Devilside Festival – 28.06.2009

Wenn man an seinem Geburtstag auf ein Rock-Festival geht, dann müssen die Bands schon wirklich gut sein.
Beim neuen Festival in Duisburg, dem „Devilside“, wurden aber auch wirklich einige geniale Bands erwartet. Neben Krachern wie „Motörhead“, „Soulfly“, „Sepultura“, „Clawfinger“, „Bloodhound Gang“, oder „Millencollin“ wurden auch Bands wie „The Bones“ oder „Discipilne“ angekündigt. Für ein neues Festival in der Nähe meines Zuhauses eine außergewöhnlich gute Zusammenstellung.

Das Festival begann um 10:00 Uhr und sollte bis 23:30 dauern. Wir trafen zu dritt um 9:30 am Festivalgelände ein. Geöffnet wurde um kurz nach 10. Die erste Band war „Kamikaze Queens“, eine Band, angezogen im Stil der 20er Jahre. Die Musik war aber besser als ihr aussehen, die Band spielte netten Punk-Rock. Nach dem Auftritt wurde erstmal ordentlich gefrühstückt um danach dann das Festival-Bier zu probieren. Um 11:00 wollten wir uns dann „Anthrax“ ansehen. Doch dort gab es Technik Probleme und das Konzert, und somit das Festival, verzögerte sich um knapp 30 Minuten. „Anthrax“ legten dann  aber doch noch einen netten Auftritt hin, als Kick-Off-Show eine gute Wahl. Nach „Anthrax“ entschlossen wir uns dann erstmal ein wenig auszuruhen, die Sonne brannte schon recht gut und die nächsten 4 Band verfolgten wir nur aus der Ferne. Dies war sehr gut gelöst worden auf dem Gelände. Die beiden Tribünen lagen sich gegenüber und waren nur 160 Meter entfernt. Da die Bands nie parallel spielten, war dies problemlos möglich. Zwischen den Tribünen waren Bier- und Imbiss-Stände verteilt und eine Rasenfläche auf der man sich niederlassen konnte. Dort war man an der einen Bühne recht nah dran, von der anderen etwas weiter weg, aber trotzdem konnte man das meiste noch hören.

Gegen 14:45 wollten wir uns dann „Millencollin“ ansehen und begaben uns zur Tribüne. Die Truppe legte eine fetzige Show hin und spielten einige gute Songs, hat Spaß gemacht. Um 16:15 schauten wir uns dann auf der anderen Tribüne „Cro Mags“ an, eine Band von der ich zuvor nie gehört habe. War jetzt auch nichts allzu besonderes aber ganz okay.

Nun, gegen Abend, begannen dann bald die Headliner. Es ging los um 17:55 mit „Misfits“. Allein die Einmarschmusik war genial, handelte es sich doch um das Main-Theme aus dem Horrorfilm „Halloween“. Die Show der Misfits war klasse und auch die Musik war ganz ordentlich. Kurz vor Ende der Misfits-Show brachen wir aber auf zur anderen Tribüne um uns dort „The Bones“ anzusehen. Eine Band die meine Begleiter kannten, ich allerdings nicht. Es stellte sich heraus das „The Bones“ wirklich coolen Punk-Rock’n’Roll machen und dazu eine wirklich spaßige Truppe sind. Herrlich wie sich einer der Truppe beim Gitarrespielen immer Bier hat einflößen lassen. Während dieses Berichts laufen die Jungs bei mir im Player.
Nach „The Bones“ starteten dann auf der anderen Bühne „Sepultura“, die wir aber nicht direkt vor der Bühne verfolgten sondern auch mit etwas Abstand, da wir bei der „Bloodhound Gang“ als nächstes, wieder auf der anderen Tribüne, gute Plätze haben wollten. Für nicht Fans spielten „Sepultura“ am Ende ein paar bekanntere Songs, insgesamt kannte ich aus ihrem Programm aber nicht so viel. Trotzdem waren Sie natürlich nicht schlecht.

Gegen 20:35 war es dann soweit, die „Bloodhound Gang“ startet ihren Auftritt. Der Banner hinter der Bühne war provkant wie von der Gang gewohnt, ein „Metallica“ Schriftzug wurde durchgestrichen und Bloodhound Gang dadrunter geschrieben. Die Show begann mit einem wilden Mix aus Michal Jackson Songs, Solo- und Jackson 5-Zeit. Das ganze klang natürlich eher wie Verarsche als Verbeugung.

