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Chico & Rita

Chico & Rita
Originaltitel: Chico & Rita – Erscheinungsjahr: 2010- Regie: Tono Errando, Javier Mariscal, Fernando Trueba



Stimmen (O-Ton):
Limara Meneses, Eman Xor Oña, Mario Guerra, Jon Adams, Renny Arozarena, Blanca Rosa Blanco, Jackie de la Nuez, Rigoberto Ferrera u.A.

Filmkritik: „Chico & Rita“ ist eine Liebesgeschichte über zwei kubanische Künstler, die sich 1948 kennen und lieben gelernt haben. Danach schlagen sie unterschiedliche Lebenswege ein, die sich aber immer wieder kreuzen. Durch ihre Augen erleben wir die „kubanische Musikinvasion“ Anfang der 50er in Amerika, den dort herrschenden Rassismus wie auch später den Aufstieg Kommunisten auf Kuba. Aber der Fokus bleibt immer bei den beiden Liebenden und der temperamentvollen Musik ihrer Heimat.

Und, oh mein Gott, was für ein fantastischer Animationsfilm! Der stark an Rotoscoping erinnernde Stil mit hochdetaillierten, wenn auch verwischten Hintergründen braucht nur kurze Zeit, um in eine komplett stimmige, im höchsten Grad atmosphärische Welt zu entführen. Und das Beste dabei? Es handelt sich nicht um einen prüden Ami-Streifen. So dass „Full Frontal Nudity“ genauso kein Problem ist wie vielleicht manch negativere Charakterzeichnungen bei den Charakteren. Insgesamt ist dies alles nichts, was den Streifen weg von einem harmlosen Familienfilm rückt, aber mal wieder ein wunderbar frischer Wind in all dem angestaubten Liebesgeschichten einerlei, welches zumeist aus Übersee angeschwemmt wird.

Insgesamt gibt es über „Chico & Rita“ eigentlich nur wenig zu sagen: Ein wunderbarer Film mit großartiger Optik, tollem Timing, unglaublich viel Herz und Atmosphäre und dazu einem Soundtrack, welcher das Gezeigte perfekt abrundet. Zu Recht wurde dieses Werk für einen Oscar in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ nominiert, aber das ist dann auch der Punkt wo man noch etwas ansprechen muss:

Der Animations-Oscar und der generelle Hollywood-Skandal

Wie kann auch nur ansatzweise so ein Film...

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Anatomy of a Murder – Anatomie eines Mordes

Anatomie eines Mordes
Originaltitel: Anatomy of a Murder – Erscheinungsjahr: 1959 – Regie: Otto Preminger

Darsteller: James Stewart, Lee Remick, Ben Gazzara, Arthur O’Connell, Eve Arden, Kathryn Grant, George C. Scott, Orson Bean, Russ Brown, Murray Hamilton, Brooks West, Ken Lynch

Filmkritik: Leutnant Manion (Ben Gazarra) wird angeklagt wegen Mord aus Rache. Er hat die Vergewaltigung seiner Frau Laura (Lee Remick) mit der Ermordung des Gewalttäters gerächt. Rechtsanwalt Dr. Biegler (James Stewart), der lange Zeit keinen großen Fall mehr hatte und mit einem Bein im Bankrott steht, versucht, den Kopf des Leutnants aus der Schlinge zu ziehen.
Allerdings sprechen alle Beweise gegen seinen Mandanten. Und auch die bildhübsche Laura, die gerne etwas mit der Männerwelt spielt, gerät bald ins Zwielicht, denn ihr Vergewaltiger galt als ehrenwerter Mann. Dr. Biegler sieht alsbald nur einen Ausweg: Er muss die Unzurechnungsfähigkeit seines Mandanten beweisen. Der Anwalt kämpft verzweifelt gegen die eisenharte Wand des Gerichts und der Anklage…

„Gerichtssaal-Filme“ gibt es viele, es gibt sogar bereits ganze TV-Serien die sich um Anwälte und Auseinandersetzung vor dem Gericht drehen. Doch die Klassiker des Genres, entstanden bereits 50, 60 Jahre früher.

“The prosecution would like to separate the motive from the act. Well, that’s like trying to take the core from an apple without breaking the skin.” Paul Biegler

James Stewart spielt einmal mehr den gewitzten Jedermann. Als Anwalt hat er bisher keine großen Erfolge vorzuweisen. Er geht lieber fischen. Doch so langsam geht das Geld aus. Seine Sekretärin hat keinen Lohn bekommen und sein alkoholischer Bekannter bemerkt sogar schon, dass er mal wieder eine Person zum verteidigen braucht. Da kommt ein Mord gerade recht und so nimmt er sich der Verteidigung des Mörders an.

