Fast & Furious 6

Fast & Furious 6
Originaltitel: Fast & Furious 6 – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Justin Lin

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Darsteller: Vin Diesel, Paul Walker, Jason Statham, Dwayne Johnson, Michelle Rodriguez, Gina Carano, Jordana Brewster, Luke Evans, Elsa Pataky, Gal Gadot, Sung Kang, Tyrese Gibson u.A.

Filmkritik: Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Teil 6? Wow. Wie die Zeit vergeht. Das Interessanteste dabei: Der Film ist sogar richtig gut.

Die Handlung kreist um die alten Bekannten aus den Vorgängern, Diesel, Walker, The Rock und Co., welche sich nun zusammenschließen, weil die vermeintlich in Teil 4 getötete Michelle Rodriguez mit irgend einer bösen Auto-Gang zusammen arbeitet. Das geht natürlich nicht, die Gute muss „gerettet“ werden und auf dem Weg wird auf rasante Art und Weise viel Blechschaden produziert. Als Story ist das Alles ein willkommener Aufhänger, um eben jenen beliebten Krawall in Kombination mit den lieb gewonnenen Charakteren abzufeiern.

Regisseur Justin Lin ist dies anscheinend auch extrem bewusst, weswegen der Streifen angenehm ironisch mit seinem eigenen Inhalt umgeht. Scherze der Marke „Ach, müssen wir schon wieder so ein verrücktes Ding durchziehen?“ geben sich die Klinke in die Hand mit drolligen Observierungen, wie etwa wenn Tyrese Gibsons Figur meint, dass die Bösen ziemlich genau die schurkischen Spiegelbilder der Protagonisten darstellen. „Das bist du, der da ist dessen Pendant und dieser gut aussehende Knabe ist wohl mein böser Mini-Me!“ Oder so in etwa.

Realität auf der Überhohlspur

Der aktuelle Teil ist dabei ebenfalls was die Action angeht noch eine gute Spur überzogener als sein Vorgänger. Ein Showdown, bei dem ein Flugzeug etwa über geschätzt 25 Meilen Rollfeld fährt, bevor es abheben kann; dann abgefahrene, teils an Endzeitstreifen wie „Mad Max 2“ erinnernde Vehikel auf Seiten der bösen Crew und zum Abschluss ein Moment, wo ein Charakter aus einem Auto springt, einen anderen im Flug schnappt und dann krachend auf der Frontscheibe eines Wagen landet. Die Reaktion darauf? „Woher wusstest du, dass da ein Wagen sein würde, der unseren Sturz bremst?“ Ja, klar, denn so eine Windschutzscheibe fängt eben wunderbar so eine Aktion ab, damit man danach ohne gebrochene Knochen weitermachen kann. Wäre man auf der Straße gelandet, hätte man sich wohl den mindestens den Fuß verstaucht.
Aber all dies ist jetzt nicht negativ gemeint, im Gegenteil. Die überzogene Geschichte mit ihren konsequenten Seitenhieben, zahlreichen Action-Sequenzen und schnellem Tempo macht einfach nur extrem viel Spaß. Ganz subjektiv gesprochen, gefiel mir dieser übertriebene Inhalt dann sogar ein ganz kleines Stück besser als noch der Vorgänger.

Das gibt blaue Flecken

Jenseits der Straßen mit ihren Panzern, Stunt-Cars und Rennwagen gibt es ebenfalls wieder einige hübsche Kämpfe zu bewundern. Herausragend ist dabei Gina Carano, die als Martial Arts-Meisterin im wirklichen Leben bereits in „Haywire“ ihre Kunst vorführen durfte. Sehr schön. Weniger schön allerdings, dass hier und da die Kamera gerne noch etwas weiter vom Geschehen entfernt hätte sein können, was die Übersicht noch ein wenig verbessert hätte.

The Rock und Vin Diesel dürfen dieses Mal sogar zusammen einen großen Deutschen vermöbeln, was ebenfalls gerne noch etwas länger gedauert hätte. Vielleicht haben wir ja das Glück und Lin fertigt wieder eine erweiterte Fassung an? Und vielleicht haben wir Zuschauer in Deutschland dann auch mal so viel Glück, dass diese Fassung, im Gegensatz zum Vorgänger, auch hierzulande erscheint.

Unterm Strich ist „Fast & Furious 6“ ein überraschend starkes Stück Unterhaltungskino geworden, welches zusätzlich ein Ende bietet, dass nicht nur den bis jetzt ignorierten Teil 3 wieder in die Handlungsreihe integriert, sondern zusätzlich noch extremst viel Lust macht auf den weiteren Nachfolger. Und, Hand aufs Herz, wenn die Filme dabei dieses hohe Niveau halten können, immer her damit!
So gibt es am Ende die

Filmbewertung: 7/10, welche an einem guten Tag sogar noch durchaus einen Bonuspunkt bekommen kann.