System gejagt und muss nun das wofür er Jahrelang gekämpft hat selbst zerschlagen. Ist das Konzept z.B. in "Equilibrium" oder älteren Klassikern überzeugend gewesen, wirkt es durch die schwache Figurenzeichnung hier leider enorm aufgesetzt.
So schwimmt der Film im Mittelteil ganz gehörig. Der Spannungsbogen stimmt nicht, der Film verwendet zuviel Zeit darauf auszuloten was nun der beste Schritt für den Hauptcharakter ist anstatt endlich einen Schlusspunkt zu setzen. So läuft der Film eine runde halbe Stunde zu lang, die man sich größtenteils einfach schenken könnte.
Am Ende kann der Film dann mit einer herrlichen "Brazil"-Hommage den Zuschauer aber noch einmal überzeugen.
Insgesamt hatte ich von "Repo Men" doch etwas mehr erwartet, war durch einige Reviews im Vorhinein aber auch schon vorbereitet, dass der Film einige Probleme hat. Diese sind bei der Sichtung nur allzu offensichtlich und stören im Mittelteil stellenweise einfach. Insgesamt solide Sci-Fi-Action mit hohem Blutanteil, gleichzeitig in der Story aber etwas blutleer.

6/10