Mit Action markierte Beiträge

James Bond – Keine Zeit zu sterben

Originaltitel: James Bond – No Time To Die
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Cary Joji Fukunaga
Erscheinungstermin: seit dem 29. September 2021 im Kino

Bond is back … zum letzten Mal als Daniel Craig. Und, keine Sorge, hier geht es Spoiler-frei zu Werk, denn KEINE ZEIT ZU STERBEN hat etliche Momente, die man unbelastet selbst erleben sollte. Denn nachdem CASINO ROYALE als „Bond Begins“ das Franchise gründlich umkrempelte und die weiteren Werke eine relativ eng verflochtene Geschichtenwelt präsentierten, ist KEINE ZEIT ZU STERBEN nun der Höhepunkt dieser Reihe, das Staffelfinale.

Das macht Cary Joji Fukunagas Arbeit auch in jedem Moment klar, denn nicht nur gibt es ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, sondern durch einen megalomanischen Wahnsinnigen mit Superwaffe steht die Sicherheit der gesamten Welt auf dem Spiel. So weit, so Bond-typisch. Frisch ist jedoch Fukunagas Attitüde, die glücklicherweise entfernt ist von Sam Mendes Präsentation der Agentenwelt. In vielen Sequenzen fühlt man sich fast in selige Connery-Zeiten versetzt, wenn Craig sowohl ruchlos, als auch mit einem flotten Spruch seine Gegner ins Jenseits schickt.
Dabei hat Fukunaga auch das richtige Gespür, wie er diese Versatzstücke mit dem neuzeitlichen Pathos der Serie verbinden muss, die 007s Anfänge und Aufstieg zum Superagenten chronologisierte. Ausgenommen CASINO ROYALE, der als „Bond Begins“ etwas aus der Reihe fällt, präsentiert der Regisseur hier das am besten an den aktuellen Zeitgeist angepasste Agenten-Feeling, bei dem alte wie neue Elemente gleichwertig nebeneinander existieren können.

Die Probleme mit der Länge und dem Malek

Nachdem sich SPECTRE gefühlt drei Mal um die eigene Achse drehen musste, um den Shared-Universe-Ansatz der Werke plausibel zu machen, ist das Skript zu KEINE ZEIT ZU TÖTEN deutlich subtiler und cleverer beim Verflechten der verschiedenen Handlungsstränge, die sich teilweise seit CASINO ROYALE durch die Reihe ziehen.
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Sonic The Hedgehog

Sonic The Hedgehog
Originaltitel: Sonic The Hedgehog – Erscheinungsjahr: 2020 – Regie: Jeff Fowler

Erscheinungstermin: Ab dem 13. Februar 2020 im Kino

Darsteller: Jim Carrey, James Marsden, Tika Sumpter, Neal McDonough, Julien Bam, u.A.

Filmkritik: Zu aller erst: Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass die Sache mit dem furchtbaren CGI-Sonic, der später durch eine bessere Variante ausgetauscht wurde, nicht nur eine PR-Nummer war. Ansonsten: Wow. Bei SONIC THE HEDGEHOG standen alle Zeichen auf Shitfest, doch was kam raus? Ein netter Familienfilm mit überraschend viel 90er-Jahre-Flair (was bei der Gaming-Ikone durchaus angebracht ist).

08-15-Story mit Herz

Die eigentliche Geschichte ist schnell erzählt: Irgendeine fremde Dimension, Kid-Sonic muss verschwinden, landet irgendwo in einer amerikanischen Kleinstadt namens Green Hills und wächst dort auf. Eines Tages dreht er mit seiner Supergeschwindigkeit (denn die hat er halt) etwas arg durch, weshalb das Militär in Form des verrückten Doktor Robotnik an der Tür klopft. MacGuffin ist in San Francisco, Road-Trip mit Kleinstadt-Cop, der über sich hinauswachsen will. Zeug passiert. The End.

Die „bekannte Popkultur-Figur ist in unserer realen Welt“-Nummer erinnert an die MASTERS OF THE UNIVERSE und andere Adaptionen, die eine ähnliche Richtung eingeschlagen haben. Bei SONIC THE HEDGEHOG akzeptiert man den gesamten Quatsch aber ziemlich schnell, da der Streifen genau den richtigen Mittelweg findet. Die emotionale Entwicklung der Figuren nimmt sich ernst, alles andere nicht sonderlich. Es gibt sogar einige durchaus niedliche Momente, bei denen selbst der hartherzigste Mensch das Gefühl kriegen könnte, dass da gerade etwas an seinen empathischen Nerven rüttelt.