Bereits hier muss man dem Film zugutehalten, dass sich nicht für einen Fall entschieden wurde, bei dem Unschuld bewiesen werden...

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Terra – Battle For Terra

Battle For Terra
Originaltitel: Terra  – Erscheinungsjahr: 2007 – Regie: Aristomenis Tsirbas

Stimmen (O-Ton): Rosanna Arquette, Brian Cox, David Cross, Chris Evans, James Garner, Danny Glover, Evan Rachel Wood, Luke Wilson, Danny Trejo, Mark Hamill u.A.

Filmkritik: Wow! Wow, wow, wow, wow, wow! „Battle For Terra” ist einfach nur eine ziemlich fantastische Familienfilmoffenbarung, die noch dazu zeigt, dass man keine Trilliarde Dollar in einen Film Pumpen muss, sondern einfach mal zur Abwechslung ein gutes Drehbuch und viel Kreativität braucht.

Dafür ist Kreativität beim Umschreiben des Films nicht nötig, denn „eine Mischung aus ‚Star Wars’ und ‚James Camerons Avatar’“ umschreibt das Geschehen perfekt.
Eine Zivilisation von über den Wolken lebenden, friedliebenden Kreaturen wird plötzlich von einer Menschenarmada angegriffen, denn nach Jahrzehnten des Krieges ist der Planet Erde zerstört und die letzten Überlebenden haben kaum mehr Ressourcen und Energie um zu überleben. Ein schneller Schlag soll also die störenden Aliens beseitigen, aber die sind auch gar nicht so friedlich, wie sie sonst immer vorgeben zu sein…

Der Vater der jungen, neugierigen Mala wird von den Menschen für Experimente entführt, also rettet sie einen Soldaten aus einem brennenden Fliegerwrack um durch ihn auf das Mutterschiff der Invasoren zu gelangen, um ihren Vater vielleicht ja doch noch zu retten…

Ein stimmiges Sci-Fi-Meisterwerk

Wow! Was der Regisseur Aristomenis Tsirbas hier innerhalb von knapp 80 Minuten samt Abspann für ein in sich stimmiges Sci-Fi-Wunderwerk abfeiert ist schon ziemlich fantastisch...

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The Godfather: Part II – Der Pate – Teil 2

Der Pate – Teil 2
Originaltitel: The Godfather: Part II – Erscheinungsjahr: 1974 – Regie: Francis Ford Coppola

Darsteller: Al Pacino, Robert Duvall, Diane Keaton, Robert De Niro, John Cazale, Talia Shire, Lee Strasberg, Michael V. Gazzo, G.D. Spradlin, Richard Bright, Gastone Moschin, Tom Rosqui

Filmkritik: 2 Jahre nach dem großen Erfolg von „The Godfather“ kam „Part 2“ in die Kinos. Wir erinnern uns: Am Ende des ersten Teils war Michael Corleone(Al Pacino) zum neuen Paten der Familie emporgestiegen. Mit ihm wehte nun ein anderer Wind durch die kriminellen Geschäfte der Familie. Doch er versprach seiner Frau einst, dass die Corleones in 5 Jahren einem legalen Geschäft nachgehen. Nun, 7 Jahre später, hängt die Familie immer noch tief in der Illegalität und Michael entgeht mit seiner Familie nur knapp einem Mordanschlag auf seinem eigenen Grund und Boden. Dass solch eine schändliche Tat möglich ist, kann nur bedeuten, dass ein Verräter in den eigenen Reihen existiert, ein enger Vertrauter. Von nun an brodelt es in allen Reihen. Michaels Mafia-Familie scheint ebenso zu zerbröckeln wie seine richtige Familie und all die Werte für die Don Vito immer gekämpft hat, scheinen durch Michael Hände hindurchzurieseln, unaufhaltsam dem Kollaps entgegensteuernd. Und als er in Las Vegas und auf Kuba expandieren will, weil ihm die alten Geschäftsideen nichts mehr einbringen, treten noch größere Schwierigkeiten auf…

„The Godfather: Part II“ steht seinem Vorgänger in nichts nach. Eine Neuerung ist zudem, dass sich die Handlung splittet. Parallel folgt man dem Abstieg von Michael und dem Aufstieg von Don Vito(Robert De Niro). Der Film spielt nämlich parallel zur Jahrhundertwende, in der Zeit als der junge Don Vito aus Italien in die USA fliehen musste und sich dort durch Zufälle und Kontakte, zu einem gefürchteten Gangster hocharbeitet.

