Zodiac

Zodiac
Originaltitel: Zodiac Erscheinungsjahr: 2007 – Regie: David Fincher

Darsteller: Jake Gyllenhaal, Robert Downey Jr., Mark Ruffalo, Anthony Edwards, Rhonda Marie Alston

Filminhalt: Nach nunmehr 5 Jahren meldet sich David Fincher zurück. Der Regisseur von so genialen Filmen wie „Sieben“, „Fight Club“ oder „The Game“. Man sollte am besten ohne Erwartungen in den Film reingehen. Wer einen Lupenreinen Thriller erwartet wird ebenso enttäuscht werden, wie diejenigen die einen Film im Stil der eingangs erwähnten Hits erwartet.

Bei „Zodiac“ handelt es sich um eine detailierte Rekonstruktion der Ermittlungen an dem Fall des „Zodiac“ genannten Killers. Jener Mörder brachte Ende der 60er bis Anfang der 70er im Raum San Franciso 5 Menschen um und wurde nie geschnappt. Er wandte sich auch zugleich an die Medien und Zeitungen, verlangte den Druck von kodierten Nachrichten um sich so populär zu machen oder öffentliche Gespräche mit Psychologen im TV.

Die Ermittlungen, die Taten des Zodiac und das Privatleben der Ermittler, wird in den knapp 160 Minuten sehr detailiert beschrieben. Hin und wieder kann daher ein wenig Langeweile aufkommen. Die Erzählweise ist daher etwas ungewohnt, da dadurch nur bedingt Spannung aufkommt.

Der Look des Films fängt die 70er Jahre Atmosphäre toll ein. Auch die Schauspieler sind so gut wie alle sehr gut. Robert Downey Jr., der nun wirklich wieder zur gehobenen Riege der Schauspielerschaft zählt, überzeugt auch in „Zodiac“ wieder. Jake Gyllenhaal(Donnie Darko). Mark Rufallo als Inspector Toschi kann ebenfalls seiner Rolle einen persönlichen Stempel aufdrücken. Trotzdem, die Rollen sind zwar gut bestück und gut bestückt, aber es beschleicht einen das Gefühl das Gyllenhaals die meiste Beachtung geschenkt wurde, dadurch kommen die anderen etwas zu kurz. Aber das fällt eigentlich kaum ins Gewicht.

Stark ist die Darstellung des Killers selber. Die Briefe und Rätsel die er Verschickt. Die Anrufe bei der Polizei, in denen er immer kurz nach einem Mord gesteht, wo er ihn gemacht hat. Auch die Morde selber sind sehr stark und bedrückend inszeniert. Hier liegt ganz klar die Stärke des Films. Hier war Fincher auch mehr freie Hand gegeben nehme ich an, da von den Morden ja nur Polizeiaufzeichnungen berichten konnten, aber keine Zeitzeugen.

Man findet mit „Zodiac“ auf jeden Fall mal einen anderen Fincher vor. Er verzichtet eigentlich völlig auf Kameraspiele oder einen besonderen Look. Alles wirkt leicht unter einem braunen Filter. Aber das war es dann an Optischen Effekten schon. Er lässt diesmal die Kulissen und die Schauspieler im Vordergrund agieren. Mal was anderes. Wahnsinn wie viele Jahre der Film auch abgedeckt. Es gibt immer wieder Zeitsprünge, über Tage, Wochen, Monate und Jahre.

Mit „Zodiac“ sieht man auf jeden Fall mal einen anderen „Killer Streifen“. Es ist mehr eine genaue Aufarbeitung als die Jagd auf den Killer. Leider ist er für mich aber nicht der erhoffte nächste Fincher Knaller geworden. Dafür fand ich die Inszenierung stellenweise etwas zu behäbig und nur leidlich spannend. Aber gut ist der Film natürlich allemal geworden.

Filmbewertung: 8/10