Ordentliche Familienfilm-Werte in allen Bereichen

Der Inhalt, inklusive seines Ablaufs ist absolut vorhersehbar. Doch es scheint so, als sei dem Film das auch egal...

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Birds of Prey

Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn
Originaltitel: Birds of Prey: And the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn – Erscheinungsjahr: 2020 – Regie: Cathy Yan

Erscheinungstermin: Ab dem 6. Februar  2020 im Kino

Darsteller: Margot Robbie, Mary Elizabeth Winstead, Ewan McGregor, Jurnee Smollett-Bell, Bojana Novakovic, Ali Wong, Chris Messina, Rosie Perez, Steven Williams, Charlene Amoia, Matthew Willig, u.A.

Filmkritik: Harley Quinn trennt sich vom Joker in einer Zeichentricksequenz. Danach sind sie und ein paar andere Damen der Gotham-Unterwelt – das Punisher-artige Babe Huntress, die ihre Superkräfte nicht einsetzende Black Canary und die abgewrackt-versoffene Ermittlerin Renee Montoya – auf der Jagd nach einem Diamanten. Der ist im Besitz der Taschendiebin Cassandra Cain und der Gangsterboss Roman Sionis aka Black Mask will diesen, weil es geheime Daten in ihn eingearbeitet sind.

… das war es dann auch mit der Geschichte des Films, die extrem simpel gehalten ist, um Platz zu haben, für Harley Quinn, mehr Harley Quinn und dazu etwas Harley Quinn, die mit ihrem Supporting Cast interagiert. Ok, das letztgenannte Zusammentreffen der Figuren geschieht erst so richtig innerhalb der letzten zwanzig Minuten des Films, aber fangen wir doch mal der Reihe nach an.

Birds of Meh: And The Fantabulous Over-Exposure of One Harley Quinn

Wer richtig Lust auf den Charakter Harley Quinn hat, der liegt bei BIRDS OF PREY richtig. Denn – befreit von so lästigen Dingen wie starken Nebenfiguren – gibt es hier eine dermaßen große Ladung von dem Charakter, das es für manch einen sicher eine Überdosis werden kann. Denn nicht nur steht die Figur dieses Mal im Fokus, oh nein, sie erzählt auch noch die Handlung. Konsequent. Ohne Pause. Dazu gibt es Flashbacks, die Zeit wird mal vor- und dann zurückgespult und so weiter.

All das Verkompliziert nicht unnötigerweise die Handlung, die ohnehin schon gefühlte 45 Minuten braucht, um ansat...

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Rambo: Last Blood

Ramob: Last Blood
Originaltitel: Rambo: Last Blood – Erscheinungsjahr: 2019 – Regie: Adrian Grunberg

Erscheinungstermin: Ab dem 19. September im Kino

Darsteller: Sylvester Stallone, Paz Vega, Sergio Peris-Mencheta, Yvette Monreal, Adriana Barraza, Óscar Jaenada, Joaquín Cosio, Louis Mandylor, u. A.

Filmkritik: John Rambo. Wenn man(n) von diesen beiden Worten nicht mehr ins Kino gelockt wird, von was dann? Nach dem ebenso betitelten JOHN RAMBO sind nun gut zehn Jahre vergangen und die Frage ist: Kann Sylvester Stallone immer noch seine gequälte Figur spielen? Definitiv! Ist der Film gut? Eeehhhh …

Aber der Reihe nach: RAMBO: LAST BLOOD ist quasi 96 HOURS – TAKEN, nur dass Rambos Ziehtochter von einem mexikanischen Kartell mit Menschenhändler-Betrieb entführt wird. Wenn man generell etwas gegen diese Prämisse hat – warum auch immer – dann wird man vielleicht davon überzeugt, dass Stallone seinem ikonischen Protagonisten immer noch neue Seiten abgewinnen kann. Doch um zu diesen zu kommen, muss man erst einmal das erste Drittel durchstehen …

Exposition des Grauens

Bei aller Liebe: Die Dialoge und generellen Expositionselemente sind wahrscheinlich die furchtbarsten Textstellen, die es in diesem Jahr im Kino zu hören gab. (Und vielleicht sogar im letzten, wobei, nein, da lief DAS ZEITRÄTSEL. Kommando zurück!) Wenn Rambo zu Beginn bei einer Suchaktion hilft und der leitende Polizist bereits eine kurze Biographie von ihm raushaut, dann kann man schon besorgt werden.