“I don’t feel I have to wipe everybody out, Tom. Just my enemies.“ Michael Corleone

Die Handlung in der Fil...

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The Godfather – Der Pate

Der Pate
Originaltitel: The Godfather – Erscheinungsjahr: 1972 – Regie: Francis Ford Coppola

Darsteller: Marlon Brando, Al Pacino, James Caan, Richard S. Castellano, Robert Duvall, Sterling Hayden, John Marley, Richard Conte, Al Lettieri, Diane Keaton, Abe Vigoda, Talia Shire

Filmkritik: Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist der Pate der Mafia-Familie Corleone. Doch die Corleones sind im ständigen Konflikt mit den anderen mächtigen Familien. Die Mafia steht vor dem Umbruch, vor dem Wechsel ins Drogengeschäft. Als Don Vito niedergeschossen wird, wird auch sein jüngster Sohn Michael (Al Pacino), der beim Militär war und mit der Familie nicht viel zu tun haben möchte, in die brutalen Machtkämpfe hineingezogen, Er rächt kaltblütig den Mordversuch und muss danach außer Landes. Er flieht nach Sizilien, wo er seine Ursprünge kennenlernt, während sein Bruder Sonny(James Caan) die Familie leitet. Doch auch Sonny wird ermordet und Michael kehrt zurück, härter denn je, während sich sein Vater langsam erholt und die Konkurrenzfamilien zum finalen Schlagabtausch ausholen…

„The Godfather“ steht in der IMDB bereits seit vielen Jahren auf Platz 1 der besten Filme aller Zeiten. Zwar wechselt er sich hin und wieder für eine kurze Periode mit anderen Filmen ab, doch der erste Platz ist spätestens nach ein paar Tagen wieder in seiner Hand. Etwas viel heiße Luft dabei könnte man nun sagen? Naja, vielleicht, aber „The Godfather“ ist zumindest in derart vielen Bereichen überragend, dass er schon sehr nah dran ist am Titel „Bester Film aller Zeiten“.

Die Film-Geschichte um die Mafia-Familie Corleone fasziniert nun seit bereits fast 40 Jahren die Filmfans. Dabei geht es nicht einfach nur um die Erzählung einer Geschichte aus der Welt der Familie, „The Godfather“ wirkt von Beginn an direkt wie ein Epos. Alles beginnt mit einer riesigen Hochzeit...

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JFK – John F. Kennedy – Tatort Dallas

John F. Kennedy – Tatort Dallas
Originaltitel: JFK – Erscheinungsjahr:1991 – Regie: Oliver Stone

Darsteller: Kevin Costner, Kevin Bacon, Tommy Lee Jones, Laurie Metcalf, Gary Oldman, Beata Pozniak, Michael Rooker, Jay O. Sanders, Sissy Spacek, Brian Doyle-Murray, Gary Grubbs, Wayne Knight, Vincent D’Onofrio, Jack Lemmon, Joe Pesci, Walter Matthau, John Candy, Frank Whaley, Donald Sutherland

Filmkritik: Am 22.11.1963 wird John F.Kennedy in Dallas von Lee Harvey Oswald(Gary Oldman) erschossen. So steht es in den Geschichtsbüchern und so soll es die Welt glauben. Doch dieser Film folgt der Geschichte des ehemaligen Staatsanwalts von New Orleans, Jim Garrison (Kevin Costner), der 3 Jahre nach dem Attentat, nach dem Auffinden einer Spur, in dem alten Fall wieder zu ermitteln beginnt. In Gesprächen mit Zeugen und Verdächtigen tragen er und seine Mitarbeiter(u.a. Michael Rooker) Material zusammen, das immer bedrohlicher für die Regierung wird. Stück für Stück setzen die Männer ein Puzzle zusammen, das auf eine Verschwörung und ein Mordkomplott rund um den Vietnamkrieg hindeutet, mit Oswald als Opferlamm. Schließlich glaubt Garrison genug Material zu haben und erhebt Anklage…

„JFK“ gilt gemeinhin als bester Film des kontroversen Filmemachers Oliver Stone. Selbst Stone hält den Film für seinen besten und bezeichnete ihn sogar einmal als seinen „The Godfather“. Ganz so weit sollte man nun vielleicht nicht gehen, aber „JFK“ ist zweifelsohne ein verdammt spannendes Zeitdokument.

