(500) Days of Summer

(500) Days of Summer
Originaltitel: (500) Days of Summer Erscheinungsjahr:2009 – Regie: Marc Webb


Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel, Geoffrey Arend, Olivia Howard Bagg, Patricia Belcher, Clark Gregg, Cody Matthew Blymire, Rachel Boston

Die nächste Einladung zu einer Pressevorführung brachte mich heute in die nicht ganz typische romantische Dramödie „(500) Days of Summer“. Nach dem ersten Trailer des Films war mir schon klar, dass ich den Film unbedingt sehen will. Da kam mir die Pressevorstellung gerade recht.

Die Story ist im Prinzip recht einfach gehalten: Junge trifft Mädchen. Junge verliebt sich. Mädchen nicht.
Als Tom Hanson (Joseph Gordon-Levitt) zum ersten Mal auf Summer Finn (Zooey Deschanel) trifft, weiß er sofort, sie ist es! Wunderschön, charmant und witzig – sie ist die perfekte Frau. Sie hört seine Musik, lacht über die Selben Sachen wie er und auch sonst passen sie super zueinander. Es gibt nur ein kleines Problem: Summer glaubt nicht an die Liebe. Sie findet: Beziehungen sind zu kompliziert und enden immer traurig und für beide Parteien nicht zufriedenstellend. Also warum sollte man nicht einfach nur Spaß haben? Aber Tom ist verliebt und durchlebt nun 500 Tage lang die euphorischen Kicks und die quälenden Tiefpunkte der Liebe.

Der Film macht direkt von Beginn an klar, dass es ein Film über die Liebe ist, aber auch kein Liebesfilm im eigentlichen Sinne. Damit bringt der Filme seine Kernaussage schön auf den Punkt.

Erzählerisch besteht der Film immer wieder aus kurzen Episoden von verschiedenen Tagen aus der Freudes- und Leidenszeit von Tom. Die Episoden springen hin und her. Von Tag 1, wo er Summer in seiner Firma zum ersten Mal sieht, zu Tag 320, wo die ganze „Beziehung“ der beiden bereits so gut wie am Boden liegt und Tom einfach nicht versteht warum. Danach springt der Film wieder zurück, Tag 35. Die beiden sind bei Ikea, schwer verliebt und ein wirklich schönes Paar. Diese ständige springen zwischen den Gefühlsebenen und den Phasen der Beziehung macht den Film unheimlich frisch und spritzig, da man als Zuschauer immer wieder was Neues zu sehen bekommt und die Charakterentwicklung ebenfalls auf beiden Ebenen stattfindet, eben mal etwas anders als sonst.

Aber die Inszenierung hat noch mehr Kniffe parat. Wirklich gut gefiel mir z.B. eine Sequenz in der letzten Hälfte des Films. Tom wird irgendwann von Summer zu einer Party eingeladen auf dem Dach ihres Appartement-Blocks. Die beiden sind hier schon länger auseinander und nur noch die berühmten „Freunde“. Tom malt sich aber aus wie dieses Treffen die beiden wieder zusammenbringen wird. Das Bild teilt sich nun und man sieht in der linken Hälfte die Erwartung und in der rechten Hälfte die Realität. Das diese weitaus unverblümter sein dürfte als das was Tom insgeheim erwartet hatte dürfte klar sein. Außerdem enthält der Film eine der wenigen Massen-Tanzszenen die nicht total aufgesetzt wirken sondern sich super in den Film integrieren.

Das der Film so gut funktioniert ist aber auch vor allem den beiden tollen Hauptdarstellern zu verdanken. Joseph Gordon-Levitt und Zooey Deschanel sind ein tolles Paar und spielen sehr gut zusammen. Zooey ist dazu noch ziemlich süß und nicht overstyled sondern einfach natürlich schön. Die Nebenrollen sind zweckmäßig aber ebenfalls passend besetzt. Das Hauptaugenmerk liegt sowieso auf den beiden Hauptdarstellern.

Der Soundtrack ist Independent-Film-Typisch zusammengestellt, z.B. mit einigen Songs von „The Smiths“, und passt meist sehr gut zu den Szenen dazu.

Für Genre-Fans dürfte der Filmstart ohnehin schon lange im Kalender vorgemerkt sein. Aber auch Gelegenheitskinogänger sollten hier mal einen Blick riskieren. Der Film hebt sich vor allem sehr wohltuend vom ewig gleichen Blockbuster-Kinobrei ab. Die meisten anderen Filme dieser Machart kommen sehr oft direkt auf DVD raus oder in Deutschland oft noch nicht einmal das. Das „(500) Days of Summer“ es bis ins Kino schafft ist ein gutes Indiz dafür wie gelungen der Film ist und wie überzeugt auch die Macher sind. Unbedingt anschauen!

Filmbewertung: 8/10