Richtig schlimm wird es danach: Stallones Figur kommt in die Küche seines eigenen Hauses. Dort findet er seine Haushälter und bekommt folgenden Monolog: „Hallo Rambo, gut, dass du da bist, nach einer dieser Rettungsaktionen, bei denen du dich immer beteiligst...

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Hellboy – Call of Darkness

Hellboy – Call of Darkness
Originaltitel: Hellboy – Call of Darkness – Erscheinungsjahr: 2019 – Regie: Neil Marshall

Erscheinungstermin: Ab jetzt im Heimkino

Darsteller: David Harbour, Milla Jovovich, Ian McShane, Daniel Dae Kim, Alistair Petrie, Sasha Lane, Thomas Haden Church, Penelope Mitchell, Sophie Okonedo, Brian Gleeson, u.A.

Filmkritik: Autsch. HELLBOY – CALL OF DARKNESS kam dieses Jahr in den Kinos so gar nicht gut an und, ja, der Streifen hat so einige Probleme, doch darüber die durchaus unterhaltsamen und gelungenen Elemente komplett zu vergessen, ist schon etwas harsch. Vielleicht waren die Fans ja auch zu sehr darüber verärgert, dass man Guillermo Del Toro nicht den dritten Abschlussfilm seiner Trilogie mit Ron Perlman gegönnt, sondern nun einfach ein Reboot der Geschichte gemacht hat.

Die Story als solche ist durchaus üblich: Großes, übernatürliches Grauen bedroht die Welt, Hellboy muss dagegen kämpfen und gleichzeitig mit seiner Existenz als Dämon ins Reine kommen, um die Apokalypse abzusagen. The End. Dabei ist David Harbour, der brummbärige Polizist aus STRANGER THINGS ein gelungen-brummbäriger Ersatz für Perlman, auch wenn das Hellboy-Make-Up im neuen Film eher nach Crackbaby aussieht, als die Eleganz der Comic-Vorlage zu leben. Da wollte man wohl auf Teufel komm raus (haha) ein anderes Design haben, um sich von Del Toro abzusetzen.

Potentielle Studio-Eingriffe und die weitere Ärgernisse

Bereits zu Beginn wirken die Filmsequenzen von HELLBOY – CALL OF DARKNESS falsch zusammenmontiert. Das bejaht sich im Laufe des Geschehens, denn eigentlich hat Marshalls Streifen – wahrscheinlich – mal eine typisch serielle Comic-Struktur gehabt. Eine, die bei der Erwähnung einer Hintergrundgeschichte diese eben kurz anreist, um den Zuschauern mehr von der Figur zu präsentieren...

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Godzilla 2: King of the Monsters

Godzilla 2: King of the Monsters
Originaltitel: Godzilla 2: King of the Monsters – Erscheinungsjahr: 2019 – Regie: Michael Dougherty

Erscheinungstermin: Ab dem 30. Mai 2019 im Kino

Darsteller: Kyle Chandler, Vera Farmiga, Millie Bobby Brown, Bradley Whitford, Sally Hawkins, Charles Dance, Thomas Middleditch, O’Shea Jackson Jr., Ken Watanabe, Zhang Ziyi, Aisha Hinds, u.A.

Filmkritik: GODZILLA 2 – KING OF THE MONSTERS ist einer jener Streifen, den ich definitiv noch ein zweites Mal sehen muss, um mir da bei meiner Meinung sicher zu sein. Denn hier gibt es großartig gestaltete Monster, epische Action und einen wunderbaren Soundtrack, der brillante Remixe der originalen japanischen Stücke aus den 50er und 60er Jahren liefert. Gleichzeitig wirken die 131 Minuten aber auch unglaublich vollgepackt, das Skript hetzt von einem Plotpoint zum nächsten und selbst die Actionszenen wirken auf Highlights reduziert, um die Laufzeit nicht allzu stark über die Zwei-Stunden-Marke schnellen zu lassen …

Monster-Action mit etwas Skript dazwischen

Das Drehbuch von Zach Shields und Michael Dougherty bietet eine überraschend japanische Erklärung für das plötzliche Auftauchen der Monster und die Motivation der Bösewichte. (Und dürfte deshalb sicherlich so manchen Westlern ungut aufstoßen.)
Gleichzeitig gibt es einen deutlich komplexeren mythologischen Unterbau für Godzilla und seine Spielkameraden, die sich die Welt Untertan machen. Dabei wird sogar auf sehr elegante Weise ein Bogen zu KONG: SKULL ISLAND geschlagen, ohne mit dem Holzhammer zu kommen. Respekt!