Die epische Laufzeit von fast 3,5 Stunden vergeht die meiste Zeit wie im Fluge. Dabei schlängelt sich der Film erstaunlich geschickt zwischen den Handlungselementen der Rahmenhandlung hindurch und landet immer wieder bei den Kernpunkten der Ermittlung um das Attentat. Wenn in diesen Momenten Zeitzeugen und Tatverdächtige Auspacken was sie wissen und sich das Puzzle so immer weiter zusammensetzt, hält man als Zuschauer nicht nur einmal den Atem an...

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The Empire Strikes Back – Das Imperium schlägt zurück

Das Imperium schlägt zurück
Originaltitel: The Empire Strikes Back- Erscheinungsjahr:1980 – Regie: Irvin Kershner

Darsteller: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, Billy Dee Williams, Anthony Daniels, David Prowse, Peter Mayhew, Kenny Baker, Alec Guinness, Jeremy Bulloch, John Hollis, Jack Purvis

Filmkritik: Nachdem im ersten „Star Wars“ der Todesstern zerstört wurde, geht der Kampf zwischen den Rebellen und dem noch immer herrschenden Imperium weiter. Die Rebellen haben sich auf den Eisplaneten Hoth zurückgezogen und verstecken sich auf dem unbewohnten Planeten vor dem Imperium. Doch Vader(David Prowse/James Earl Jones) spürt die Rebellen auf und zerstört nach hartem Kampf die dortige Basis. Daraufhin teilen sich unsere Freunde auf: Luke(Mark Hamill) fliegt mit R2-D2 auf den Sumpfplaneten Dagobah, wo er von dem alten Jedi-Meister Yoda(Frank Oz) eine Ausbildung zum Jedi Ritter erfährt, während Leia(Carrie Fisher), Han Solo(Harrison Ford) und die anderen sich zur Minenkolonie Bespin durchschlagen, wo sie von einem alten Freund von Han erwartet werden, Lando Calrissian(Billy Dee Williams). Doch sie geraten vom Regen in die Traufe geradewegs in eine Falle des Imperiums. Luke muss ihnen zu Hilfe eilen doch Vader erwartet ihn bereits…

Auf Teil 1 folgt auch Teil 2 der alten „Star Wars“ Trilogie. Der Mittelteil der Trilogie gefällt mir auch heute noch ein klein bisschen besser als der erste. Vor allem, dass hier für die Rebellen wirklich alles schief geht was schief gehen kann, ist irgendwie genial. Hoth wird überrannt, der Millenium Falcon ist eine fliegende Bruchbude, Luke erfriert beinahe auf Hoth, verliert im Finale seine Hand, das Imperium scheint übermächtig und die Rebellen werden verraten und Han wird sogar an Jabba the Hut verkauft. In „The Empire Strikes Back“ scheint sich einfach die gesamte Galaxie gegen unsere Helden verschworen zu haben und gerade das macht den Film irgendwie so klasse...

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El Topo

El Topo
Originaltitel: El Topo – Erscheinungsjahr: 1970 – Regie: Alejandro Jodorowsky

Darsteller: Alejandro Jodorowsky, Brontis Jodorowsky, Jose Legarreta, Alfonso Arau, José Luis Fernández, Alf Junco, Gerardo Cepeda, René Barrera, René Alis, Federico Gonzáles, Vincente Lara, Pablo Leder u.A.

Filmkritik: Die Frage ist ja immer, wie man einem Film begegnet. Mit offenen Augen ohne Erwartung, um sich einfach verzaubern zu lassen, eher ironisch und abgeklärt oder mit analytischem Blick um mögliche Subtexte genau zu erkennen, oder oder oder. Weder ist es immer gegeben, dass ein Film gleich für all die möglichen, verschiedenen Sichtweisen zugänglich ist, noch das diese dann überhaupt sinnvoll wären. „El Topo“ ist da anders. Jodorowskys Spaghetti-Western funktioniert auf tausend und eine Art. Interpretation gefällig?

