Father’s Day

Father’s Day
Originaltitel: Father’s Day – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Adam Brooks, Jeremy Gillespie, Matthew Kennedy, Conor Sweeney



Darsteller:
Adam Brooks, Mackenzie Murdock, Kevin Anderson, Sonny Ayson, Talya C.K., Wilmar Chopyk, Reg Clyaton, Kaiden Dupuis, Andrea Felldin, Andrea Felldin, Jeremy Gillespie, Amy Groening u.A.

Filmkritik: Gedreht und geschauspielert (zum größten Teil) von einer Gruppe die sich den Namen „Astron-6“ gegeben hat, ist „Father’s Day“ genau das, was man sich als Double-Feature mit „Hobo With A Shotgun“ an einem richtigen Männerabend geben will. Noch abgedrehter und in etwa so, als wäre der gesamte Streifen eine einzige Sequenz im Hauptquartier der merkwürdigen Auftragskiller von „Hobo“ nimmt sich „Father’s Day“ zu keiner Sekunde ernst und präsentiert ein grandioses Troma-Werk par excellence.

Wer überhaupt auf Trash steht, sollte JETZT aufhören zu lesen und sich sofort diesen Streifen besorgen (der wohl erst 2013 in Deutschland erscheint). Es ist ein ausgemachter Wahnsinn, was die Macher hier für ein Feuerwerk von krank-originellem Chaos abfeiern. Die Handlung? Es geht um einen Vater vergewaltigenden und mordenden (wenn auch nicht immer in dieser Reihenfolge) Psychopathen, der bereits einmal angeblich von dem Hauptprotagonisten „Ahab“ aufgehalten wurde, nun aber scheinbar zurück ist.
Mit einem Stricher und einem jungen Pater zusammen macht Ahab sich nun auf den „Fuckman“, so der Spitzname des Killers, ein für alle Mal dingfest zu machen. Und wenn er ihn dafür bis in die Hölle selbst vorfolgen muss…. (Spoiler-Alarm!)

…mehr sollte aber nun wirklich nicht verraten werden, denn, oh mein Gott, wo soll man bei diesem Streifen überhaupt anfangen? Bei dem großartigen Retro-Soundtrack? Der so-bunt-und-toll-wie-bei-Hobo-ausgeleuchteten-Optik? Den gut aufgelegten Amateur-Darstellern, die ihre Sache richtig gut machen? Bei den derben, aber immer kurz und knackig präsentieren Splatter-Exzessen?

Dieser Wahnsinn hat Methode

Oder sollte man vor allem die liebevolle Präsentation erwähnen, mit der hier der gesamte Streifen gesegnet wurde? Angefangen bei Retro-Einspielern zu Beginn, welche an die klassische VHS-Videotheken-Zeit erinnern, über die „Werbeunterbrechung“ mit Fake-Trailer zur Mitte des Films oder auch den liebevoll gestalteten Abspann?

Und bevor sich jetzt manch ein Leser nach einem Kritikpunkt sehnt: Könnt ihr vergessen! Dieser Streifen ist einfach rundum gelungen so wie er ist! Natürlich muss man auf Irrsinn der Marke Troma stehen und „Hobo With A Shotgun“ gut zu finden wäre auch schon ein Indiz dafür, dass man diesem Werk hier etwas abgewinnen kann(, denn der wesentlich zahmere „Machete“ ist eben genau das: weeesentlich zahmer und viiiel mainstreamiger). Ansehen also auf eigene Gefahr! Manch einer kann ja mit Troma nicht so viel anfangen, wobei „Father’s Day“ durchaus auch ohne das Einsortieren in die tromatische Schublade durchaus eine Chance zugesprochen bekommen sollte, ist es doch durchaus und wortwörtlich ein „Troma-Film einer neuen Generation“!

Wer auf destilierten Irrsinn der höchsten Umdrehungszahl, eine Filmatmosphäre der Marke „derb, aber charmant“ bevorzugt und gerne mal wieder so einen richtig schön dreckigen, chaotischen, aber trotz allem gut konstruierten Trash-Streifen sehen will, der das Beste aus seinen bewusst eingesetzten Stilmitteln holt, ja, dann führt kein Weg am „Fuckman“ vorbei. Auf das die Zuschauer nachher auch im Chor „Fuckmanus Demonus“ zelebrierend vor sich hin sprechen. DAS HIER ist ein Grindhouse-Revival wie es sein sollte: Ehrlich, kreativ und sämtliche Geschmacksgrenzen ignorierend mit dem Herz am rechten Fleck. Mehr davon!

Filmbewertung: 9/10