Kaiju-Krawall, menschliches Drama und noch viel mehr

Dafür wird es richtig brachial bei den Monster-Szenen, denn anscheinend wollte man nach der Kritik beim Erstling etwas zu viel kompensieren...

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John Wick: Kapitel 3

John Wick: Kapitel 3
Originaltitel: John Wick: Chapter 3 – Parabellum – Erscheinungsjahr: 2019 – Regie: Chad Stahelski

Erscheinungstermin: Ab dem 23. Mai 2019 im Kino

Darsteller: Keanu Reeves, Halle Berry, Laurence Fishburne, Mark Dacascos, Asia Kate Dillon, Lance Reddick, Anjelica Huston, Ian McShane, Saïd Taghmaoui, Jason Mantzoukas, Robin Lord Taylor, Jerome Flynn, u.A.

Filmkritik: Ok, einfach mal gerade raus: JOHN WICK hatte immer schon mehr Hype, als ihm zusteht. Beim Erstling freuten sich noch alle, dass endlich mal ein Actionfilm aus Amerika so etwas wie eine gute Choreographie hatte und – SCHOCK! – die Kamera geradeaus halten konnte, ohne spastisch rumzuzappeln.

Der zweite Streifen hat dann gezeigt, dass das auch mit größerem Budget geht und weiterhin waren alle Leute geil auf die Action. Denn bei so Sachen wie MILE 22, die geschnitten sind, als hätte man sie nach einem Unfall mit einem Schredder wieder zusammengesetzt, stimmten auch bei JOHN WICK 2 die Choreographie, sowie die örtliche Zuordnung der Schauplätze. Dazu gab es etwas mehr von der eigenen Unter-/Zwischenwelt der Killer und einen satten Cliffhanger als Finale.

Die Steigerung von all dem wird nun in JOHN WICK 3 serviert. Und, nein, eine Steigerung muss nicht immer „besser“ sein. Denn bei diesem Teil ist vieles größer: die Action, der Bodycount und das Creative-Killing. Nur anscheinend wollte man sich keine Handlung mehr einfallen lassen, denn was hier serviert wird, das passt gerade mal auf einen halben Bierdeckel.

Party-Time-Testosteron-Overload

Aber ist Handlung denn für einen Actionfilm wichtig? Verdammt, ja! Beziehungsweise: eine Geschichte ist wichtig, ein dramaturgischer Aufbau. Deshalb hat der erste JOHN WICK – trotz seiner schlappen zweiten Hälfte – so viele Leute überzeugt. Die Eskalation stimmte und man konnte das Leid von John Wick mitfühlen, der eigentlich nur in Gedanken an seine tote Frau leben wollte.

War die erste Fortsetzung emo...

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Aladdin (2019)

Aladdin
Originaltitel: Aladdin – Erscheinungsjahr: 2019 – Regie: Guy Ritchie

Erscheinungstermin: Ab dem 23. Mai 2019 im Kino

Darsteller: Will Smith, Mena Massoud, Naomi Scott, Billy Magnussen, Nasim Pedrad, Marwan Kenzari, Navid Negahban, Numan Acar ,Kamil Lemieszewski, Nikkita Chadha, u.A.

Filmkritik: Die Frage, warum ALADDIN nun als Realfilm auf die Leinwand kommt, ist schnell geklärt: Geld! Mit Guy Ritchie hatte man sogar einen interessanten Regisseur. Doch ist das Ganze auch was geworden?

Kleinere Stolperfallen alla Ritchie

ALADDIN war in den 90er Jahren einer der absolut größten Hits von Disney und lebte von Robin Williams als Genie. Nun darf Will Smith als blauer Wunschgeist das gesamte Projekt auf den Schultern tragen und das gelingt ihm mit Leichtigkeit. Wer den zweideutigen „Big-Willy-Style“ der 90er Jahre mochte, der wird Smiths Darstellung im Film lieben. Als hätte er ALADDIN zwischen BAD BOY und INDEPENDENCE DAY, so wirkt seine lebhafte Energie. Vergangen sind die Tage des Oscar-Baitings, hier als Genie lässt er sein gesamtes Charisma heraushängen, singt und ist einfach nur das Beste am Film.

