ReZort

the-rezort

ReZort
Originaltitel: ReZort – Erscheinungsjahr: 2016 – Regie: Steve Barker

Erscheinungstermin: 16.9.2016 auf DVD und Blu-ray

Darsteller: Dougray Scott, Jessica de Gow, Martin Mccann, Jassa Ahluwalia, Caire Goose, u.A.

Filmkritik: Es gibt manche Filme, die haben mal wieder ein paar frische Ideen, die aber im Endeffekt leider sehr wenig aus diesen machen. Vorhang auf für das „ReZort“, Ladies und Gentlemen!

Einzig im „ReZort“ können – zehn Jahre nach der Untoten-Apokalypse – Menschen noch auf die Jagd nach den Untoten gehen. Ob sie das Ganze nun machen wollen, um alte Traumata aufzuarbeiten, oder um sich einfach selber zu beweisen, das ist komplett gleich. Sowohl den Organisatoren, als auch den eigentlichen Machern des Streifens. Denn eine so junge wie blasse Frau möchte ihre rudimentär gezeigten Daddy-Problem aus dem Weg räumen und fährt deshalb mit ihrem Freund zum „ReZort“.
Dort angekommen wird noch schnell ein Mini-Subplot rund um Flüchtlinge in die Handlung geworfen, der wahrscheinlich insgesamt im Gesamtgeschehen des Werkes gerade einmal fünf Minuten in Anspruch nimmt und genauso abläuft, wie man sich als Zuschauer das denkt. Sogar die Beschreibung auf der Rückseite des DVD-Covers orakelt davon, dass „das wahre Monster kein bissiger Untoter“ ist.

„Meine Damen und Herren, die Untoten hatten ihren Spaß. Nun sind wir dran! Denn wir im ReZort glauben, dass jede Apokalypse eine Aftershow-Party verdient!“

vlcsnap-3681-08-09-11h00m11s614

Was die generellen Produktionsqualitäten angeht, ist „ReZort“ angenehm hochwertig für die aktuelle Welle an DTV-Zombiefilmen. Angefangen von den malerischen Landschaftsaufnahmen, bis hin zum ordentlich bis sogar manches Mal beeindruckenden Produktionsdesign kann sich hier die Optik absolut sehen lassen. Sogar der Soundtrack hat manch inspirierten Moment zu bieten. Allein als hochwertiger Zombiestreifen mit netten Ideen ist „ReZort“ eigentlich das einmalige Ansehen zumindest wert, aber bei jedem der kurz angerissenen, oder – noch schlimmer – extrem platt verarbeiteten sozialkritischen Element wird einem jedes Mal wieder schmerzlich bewusst, was ein besserer Regisseur aus dem Streifen hätte machen können.

vlcsnap-3168-05-01-11h40m53s198

Die Darsteller sind allesamt in Ordnung. Es ist interessant Dougray Scott zu sehen, der in der zweiten Hälfte vom Nebencharakter zur Hauptfigur aufsteigt, aber leider – wie eigentlich alle anderen – nicht sonderlich viel zu tun hat. Die Inklusion von zwei „Yo, Bro!“-Charaktere, welche die „junge Generation“ darstellen sollen, sind besonders im ersten Drittel regelrecht schmerzhaft anzuschauen. Einer der beiden Deppen muss erst gefressen werden, damit sein Kollege endlich einmal die Klappe hält und nicht mehr IN JEDER SZENE RUMSCHREIT! WOOHOO, YO BRO!

vlcsnap-9564-10-19-00h30m17s971

Regisseur Steve Barker hat bereits die suboptimalen Arbeiten OUTPOST und OUTPOST: BLACK SUN auf die Menschheit losgelassen und damit gezeigt, dass man selbst einen Bunker voller unsterblicher Nazi-Zombies dann doch etwas öde inszenieren kann. Bei „ReZort“ ist es leider das Gleiche und die extrem kurze Laufzeit von gerade einmal 88 Minuten mit Abspann nimmt sie nie eine Pause, um einmal näher auf ihre eigenen Ideen einzugehen. Das ist echt schade, denn mit etwas mehr inhaltlicher Sorgfalt und Kreativität hätte „ReZort“ zu einem kleinen Hit werden können.
So ist leider am Ende einfach nur ein sehr gut aussehender Streifen dabei herausgekommen, der immer wieder in einem Zombie-Fan die Frage aufkommen lässt: „Was hätte George A. Romero nicht aus dieser Idee und diesem Budget alles herausholen können?“ Die Antwort wäre auf jeden Fall: „Etwas Besseres!“

vlcsnap-4419-05-06-02h54m37s017

Fazit: Für Fans von Untoten-Streifen eine nette Abwechslung, die besonders durch ihre wertige Optik punkten kann, dann aber leider zu schnell seine eigentlich interessanten Themen abarbeitet und auch aus den gegebenen Ansätzen bei seinen Figuren nichts macht. Im Endeffekt also ein schöner Schein, es fehlt aber durch die Bank das, was einige Zombies so gerne haben: „Brains!“

Filmbewertung: 5/10