Die Geschichte handelt von einem schwarzgekleideten Bad-Ass von Kopfgeldjäger, der Jango-Fett-gleich mit seinem Sohn durchs Land zieht, Bösewichte erledigt und dann seinen Sohn bei Priestern ablädt, um mit einer Frau und einer anderen Kopfgeldjägerin zusammen durch die Lande zu streifen und vier Meister zu erledigen, die Fähigkeiten jenseits des menschenmöglichen Besitzen. So weit, so anime-esk aufgeladen. Angefüllt ist die erste Hälfte mit bizarren Charakteren, bunten Stereotypen und Bildern, die so aufgeladen sind mit religiösem Subtext, dass dieser fast aus dem Bildschirm zu quellen scheint. Es wird nur dann geredet, wenn es wirklich nötig ist, aber die eigentliche Handlung ist klar strukturiert und auch ohne auf der Metaebene jeden Subtext mitzukriegen weiß man immer, wer was warum gerade macht.

Die Zweite hälfte beschäftigt sich dann mit der Läuterung des Revolverhelden, der verraten wurde und erkennen musste, dass seine Ziele, nachdem sie einmal erreicht wurden, keinen weiteren Sinn mehr haben...

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Memento

Memento

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Christopher Nolan

Darsteller: Guy Pearce
Carrie-Anne Moss
Joe Pantoliano
Mark Boone Junior
Stephen Tobolowsky
Jorja Fox
Harriet Sansom Harris

Inhalt@OFDB

Der letzte Nolan-Film zu dem mir noch ein Review fehlte war "Memento". Den Film hatte ich natürlich bereits vor etlichen Jahren gesehen und für absolut herausragend befunden. Im allgemeinen gilt der Film unter den Fans auch als dessen bester Film, auch wenn viele andere sicher "The Dark Knight" als den besten Film Nolans bezeichnen. Die Geschichte sollte wohl jedem klar sein: Der an Kurzzeitgedächtnisverlust leidende Leonard (Guy Pearce) ist auf der Suche nach dem Mörder seiner Frau. Doch er kann sich neue Informationen nur wenige Minuten merken, muss sich alles aufschreiben und wichtige Informationen gar als Tattoo in seine Haut spritzen. Doch wie soll man sich Rächen, wenn man Minuten danach nichts mehr von einer erfolgreichen Rache weiß? Wie soll man trauern und den Schmerz des Todes seiner Frau überwinden, wenn man kurz danach nicht mehr weiß, das man den Schmerz dabei war zu überwinden. Alle paar Minuten fängt er mit seinem Gedächtnis wieder beim Tod seiner Frau an, bastelt sich aus Observation, Fotos, Zetteln und Tattoos die momentane Situation zusammen und liegt doch oft daneben. Der Zustand von Leonard ist wahrlich aussichtslos.
Um diese aussichtslose Situation dem Zuschauer im Ansatz zu vermitteln, entschloss sich Regisseur und Screenplay-Autor Christopher Nolan den Film nicht chronologisch sondern rückwärts ablaufen zu lassen. "Memento" beginnt also mit der eigentlich finalen Szene des Films und arbeitet sich Kapitel für Kapitel an den Anfang der Geschichte. Somit kann man als Zuschauer meist nur erraten welche Szene als nächstes kommt und ist in der Szene selbst zunächst völlig ahnungslos, eben genau wie Leonard...

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Once Upon a Time in America – Es war einmal in Amerika

Once Upon a Time in America – Es war einmal in Amerika

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Sergio Leone

Darsteller: Robert De Niro
James Woods
Elizabeth McGovern
Treat Williams
Tuesday Weld
Burt Young
Joe Pesci
Danny Aiello
William Forsythe