Aus diesem Grund braucht die Handlung auch etwas, bis sie in Fahrt kommt. Besonders zu Beginn, gibt es auch noch einige merkwürdige Inszenierungsideen. Wenn etwa Aladdin mit der Prinzessin durch die Stadt flieht, gibt es einige Rev-Up/Slow-Mo-Momente, während der Gesang immer die gleiche Schnelligkeit behält. Wer in diesen Augenblicken schon Angst bekam, dass Guy Ritchie seine KING ARTHUR ADHS-Inszenierung im Gepäck hat, der kann beruhigt werden: Abgesehen von diesen Anfangsmomenten läuft alles normal ab. (Was seinerseits aber wiederum die Frage aufwirft, ob man mit dem komischen Editing irgendwelche inszenatorischen Mängel kaschieren wollte.)
Ebenfalls ist der Ablauf etwas holprig, bis schließlich Will Smith als Genie auftaucht, den Film an sich reißt und der Spaß so richtig losgehen kann.

Clevere neue Nebenhandlungen...

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Shazam!

Shazam!
Originaltitel: Shazam! – Erscheinungsjahr: 2019 – Regie: David F. Sandberg

Erscheinungstermin: Jetzt im Kino

Darsteller: Zachary Levi, Lovina Yavari, Mark Strong, Michelle Borth, Djimon Hounsou, Adam Brody, Jack Dylan Grazer, Ross Butler, u.A.

Filmkritik: Wir leben schon alle in einer spannenden Welt. Seit AQUAMANN gibt es einen ganz neuen Drall bei den Superhelden von DC; während Marvel mit dem sattsam bekannten Allerlei von CAPTAIN MARVEL enttäuscht hat. Jetzt haut noch SHAZAM! mal eben von der Seite in die Spaßplanung rein und bringt einen weiteren Punkt für die vorher so durchwachsene Kino-Comicwelt von DC nach Hause.

Wie sagte doch der werte Kollege „Scholly“ von MovieGod.de nach der SHAZAM!-Vorführung? „Hätte Steven Spielberg in den 80er Jahren einen Superheldenfilm gemacht, so hätte er ausgesehen!“ Das ist ein ziemlich passendes Fazit für David F. Sandbergs Heldenstreifen, doch natürlich gibt es da noch ein paar gewisse Feinheiten, auf die es sich lohnt einzugehen.

Die richtige „Origin“-Story für einen DC-Neustart

Während die Trailer von SHAZAM! etwas konzeptlos, aber ganz nett-witzig aussahen, schafft es das Drehbuch des Films, sämtliche Elemente gelungen miteinander zu vereinen. Die Geschichte folgt einem Jungen, Billy Batson, der einst von seiner Mutter verlassen, aber nie „wiedergefunden“ wurde, auch wenn er stets nach seiner leiblichen Erzeugerin gesucht hat. Jetzt, in der xten Pflegefamilie, trifft er auf eine ganz neue Gruppe von Heim-Kindern und bekommt gleichzeitig von einem mysteriösen Magier die Kräfte eines Gottes verliehen. Doch das Glück ist nicht von Dauer …

Das Verrückteste an SHAZAM! ist sein Erscheinungsdatum: April. Denn Sandbergs Arbeit ist ein Weihnachtsfilm, sowohl von der Optik, als auch der Aussage her. Natürlich hat man dies nach der Verlegung des Start-Termins im Marketing heruntergespielt...

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Captain Marvel

CAPTAIN MARVEL
Originaltitel: Captain Marvel – Erscheinungsjahr: 2019 – Regie: Anna Boden & Ryan Fleck

Erscheinungstermin: Ab dem 8. März 2019

Darsteller: Brie Larson, Gemma Chan, Samuel L. Jackson, Mckenna Grace, Lee Pace, Ben Mendelsohn, Jude Law, Annette Bening, Djimon Hounsou, Clark Gregg u. A.

Filmkritik: Eine kurze Sache vorab: Brie Larson hat im Vorfeld von CAPTAIN MARVEL mit einigen Kommentaren für Kontroversen gesorgt. Manche regten sich über ihre salopp formulierten Ansätze auf, die Werbung von CAPTAIN MARVEL hatte einen pro-feministischen Touch, was wiederum einige Menschen merkwürdig fanden. Ein Klick gab den anderen, Rottentomatoes hatte da auch noch so eine Situation und am Ende ist es eigentlich alles wurscht. Das nur mal so kurz als Vorwort.

