The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring – Der Herr der Ringe: Die Gefährten

Der Herr der Ringe: Die Gefährten
Originaltitel: The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring – Erscheinungsjahr: 2001 – Regie: Peter Jackson



Darsteller:
Elijah Wood, Ian McKellen, Christopher Lee, Sean Astin, Viggo Mortensen, Sean Bean, Cate Blanchett, Orlando Bloom, Hugo Weaving, Dominic Monaghan, Viggo Mortensen, Michael Elsworth, Liv Tyler, Ian Holm, Andy Serkis

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Nachdem „The Lord oft he Rings“ nun auch endlich in den Langfassungen auf dem blauen Medium von Sony erschienen sind, wird es endlich mal Zeit sich die Filme anzusehen, im Falle des Reviewers hier sogar zum ersten Mal…
Viel wurde über die Jahre über die 3 Filme gesprochen. Doch wenn man kein Fantasy-Fan ist, ließen einen die Filme relativ kalt. Wurde man nicht vom Setting abgeschreckt, dann spätestens von der Laufzeit. Denn für alle 3 Filme zusammen kann man schon einmal einen halben Tag einplanen. Und wer hat den denn schon zu opfern, besonders für eine Filmreihe auf die man sich nicht wirklich freut? Aber wie sagt man so schön: Urlaubszeit = Filmzeit. Also, auf nach Mittelerde.

Doch was kann man nun über diese Filmreihe schreiben, was nicht sowieso schon irgendwer einmal gesagt hat? Zumindest kann der Blick gewährt werden, aus Sicht eines Skeptikers bzw. aus der Sicht einer Person, der sich selbst nicht als Fan sieht. Ein Filmbegeistertet der dem ein oder anderen Genre aber seit jeher kritisch gegenübersteht.

Regisseur Peter Jackson gelingt es zu Beginn bereits wunderbar stimmungsvoll den Zuschauer in diese doch irgendwie einzigartige Fantasy-Welt zu entführen. Nach dem knapp 7 Minuten langen Prolog samt Off-Sprecher lernt man die Welt der Hobbits kennen. Was hier auf die Beine gestellt wurde ist schlicht fantastisch. Eine wundervolle Welt, von Halblingen bewohnt, die gerne Bier trinken und Gras rauchen. Kaum etwas kann hier wen erschüttern. Alles wirkt wie aus einem Bilderbuch, eine perfekte Welt ohne Probleme.
Doch es kommt dann wie es kommen muss. Der „eine Ring“ wird aufgestöbert und prompt hängen den Hobbits die 9 Ringwächter am Hintern.

Die nun folgenden dreieinhalb Stunden sind nicht immer frei von Längen. Jackson lässt sich Zeit, viel Zeit. Dabei gar nicht mal so oft für die wirklich interessanten Faktoren. Über die Party, also das Gefolge das den Ring nach Mordor bringen soll, wo er zerstört wird, erfährt man sogar recht wenig. Stattdessen wird vor allem versucht, in ausufernden Dialogen die Welt zu erklären und den weiteren, gar allzu steinigen Pfad. Was wäre wenn, was ist dies, was ist jenes. Es werden Fakten durchgekaut, die in Buchform vielleicht interessant waren, in Filmformat aber jegliches Tempo aus der Erzählung nehmen. Und dies nicht nur einmal.

Hier wird „The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring” stellenweise nicht nur ausufernd dramatisch oder dafür zu diesem Zeitpunkt überhaupt ein Fundament für zu haben sondern vor allem schlägt auch mal die Langeweile zu.

Dabei zeigt Jackson meist bereits einige Szenen später, wie gekonnt er Spannung erzeugt und seine Action und Abenteuerszenen inszeniert. Denn immer wenn die Party unterwegs ist, da ist man voll dabei. Ein Schneebedeckter Berg wird bezwungen, gigantische Zwergenhöhlen werden durchkämmt und gegen riesige Höhlentrolle muss gekämpft werden. Und dann sind da ja noch die Orks, und die Ringwächter und und und. Man sieht, „The Lord of the Rings“ ist vollgepackt mit bösem Gesocks. Und trotzdem kommt die Truppe oft doch etwas zu einfach davon. Besonders die ach so gefürchteten Ringwächter sind auf einmal spurlos verschwunden, dabei könnten die, so sagt man, den „einen Ring“ überall aufspüren.

Doch Jackson bekommt auch die größten Skeptiker immer wieder ins Boot, auch wenn man zuvor bereits lange neben dem Boot trieb. Mit seiner spannenden Abenteuereise fesselt er an den Bildschirm. Man fieber mit der Party mit, mit all den verschiedenen Rassen. Elfen, Zwerge, Hobbits und wie sie noch alle heißen. Zauberer mit weißem Bart? Wieso nicht!

„The Lord of the Rings“ ist eine Filmreihe für Fans. Genre-Fans die Fantasy lieben, Buch-Fans die ihre Lieblingsbücher endlich im Kino sehen wollen. Doch irgendwie hat es dieser Film bzw. diese Filmreihe auch geschafft, die breite Masse für sich zu begeistern. Diese Stärken spielt der Film in Schüben aus. Ein Lööfel für die Fans, ein Löffel für den Rest. Immer wieder geht es so weiter.
Es sind wohl vor allem die Schauwerte und die rundum glaubwürdige Inszenierung, durch greifbare Sets und sympathische oder einfach wunderbar gespielte Figuren, die die Masse hier zu packen vermag und nicht etwa die vielen Zutaten, die den Film zwar zu einer guten Buchverfilmung machen aber nicht zu einem perfekten Film. Es gibt dann doch einfach zu viel Leerlauf, zu viel Stillstehende Story und zu viele, größtenteils sinnleere Dialoge.

„The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring” ist ein gutes Stück davon entfernt ein wirklich herausragender Film zu sein. Normalerweise sind die Einführungsfilme einer Trilogie die besten. Man denke nur mal an „Star Wars“. Doch hier ist das zugrundeliegende Konzept derart fest und verwachsen, dass man leicht mal über die bereits gesteckten Ziele stolpern kann. Man will so viel wie möglich in den Film bekommen um es allen recht zu machen, doch wenig ist klar mehr, wenn es darum geht wen und was man für das große Ganze im Endeffekt braucht.

Trotzdem oder eben gerade deswegen bietet der Film eine super Vorbereitung auf das was da noch zu kommen vermag. Und dies scheint reichhaltig zu sein. Bei all den Figuren die es jetzt schon gibt und die da bestimmt noch kommen mögen. Das Ende der Geschichte ist zwar abzusehen, denn das gute Gewinnt ja bekanntlich immer, aber die Spannung ist trotzdem nicht versiegt. Man darf gespannt sein (zumindest als Erstseher) wie es weitergeht.

Filmbewertung: 7/10