Inhalt@OFDB

Nachdem ich mich vor ein paar Tagen schon an "Goodfellas" heran gewagt hatte(140 Minuten) und am Mittwoch "Avatar" gesehen hatte(166 Minuten), war ich genau in der richtigen Stimmung für einen weiteren langen Film. Ich entschied mich daher für "Once Upon a Time in America". Wenn ich schon mal Lust habe auf einen langen Film, dann auch direkt Leones 220 Minuten-Epos und gleichzeitig auch der letzte Film seiner Amerika-Trilogie, den ich noch nicht gesehen hatte. Im weiteren können einige Spoiler möglich sein.
Ich muss sagen, ich hätte ganz ehrlich niemals gedacht, dass der Film soviel Spaß machen würde. Ich dachte bislang, dass ein Film der sich 220 Minuten nur um eine Handlung kümmert gar nicht so unterhaltsam sein kann und den Zuschauer doch nach spätestens 3 Stunden nerven würde, aber ich habe mich schwer getäuscht. Das Drehbuch von "Once Upon a Time in America" ist so dermaßen vielseitig, originell und facettenreich, die Charaktere sind so gut ausgearbeitet und die Inszenierung ist so wunderschön, dass man am Ende sogar denkt der Film ist für die Komplexität seiner Story dann doch sogar noch zu kurz. Die vollen 4 Stunden hätten es meinetwegen auch noch sein können, denn gerade am Ende wirkt einiges doch ein wenig gerafft. Irgendwie fällt das Ende insgesamt etwas aus dem Rahmen. Den Selbstmord von Max in einem Müllwagen fand ich zunächst komplett surreal und irgendwie völlig fehl am Platz. Aber das der Film dann wieder in der Opium-Höhle endet in der er begonnen hat, erlaubt gar die Theorie der gesamte Film(zumindest die Zukunfts-Szenen) waren ein Drogen-Traum von Noodles, wo dann auch der Müllwagen irgendwie reinpassen würde. Abgefahren aber möglich...

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Inglourious Basterds

Inglourious Basterds
Originaltitel: Inglourious Basterds Erscheinungsjahr:2009 – Regie: Quentin Tarantino

Darsteller: Brad Pitt, Mélanie Laurent, Eli Roth, Christoph Waltz, Michael Fassbender, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard, Jacky Ido

Filmkritik: Da ich völlig überraschend wieder eine Einladung zu einer Pressevorführung bekommen habe(wie damals bei „Drag me to Hell“) hatte ich heute die Chance „Inglourious Basterds“ zu sehen, den neuen Film von meinem Lieblingsregisseur Quentin Tarantino. Er versuchte sich mit dem Film am Genre des Exploitation-Kriegsfilms der 70er, ganz nach seinem Vorbild „Inglorious Bastards“ von Enzo G. Castellari. Da Quentin für seine besonderen Drehbücher und seine besondere Art einen Film zu machen ja bekannt ist, war ein Kriegsfilm aus seiner Feder einmal eine ganz neue Erfahrung und ich war mörderisch gespannt drauf.

Im ersten Jahr der deutschen Besatzung Frankreichs. Shosanna Dreyfuss(Melanie Laurent) muss mit ansehen wie Nazi Oberst Hans Landa(Christoph Waltz) ihre gesamte Familie ermordet. Shoshanna gelingt es nur knapp zu entkommen. Sie flieht nach Paris und legt sich dort eine neue Identität als Besitzerin eines Kinos zu. Anderswo in Europa stellt Leutnant Aldo Raine(Brad Pitt) eine Gruppe bestehend aus jüdisch-amerikanischen Soldaten(u.a. Eli Roth, Gedeon Burkhard, Till Schweiger, Michael Fassbender) zusammen, die flinke schockierende Vergeltungsschläge begehen soll. Schnell macht ein Name für die Truppe die Runde: The Basterds. Jeder aus der Gruppe schuldet Raine 100 Nazi-Skalpe.
Die Basterds stellen Kontakt zur deutschen Schauspielerin und Geheimagentin Bridget von Hammersmark(Diani Kruger) um einen finalen Schlag gegen das Nazi-Regime zu planen und den Führer(Martin Wuttkes) sowie seine Untergebenen zu töten...

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Million Dollar Baby

Million Dollar Baby

Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Clint Eastwood
Hilary Swank
Morgan Freeman
Jay Baruchel
Mike Colter
Lucia Rijker
Brian F. O’Byrne

Inhalt@OFDB

"Million Dollar Baby" stand auch seit Anfang des Jahres verpackt bei mir im Regal. Jetzt hatte ich endlich die Muße mir den Film anzusehen und ich kann nur sagen:"Wow!"
Einfach ein durchweg sehr überzeugender Film, der den Zuschauer im letzten Viertel bei den Eiern packt und wirklich mit runterzieht. Schon lange nicht mehr so mitgefühlt bei einem Film.
Eastwood und Swank geben eine geniale Performance. Eastwood in seiner Paraderolle als knurriger Ersatzpapa ist einfach wiedermal eine Wucht. Freeman als Nebenrolle und Erzähler ist ebenfalls ziemlich gut. Wer 120 Minuten mitgerissen werden will und am Ende mit offenem Mund vor dem Abspann sitzen möchte, ist mit diesem Meisterwerk sehr gut beraten. Genialer Film.