Ein 90er Jahre Superheldenfilm

CAPTAIN MARVEL spielt 1995 und da könnte man gleich ein ironisches Fazit zücken: Denn der Superheldenfilm spielt nicht nur während der 90er Jahre, sondern fühlt sich auch an wie ein 90er-Jahre-Superheldenfilm. Denn wie Captain Marvel aka Carol Danvers lernt ihre Kraft richtig einzusetzen und immer mal wieder ein paar Typen auf die Nase haut, wirkt vor allem sattsam bekannt.
Samuel L. Jackson darf dabei sogar den „Funny-Black-Sidekick“ mimen und sieht dank digitaler Verjüngungskultur richtig gut aus. Die paar Sekunden, in denen man Clark Gregg als „Coulson“ allerdings mit seinem gruseligen Computer-Wachsgesicht sieht, zeigen, dass man die Technik immer noch ihre Probleme hat. Brie Larson selbst überzeugt zwar nicht in den Momenten, in denen sie richtig taff wirken soll, spielt ihre Figur aber durchweg charmant.

Etwas holprig, aber mit einem Lächeln auf den Lippen

Die Darsteller sind generell nicht das Problem, Jude Law und vor allem Ben Mendelsohn sind die Highlights des gesamten Films. CAPTAIN MARVEL krankt daran, dass die gesamte Produktion wirkt, als sei sie im Komitee entwickelt worden...

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Aquaman

AQUAMAN
Originaltitel: Aquaman – Erscheinungsjahr: 2018 – Regie: James Wan

Erscheinungstermin: Ab dem 20. Dezember im Kino

Darsteller: Jason Momoa, Amber Heard, Willem Dafoe, Patrick Wilson, Dolph Lundgren, Yahya Abdul-Mateen II, Nicole Kidman, Leigh Whannell, Graham McTavish, u.A.

Filmkritik: AQUAMAN ist hoffentlich der Beginn einer neuen Ära der Comicverfilmungen. Denn bislang hat noch kein anderer Superheldenfilm seinen Geschichtenkosmos dermaßen offen und vorlagengetreu auf die Leinwand gebannt. Statt einer bemüht realistischen Herangehensweise, rückt AQUAMAN seine Erzählung konsequent in die Sphären von griechischen Göttersagen. Das was hier serviert wird, das orientiert sich mehr an Herkules und anderen Sagengestalten, als an den geerdeten Kollegen von Marvel. Aber, Enthusiasmus hin, oder her, gehen wir doch erst noch einmal einen Schritt zurück …

Aquaman in der Superheldenwelt

Zack Snyders BATMAN V SUPERMAN und dann das cineastische Frankenstein-Monster namens JUSTICE LEAGUE waren verwurzelt in einer grimmigeren Realität, mit Überzeichnungen und Sagenfiguren, doch mit einer latenten inhaltlichen Düsternis. JUSTICE LEAGUE weniger, denn, tja, da wurde so viel dran herumgeschraubt, dass nachher keiner der Macher wohl sein Baby richtig erkannte.

AQUAMAN ist, abgesehen von einer Dialogzeile, die auf die Geschehnisse aus dem Superhelden-Team-Streifen anspielt, komplett eigenständig. James Wan entwirft nämlich von dem ersten Moment an eine fantastische Welt, die sprichwörtlich noch nie ein menschliches Auge erblickt hat: Arthur Curry, der Sohn einer atlantischen Prinzessin und eines Leuchtturmwärters, muss sein Geburtsrecht einfordern, um einen Krieg zwischen der Meer- und der Oberflächenwelt aufzuhalten, bevor er überhaupt beginnt. Dazu muss er mit der Prinzessin Mera auf eine Reise nach einem magischen Artefakt gehen, das seine hochwohlgeborene Herkunft bestätigt …

Exposition, soweit das Auge blicken kann

Zuerst ...

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Verschwörung

VERSCHWÖRUNG
Originaltitel: The Girl In The Spider’s Web – Erscheinungsjahr: 2018 – Regie: Fede Alvarez

Erscheinungstermin: Ab dem 22. November im Kino

Darsteller: Claire Foy, Sylvia Hoeks, Lakeith Stanfield, Stephen Merchant, Sverrir Gudnason, Mikael Persbrandt, Vicky Krieps, Cameron Britton, Volker Bruch, Claes Bang, u. A.

