G.I. Joe – Retaliation – G.I. Joe – Die Abrechnung

G.I. Joe – Die Abrechnung
Originaltitel: G.I. Joe – Retaliation – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Jon M. Chu

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Darsteller: Channing Tatum, Bruce Willis, Adrianne Palicki, Dwayne Johnson, Ray Stevenson, Ray Park, Han Soto, Walton Goggins, Joseph Mazzello, Byung-hun Lee, Arnold Vosloo, Elodie Yung u.A.

Filmkritik: Ich mochte Teil 1. Die Rückblenden waren zwar etwas sperrig und grob in die eigentliche Handlung integriert, aber satte Action, ein sehr hartes PG-13 und genau die Art von Action, die man früher mit den heimischen Spielzeugfiguren in der selbstgebauten Höhle unter dem Wohnzimmertisch ausgetragen hat, machten den Erstling unterhaltsam. Überzogen? Jupp. Unrealistisch! Aber bitte doch! Jungensphantasie in abgefahrener Cartoon-Landschaft samt geheimen Basen, kindischen Spitznamen und bösen, bösen Schurken mit Masken? Halleluja!

Und genau das Gleiche bekommt man nun in der Fortsetzung geliefert.
…gut, auf die Kommando-Basen der Marke „Snake Mountain“ muss man verzichten, auch wenn ich nicht sicher bin, ob eine stürmisch am verschneiten Hügel gelegene Ninja-Festung nicht eigentlich doch mitgezählt werden sollte.

Raus mit den Alten, rein mit den Neuen

Wir erinnern uns: Am Ende von Teil 1 wurden der schurkische Cobra Commander und sein Helfer Destro von den Joes gefangen, doch unerkannt konnte der gestaltwandlerische Zartan den Platz des amerikanischen Präsidenten einnehmen.

Jetzt, einige Monate später, wird zum Gegenschlag ausgeholt: Die Befreiung des Commanders steht an und die vom Präsidenten eingesetzte Cobra-Spezialtruppe löscht alle Joes aus. Alle Joes? Nein, eine kleine Gruppe leistet emsig Widerstand. Roadblock (The Rock), Flint (D.J. Cotrona) und Lady Jaye (Adrianne Palicki).Die Drei machen sich auf zurück in die vereinigten Staaten und versuchen zu ermitteln wer ihnen das angetan hat, denn eine Abrechnung steht an…

Soviel grob zum groben Inhalt. Nachdem der Streifen eigentlich bereits letztes Jahr im Sommer anlaufen sollte, wurde „G.I. Joe 2“ aber um fast ein halbes Jahr verschoben. Nachdrehs und ein dreidimensionales Make-Over standen an. Letzteres ist in einigen Sequenzen hübsch anzusehen, in manch anderen aber komplett nutzlos. Ja, die Konvertierung ist ordentlich und, wie gesagt, bei einigen Einstellungen sogar atemberaubend (wie etwa beim Ninja-Kampf in den Bergen), aber insgesamt nicht wirklich nötig.

Was die neuen Szenen angeht wurde getuschelt, dass man dem zwischendurch deutlich populärer gewordenen Channing Tatum etwas mehr Screentime gönnen wollte. Retrospektiv macht dies sogar für den Film Sinn und wahrscheinlich sind die Sequenzen von ihm und The Rock bei letztgenanntem zu Hause wohl „neu“ dazu gekommen, sowie ein kleiner Moment vor der Auslöschung der Joes, welcher darauf Bezug nimmt.

Da kommen wir auch schon zum negativsten Punkt des Geschehens: Der erste Akt wird – vielleicht besonders durch eben die neuen Szenen – holprig und ein wenig zu lang. Im Nachhinein wächst zusätzlich das Gefühl, dass für die paar Momente mit Tatum wohl die eine oder andere Charakter-Wiedereinführung manch einer Figur dran glauben musste, was sich jetzt allerdings deutlich schlimmer anhört, als dieses vage Gefühl im Endeffekt zu Buche schlägt.

Action, bunte Ninjas, Explosionen und Bruce Willis

Gibt es irgend einen Fan von Actionklischees ausbeutenden Filmen – die man deshalb auch gerne Actionsploitation nennt – die bei dieser Zwischenüberschrift nicht mit der Zunge schnalzen? Zugegeben, Willis hat nur eine witzige Nebenrolle, aber was solls? Als großen Zugang bei den Bösewichten gibt es Ray Stevenson, welcher vorher schon in „Punisher: War Zone“ den Titelhelden gegeben hat. Hier darf er als explosionsgeiler „Firefly“ mit den Hauptbösewicht geben, der gleich zwei Mal mit The Rock in den Clinch geht.

Bunte Ninjas und große Fallhöhen wurden bereits im Trailer gezeigt und der fertige Film sorgt dafür, dass diese Sequenz zu einer der Besten im gesamten Film wird. Wie üblich wird hier zwar nicht geblutet, dafür aber viel und manches Mal sogar ziemlich bös-unterhaltsam gestorben auf Seiten der Übeltäter. Wie gesagt: Actionfiguren-Szenerien deluxe, was natürlich bei der Verfilmung von solchem „Jungensspielzeug“ wie die wortwörtliche Faust aufs Auge passt.

Hier und da kommt im Gegensatz zum Vorgänger die „dynamische Kamera“ zum Einsatz. Dies ist zwar gerade noch dem sehr fein fotografierten Teil 1 schade, aber fällt hier auch nicht allzu störend auf.

Am Ende können Fans des Erstlings beruhigt ins Kino gehen, denn sie bekommen hier – abgesehen vielleicht von einem Wiedersehen mit vielen Bekannten aus Teil 1 – inszenatorisch all das geliefert, was sie gerne sehen wollen. Große Wummen, harte Kerle, viel BummBumm. Insgesamt wäre mit dieser Ausrichtung und dem Wissen, um was für einen Film es hier geht, zwar vielleicht eine Filmbewertung von 7 von 10 angebracht, aber was solls? Ich habe mich gut amüsiert, hoffe stark auf eine Fortsetzung und weiß schon jetzt, dass ich mir diesen Streifen wohl noch des Öfteren anschauen werde. Deshalb an dieser Stelle genau wie für Teil 1 die ein wenig überzogene

Filmbewertung: 8/10

P.S.: Kleiner Gag am Rande – Joseph Gordon-Levitt spielt nicht mehr wie in Teil 1 den „Cobra Commander“, wer hätte das gedacht?!?

C4rter stimmt auch hier überrascht mit ein:
Wer hätte nach der Vorgeschichte noch mit einem ordentlichen Film gerechnet? Doch „G.I. Joe – Retaliation“ ist die Kracher-Fortsetzung geworden, diie Trailer und Darsteller versprachen. The Rock anstatt Tatum und Bruce Willis auch noch. Da kracht es an allen Ecken und Enden und man verzeit der Story die eine oder andere richtig dümmliche Aktion, zum wohle der Action kann man auch mal ein Auge zudrücken. Wenn PG-13 Action, dann gerne so wie hier.

Filmbewertung: 8/10

Doppel-Review-Notenschnitt: 8/10