10/10

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12 Angry Men – Die 12 Geschworenen

12 Angry Men – Die 12 Geschworenen

Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Sidney Lumet

Darsteller: Henry Fonda
Lee J. Cobb
Ed Begley
E.G. Marshall
Jack Warden
Martin Balsam
John Fiedler

Inhalt@OFDB

Unglaublich das ich diesen Klassiker bisher noch nie gesehen habe. Das konnte nicht länger so bleiben.
Was soll ich groß sagen, natürlich bin ich schwer begeistert. Tolle Story, super spannend, geniale Charaktere, interessantes Setting und ein super Ende mit viel Stoff zum nachdenken. Henry Fonda ist so großartig und der Rolle des "anders Denkenden". Genial. Muss ich dringend noch meiner Sammlung einverleiben.

10/10

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Zombie – Dawn of the Dead

Zombie – Dawn of the Dead
Originaltitel: Dawn of the Dead Erscheinungsjahr:1978 – Regie: George A. Romero



Darsteller:
David Emge, Ken Foree, Scott H. Reiniger, Gaylen Ross, David Crawford. Tom Savini

Filminhalt: Da ich jetzt zu den Feiertagen irgendwie in Zombie Stimmung war, habe ich beschlossen mir nochmal einige Werke des Großmeisters Romero anzusehen. Den Anfang mache vor zwei Tagen „Day of the Dead“, der dritte Teil der Reihe. Gestern war dann Teil zwei an der Reihe. Mit „Dawn of the Dead“ hat Romero ein echtes Zombie-Meisterstück hingelegt welches bis heute das Genre Maßgeblich beeinflusst hat. Das Genre läuft ja auch jetzt noch mit veränderten Regeln (Zombies können u.a. rennen) recht gut an den Kassen.

In „Dawn of the Dead“ geht es um ein Amerika das von Untoten angegriffen und scheinbar machtlos überrannt wird. In allen Landesteilen wird berichtet wie die Städte fallen und die Untoten sich über alles hermachen was noch atmet und warm ist. Die Story zeigt vier Charaktere in diesem anbahnenden Chaos. Zwei von ihnen, der Reporter Stephen Andrews (David Emge) und die TV-Angestellte Francine (Gaylen Ross), sind ein Paar und arbeiten bei einer der Fernsehstationen die noch auf Sendung sind und versuchen den Menschen zu helfen. Aber auch die beiden haben die Nase voll. Die Station geht um Mitternacht vom Netz und die beiden wollen in einem Verkehrshubschrauber einen netteren Platz zum Leben suchen. Einen Ort wo noch keine Zombie Horden hausen oder zumindest einen Ort wo die sie sicherer sind. Unterstützung bekommen sie von zwei Mitgliedern eines SWAT Teams. Roger (Scott H. Reiniger), ein bekannter der beiden Reporter und sein SWAT Kollege Peter (Ken Foree). Gemeinsam machen Sie sich also abends auf den Weg. Nach einem Zwischenstopp an einer Tankstelle auf dem Land finden Sie schließlich eine riesige Shoppingmall. Sie landen auf dem Dach der Mall, da der Parkplatz voll ist mit Untoten...

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Bei Anruf Mord – Dial M for Murder

Bei Anruf Mord – Dial M for Murder

Erscheinungsjahr: 1954
Regie: Alfred Hitchcock

Darsteller: Ray Milland
Grace Kelly
Robert Cummings
John Williams
Anthony Dawson
Leo Britt

Inhalt@OFDB

Wieder einmal konnte mich Hitchcock vollkommen fesseln. Die Spannung ist fast von Anfang an konstant hoch, stellenweise vollkommen am Siedepunkt. Geniale Schauspieler, eine toll erzählte Geschichte und die tolle Kameraarbeit tun ihr übriges. Ich wunder mich jedes mal wie Hitch das hin bekommt. Ich gehe meist schon mit recht hohen Erwartungen an seine Filme ran, aber auch immer wieder darauf gefasst einmal einen nicht so guten zu erwischen. Meist aber passiert genau das Gegenteil und der Film lässt mich staunend und in Erfurcht erstarrt zurück. So auch dieses Mal. Ein Meisterwerk. Wer den nicht kennt, unbedingt ansehen. Soviel Spannung hatte ich zuletzt in keinem Film erlebt.

10/10


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