Filmkritik: Ein neuer Teil mit Lisbeth Salander? Jupp! Auch wenn David Finchers exzellente US-Neuauflage nicht den gewünschten Erfolg hatte, wird nun eine Fortsetzung versucht. Dabei beginnt die Irritation gleich zu Beginn: Schließt die Geschichte an den US-Film an, oder an die dreiteilige Buchserie? Letzteres ist der Fall, wobei viele Referenzen an die vorherigen Ereignisse kleingeredet werden.

Lisbeth Salander ist nun ein feministischer Punisher, der all den bösen Männern in den Hintern tritt, die ihren Frauen Schlimmes angetan haben! .. oder auch nicht, denn zwar will der Trailer und die erste Szene regelrechte Rächer-Romantik aufkommen lassen, doch dann beginnt – leider – die Handlung. Denn die böse, bleiche Schwester von Lisbeth ist zurück und hat einen schlimmen Plan! Und was sich nach Samstagvormittagscartoon für Deprimierte anhört, ist es dann auch …

Lisbeth Salanders, Superhelden, (noch) nicht Teil des Arrowverse.

Weltretten mit Cyberspace-Magie

Die Fortsetzung zu Stieg Larssons Geschichte wirkt oftmals wie überzogene Fanfiction, was auch nicht so weit von der Wahrheit entfernt ist. David Lagercrantz‘ Roman benutzte seinerseits schon zahlreiche Versatzstücke aus der MILLENNIUM-Trilogie und Fede Alvarez‘ Variante destilliert das Ganze dann wiederum auf etwa zwei Stunden (auch wenn sich der Film viiiel länger anfühlt).
So sehr wie Lagercrantz-Arbeit wie ein Abklatsch von Larsson wirkt, so sehr bemüht sich Fede Alvarez auch eine David-Fincher-Optik entstehen zu lassen und fällt dabei enorm auf die Nase. Anstatt seinen eigenen Stil einzuarbeiten...

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Operation: Overlord

OPERATION: OVERLORD
Originaltitel: Overlord – Erscheinungsjahr: 2018 – Regie: Julius Avery

Erscheinungstermin: Ab dem 8. November 2018

Darsteller: Wyatt Russell, Iain De Caestecker, Pilou Asbæk, Bokeem Woodbine, Jacob Anderson, John Magaro, Jovan Adepo, Marc Rissmann, Éva Magyar, Ben Tavassoli, u. A.

Filmkritik: Ja, ist denn heute schon mein Geburtstag? Denn OPERATION: OVERLORD ist alles, was ich mir gewünscht habe! Ein Nazi-Zombiefilm, der spannend und gruselig ist, aber auch coole Charaktere und Action bietet. Der nicht zu extreme Gewalt zeigt, sondern weiß, wie man gekonnt intensive Szenen inszeniert, ohne zu viel zu verraten? OPERATION: OVERLORD ist so gut geworden, dass man entweder an dieser Stelle des Reviews sofort aufspringen und ins Kino rennen sollte, oder den weiteren Text nun liest, um sich so richtig auf diesen Genre-Film-Streifen vorfreien zu können, der auf jeden Fall in der Top-5 des Jahres landen wird.

Retro-Spaß ohne aufgesetzte Augenwischerei

Bereits der Beginn schafft es alles richtig zu machen: Von der stilistisch an die 70er Jahre angelehnte Titeleinblendung samt Produktionsfirma-Logo darunter, über die Einführung der Soldaten im Flugzeug alla PREDATOR, bis hin zu den eigentlichen Figuren. Schnell wird klar, dass man es bei OPERATION: OVERLORD mit einem fantastischen Stück Retro-Unterhaltung zu tun hat, das sich aber nicht in dilettantischem Nostalgie-Porn suhlt, sondern den Geist der vergangenen Jahrzehnte perfekt ins Jetzt transportieren kann.
Die die untoten Soldaten ersteht hier der Flair eines lustvollen Genre-Streifens aus den 70er Jahren wieder auf, ohne dabei künstliche Filmfehler oder andere Augenwischerei zu brauchen, damit auch das letzte Helm-Kind im Kino versteht, dass hier frühere Einflüsse zum Tragen kommen.

Muntere Klischee-Figuren zum Liebhaben

Schnell fokussiert sich OPERATION: OVERLORD auf eine kleine Anzahl von Soldaten...

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Venom

VENOM
Originaltitel: Venom – Erscheinungsjahr: 2018 – Regie: Ruben Fleischer

Erscheinungstermin: Jetzt im Kino

Darsteller: Tom Hardy, Michelle Williams, Riz Ahmed, Scott Haze, Reid Scott, Jenny Slate, Melora Walters, Woody Harrelson, u.A.