Die Gang legte direkt mit „Along Comes Mary“ los und spielten auch das ganze Konzert über die bekannten Mitsing-Hits wie „Ballad of Chasey Lane“, „The Bad Touch“, „I hope you die“ oder „Fire Water Burn“. Die Show die dabei abgezogen wurde sprengte schnell alle Grenzen des guten Geschmacks. Mit kotzen hatte ich ja schon gerechnet. Evil Jared exte ein Bier, kotzte dieses wieder halb aus und trank es direkt wieder. Zwischendurch tranken die Jungs auf immer wieder Jägermeister. Nach der kotz Aktion war es dann auch bald so weit das er dem Frontmann Jimmy Pop auf die Schulter kotzt. An Niveaulosigkeit war das natürlich nicht alles, die Truppe fing dann bald an sich gegenseitig anzuspucken aber das Highlight war Evil Jareds Kistentrick. Er zog eine Kiste hervor und sagte dann, dass er dieses Video morgen auf Myspace, Youtube und vorallem Youporn sehen will. Als er Youporn sagte, war ja schon fast klar was er machen wird, auf jeden Fall seinen kleinen Jared zeigen. An diesen hat er dann ein Seil gebunden, das andere Ende mit der Kiste verbunden und die Kiste dann über die Bühne gezogen.

Die Truppe ist wohl mit das asozialste was es auf dem Band-Markt gibt, aber die Songs sind super zum Mitsingen und die Bühnenshow ist, naja, zumindest mal etwas anderes. Cooler Auftritt, irgendwie mein „Highlight“ des Festivals.
Nach der „Bloodhound Gang“ begannen dann auf der anderen Bühne „Clawfinger“. Von Clawfinger kannte ich zuvor 2,3 Songs, vorallem „Do what I say“ ist ein richtig starker Song. Aber auch sonst gefiel mir der Auftritt der Band sehr gut.
Der vorletzte Auftritt sollte dann „Soulfly“ werden. Allerdings, die „Bloodhound Gang“ hatte ein wenig überzogen und mit der schon vorhandenen Verzögerung hing das Festival nun gut eine Stunde. „Soulfly“ begannen um 22:20, da sollten eigentlich schon „Motörhead“ spielen. Langsam begannen die Beine und Rücken richtig weh zu tun und das Festival ging ja noch mindestens 2 Stunden durch die Verzögerung. Die Schmerzen wurden weiter versucht mit Bier zu behandeln aber auch das half nicht mehr viel. „Soulfly“ wurde nur aus der Ferne verfolgt und wir warteten nun auf den „Motörhead“ auftritt. Lemmy Kilmister und seine Truppe fingen gegen 23:20 an zu spielen. „Guten Abend, we’re Motörhead and we’re playing Rock’n’Fucking’Roll“. Wie ich im Vorhinein schon gehört hatte , hören sich Live fast alle Songs gleich an, da Lemmy in seiner unvergleichlichen Art und Weise ins Mikro Nuschelt. So war es dann auch und so wirklich gut gefiel mir der Auftritt dann auch nicht, was aber vorallem auf Beine und Rücken zu schieben ist und nicht nur auf die Band. Am Ende gabs dann noch den Hit „Ace of Spades“ und alle Schmerzen waren vergessen. Nach einem letzten Song verabschiedeten sich dann auch „Motörhead“ und das Festival war zu Ende.

Als Fazit kann gesagt werden, dass es wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Auch wenn ich von den beteiligten Bands nicht so viele Songs kannte, außer von der „Bloodhound Gang“, war es trotzdem ein toller Tag. Das Wetter war bombig(schönen Sonnenbrand geholt), das Bier war mit 2,50€ für 0,3l okay, es gab später sogar umsonst Wasser zur Abkühlung. Die Bierwagen-Situation allerdings war nicht perfekt. Alle Wagen waren immer übervoll, wenn man dann dran war konnte es sein das es grad kein Bier mehr gab und erst neues geschafft werden muss. Zu den schlimmsten Zeiten wartete man auch mal 20 Minuten aufs Bier. Nervig aber natürlich auch irgendwo verständlich, bei so einem Wetter wollte jeder trinken. Evtl. braucht man im nächsten Jahr noch mehr Bierwagen.

Das Festival war super besucht, evlt. sogar ausverkauft. Ich hörte irgendwann es sollten 15000 Leute da sein, das Gelände wirkte gegen Mittag super Voll und es war nur noch wenig freier Platz, was für einen Ausverkauf sprechen würde. Zu wünschen wäre es dem Festival, denn ich hoffe das dies Festival sich etabliert und nächstes Jahr wieder stattfinden wird. Ich wäre zumindest auf jeden Fall wieder dabei!

Impressionen vom Festival bei Youtube

Bilder vom Festival bei derwesten – Fans

Bilder vom Festival bei derwesten – Bands