Filmkritik: VENOM (2018) ist das Paradebeispiel für einen 6/10-Film. Für einen Streifen, der einige gelungene Elemente bietet und eigentlich kompetent gemacht ist, aber leider immer wieder zurückgehalten wird und deshalb gerade über das Mittelmaß (sehr) leicht hinausragt. Aber hey, ihr wollt sicherlich etwas mehr zu dem Teil lesen, also, los geht’s …

Superhelden-Klischees im Schnelldurchlauf

Eddie Brock ist ein Arschloch-Reporter, bringt sich selber in Trubel, wird zum „Loser“, bekommt Alien-Symbiont, beide müssen sich zusammenraufen und am Ende sogar – ganz überraschend – nicht nur die Welt, sondern auch ihr Herz und die holde Weiblichkeit retten. The End.
… ok, heute ist es alles anscheinend etwas flotter. Aber vielleicht liegt das auch an VENOM, der nach einem laaaangen Anfang, der sich einige Zeit lässt, mit der Einführung des titelgebenden Charakters, von einem Plotpoint zum nächsten springt und regelrecht atemlos auf das Finale zusteuert. Man hätte locker die Hälfte der ersten halben Stunde kürzen können, anstatt anscheinend danach großzügig die Schere anzusetzen. Selbst Hauptdarsteller Tom Hardy beklagte bereits für Kinostart öffentlich dieses Vorgehen, das im Schnitt stark spürbar ist.

Ebenso hindert die PG-13-Inszenierung VENOM an etlichen Stellen. Aber damit ist nicht der Gewaltverzicht gemeint, sondern eben die Art der Bebilderung. Anstatt zu in Form eines Schattenspiels zu zeigen, wie jemandem der Kopf abgebissen wird, wird hier so schnell geschnitten, dass man als Zuschauer froh ist über die folgende Erklärung, was da gerade überhaupt passiert ist.
Entweder ist Ruben Fleischer einfach nur zu inkompetent, um sich kreative Möglichkeiten der Gewaltandeutung ...

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Predator Upgrade

PREDATOR: UPGRADE
Originaltitel: The Predator – Erscheinungsjahr: 2018 – Regie: Shane Black

Erscheinungstermin: 13. September 2018

Darsteller: Yvonne Strahovski, Olivia Munn, Jacob Tremblay, Thomas Jane, Boyd Holbrook, Sterling K. Brown, Lochlyn Munro, Niall Matter, Jake Busey, Keegan-Michael Key, u.A.

Filmkritik: Willkommen zu „Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst“-Predator-Edition! Denn eigentlich hört es sich doch super an: Shane Black und Fred Dekker schreiben ein Skript zu einem neuen PREDATOR-Film und Black inszeniert das Ganze auch noch? Mit Thomas Jane und Jake Busey?!? „Fuck yeah, da bin ich sowas von dabei!“ war mein erster Gedanke. Was mir während der Sichtung durch den Kopf ging, hatte auch mit „Fuck“ zu tun, aber statt „Fuck yeah!“ war es leider „What the FUCK?!?“

Sprüche, mehr Sprüche und noch etwas Comedy obendrauf

Ihr dachtet, dass aktuelle Marvel-Filme viel Humor haben und „quippy“ sind? Dann werdet ihr in PREDATOR: UPGRADE wohl euren Meister finden. Denn das Team aus psychisch gestörten, aber irgendwie ganz knuddeligen Soldaten, das hier gegen den Predator antritt, ist nie um einen Spruch verlegen. Die Gruppendynamik, die Gags untereinander, all das ist dann auch der mit Abstand unterhaltsamste Aspekt des Films. Shane Black hat zwar definitiv einen Clown gefrühstückt, kann aber immer noch kernige Kerle-Dialoge schreiben. Und … äh … eigentlich war es das dann schon?!?

Manche Actionszenen waren ganz gut gemacht und angenehm blutig, wobei niemals ansatzweise die Intensität des ersten, zweiten, oder dritten Films dabei herumkam. Dafür war der Streifen einfach zu schnell. Denn die Action geht direkt mit der ersten Sekunde los und der Rest ist eine reine Hatz, von einer unwichtigen Location zur nächsten.

Geschmacksneutrale Helden

Es ist nett, dass quasi alle Leute im Film bereits von den Predatoren wissen, oder ihnen schnell erklärt wird, was da gerade passiert...

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